Posts mit dem Label Natur werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Natur werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 3. Mai 2011

Tornado

Deadly Air on 365 Project

Entwarnung. Unsere Wohnung steht noch. Aber das war knapp.

Bisher haben wir Tornados im Fernsehen immer fasziniert beobachtet. Gänsehaut bekommen bei der Zerstörungskraft. Und das ist ja alles ganz gut und schön, wenn die Reportage aus dem „Fernen” Amerika oder so stammt. Aber so nah (15km) war dann doch etwas zu nah für unseren Geschmack.

Ich war an der Uni, als ich nach einer Vorlesung die Nachrichten sah. Und ich wusste dass Kathrin kurz vorher mit dem Bus auf dem Weg nach Hause gewesen war. Dementsprechend erleichtert war ich, als sie mich kurz danach per Skype antextete. Aber sie hat auch etwas mitbekommen – nämlich den extremst starken Regen, der üblicherweise in der Nähe von diesen Rüsseln niedergeht.

Also nochmal: Uns geht es gut. Aber einem Menschen in Auckland gar nicht mehr und einigen Haus- und Geschäftsbesitzern weniger. Und so wechselhaft wie das Wetter momentan ist (ist halt Herbst), gibt es so richtige Entwarnung für die nächsten Tage auch nicht. Mal schauen…

Samstag, 12. März 2011

Uns geht's gut...

…vielen anderen aber nicht. Die Bewohner von Christchurch knacken noch an dem letzten, zweiten Erdbeben. Viele Einwohner flüchten in die umliegenden Städte und wollen dort die Trümmer ihres Lebens aufräumen. Wer will es ihnen verdenken.

Und dann erfuhren wir von dem Beben in Japan. Der erste Gedanke war: „Ah ja. Noch eins. Langsam wird's langweilig.” Und dann sahen wir die Bilder und die Zahl 8,9. Und dann fühlten wir uns genau so schockiert, hilflos und gleichzeitig fasziniert von den Bildern, wie am 22.2.

Am schlimmsten fühlt sich der Kontrast an. Dort sterben Menschen oder verlieren alles, was sie haben. Hier sitzen wir gerade bei Frühstück, Sonnenschein und Wochenende. Das passt mental nicht zusammen. Ich weiß, dass es niemandem was bringt, aber ich fühle mich durch diese Nachrichten gelähmt und „nicht berechtigt”, Freude am Moment zu haben.

Dabei läuft es für mich als Lecturer an der AUT doch eigentlich gut. Ich habe Spaß mit den Studenten. Sie lieben meinen Lehrstil (zumindest jetzt zu Beginn noch). Was nervt, ist die Menge an Vorbereitung und Administration im Hintergrund. Eigentlich sollte man an der Akademie 40/40/20 arbeiten: 40% Lehre, 40% Forschung, 20% Dienstleistung. Bei mir ist das eher gerade 90/0/10. Aber das wird sich wahrscheinlich auch im Lauf der Zeit einpendeln.

Kathrin geht es auch gut, bis auf die Menge an Stoff, die sie in ihr schlaues Köpfchen pressen muss. Aber das wird sie euch selber erzählen.

Also zusammengefasst: Hier ist alles OK. Die einzige Welle, die uns hier betrifft ist die Schockwelle in unseren Gedanken und die Frage: „Hat unser Planet lansgam die Nase voll von uns Menschen?”

Sonntag, 27. Februar 2011

Nelson Lakes - Die Interaktive Fernweh-Karte

Jetzt sind die Photos und die GPS-Daten auf EveryTrail zusammengefügt zu einem Ganzen, in dem ihr unseren Weg und die optischen Eindrücke als Einheit verfolgen könnt. Aber wie immer: Vorsicht, Fernwehgefahr.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Nelson Lakes - Die ganze Schönheit

Lake Rotoroa im Sonnenutergang

Last but not least, hier noch ein paar ganz besondere Highlights von unserer Wanderung. Vorsicht, Fernwehgefahr!

PS: Die Themen-Foto-Slideshows spielen leider rückwärts (Was ihr in den Optionen oben rechts allerdings ändern könnt). Die Slideshow der ganzen Fotos hingegen zeigt euch die chronologisch richtige Reihenfolge.

Nelson Lakes - Flora und Fauna

Rainbow Pass

Die Natur an den Nelson Lakes ist wunderschön, aber wer genau hinschaut und sich Zeit nimmt, entdeckt noch das eine oder andere Juwel in Form von Pflanzen oder Tieren.

Die Tierwelt. Gleich am ersten Tag, als wir gerade an der Hütte angekommen waren, hörte Stefan ein merkwürdiges Kratzen unter der Veranda. Wir schauten uns um und fanden einen Weka in einer Lebendfalle. Natürlich haben wir sofort dem Hüttenwärter Bescheid gesagt, der mit der Basis vereinbarte, dass der Vogel am nächsten Morgen gewogen, markiert und mit einem Transmitter ausgestattet werden würde. Wahrscheinlich hat Stefan ihm so das Leben gerettet, wer weiß, wann man ihn sonst entdeckt hätte. Mehr als einmal sind wir außerdem mitten auf dem Weg stehen geblieben und haben uns mit Tomtits und Robins unterhalten. Und immer wieder haben wir Insekten entdeckt, wie Libellen, so lang wie eine ganze Hand, Grashüpfer oder Heuschrecken, die sich wie ein Chamäleon auf Steinen verstecken und merkwürdige Langnasenkäfer. Sandfliegen und Wespen haben wir auch en masse gesehen, allerdings hätten wir darauf liebend gerne verzichtet.

Auch die Pflanzenwelt ist voll von kleinen Überraschungen. Immer wieder kann man sattgrüne Farne bestaunen, die sanft im Wind hin und her wiegen. Moos wächst fast überall und laedt den Wanderer ein, sich hinzusetzen und ein wenig auszuruhen – der darauf eine nassen Hintern bekommt oder vielleicht von einer Wespe gestochen wird, die darunter ihr Nest hatte (wie es mir einmal passiert ist, als ich nichtsahnend an einen der zahlreichen Mooshügel gestoßen bin). Es gibt unzählige kleine Blümchen zu bewundern, die mit dem Sonnenlicht um die Wette strahlen oder durch Regentropfen edel verziert werden. Die Pflanzen- und Tierwelt hat so viel zu bieten. Bleib stehen und guck Dich um.

Nelson Lakes - Die Hütten

Upper Travers Hut

Eine Besonderheit des Wanderns ist es, dass man entweder im Zelt übernachtet oder in Hütten, die meist mehrere Stunden Fußmarsch voneinander entfernt liegen. Wir haben uns bisher immer an Hütten gehalten, scheuen wir doch noch das extra Gewicht des Zeltes und der Schlafmatten. Natürlich hat ein Zelt auch große Vorteile (man kann bleiben, wo es einem gefällt – wie in einem Camper) und man hat in einem Notfall gleich eine Möglichkeit, einen trockenen und winddichten Unterschlupf aufzubauen. Wie dem auch sei, wir haben uns bisher auf Hütten verlassen.

Hütten in Neuseeland befinden sich meist in landschaftlich schönen Lagen und verfügen in der Regel über Etagenbetten, Matratzen, Kochgelegenheiten, einen Holzofen, ein Plumpsklo (natürlich in einiger Entfernung) und eine Spüle mit fließend Wasser. Hütten sind Gemeinschaftsräume – es gibt wenig bis keine Privatsphäre. Aus Respekt versucht man, die anderen Personen höflich zu ignorieren, wenn sie sich umziehen, und sieht auch sonst über den einen oder anderen Fauxpas hinweg (so wie die typischen Wanderblähungen oder das nächtliche Schnarchen). Hütten sind gesellig, oftmals sitzt man abends zusammen am Tisch, vergleicht neidisch-neckend die Qualität des Abendessens, spielt zusammen Karten, liest Bücher oder tauscht Geschichten aus. Manchmal entstehen daraus tiefere Freundschaften. Es ist interessant, wie schnell sich Menschen kennenlernen, wenn sie auf engem Raum halb-gezwungenermaßen einige Abende miteinander verbringen. Während man im normalen Leben vielleicht überhaupt nicht aufeinander treffen würde, weil man scheinbar nichts gemeinsam hat (dieses Mal habe wir uns besonders gut mit einem Polizeifotografen und einem Architekten unterhalten), nimmt man beim Wandern schneller Anteil am Leben des anderen, erfährt so einiges über die jeweilige Familiensituation und lacht und träumt und schweigt zusammen. Man sorgt sich um die anderen und hofft, dass sie die Wanderung ohne böse Zwischenfälle hinter sich bringen werden.

Das Hüttenleben ist sehr einfach. Man hat nur das absolut Notwendige und trotzdem oft so viel mehr, als man zum Glücklichsein braucht: Nette Gesellschaft, einen trockenen und warmen Raum, wenn es regnet, einen Platz zum Schlafen. Die Hütten geben dem Wandern seine Seele.

Nelson Lakes - Die vielen Gesichter eines Wanderwegs

Ein schönes Stück Wanderweg

Im nächsten Teil unseres Berichts über unsere 9-tägige Wanderung an den Nelson Lakes widme ich mich dem Wanderweg selbst. Viele Gesichter hat er: Freundliche und grimmige, sanfte und raue. Manchmal streiften wir durch Wiesen, durch kniehohes Gras, am Fluss entlang, die Berge im Rücken oder vor uns. Manchmal wanderten wir durch verwunschenen Wald, vorbei an Mooshügeln, die mit Sicherheit von Elfen bewohnt werden. Manchmal stolperten wir über Wurzeln, die wie Spaghetti auf den Boden gelegt worden waren. Manchmal kletterten wir über Felsen langsam aber sicher nach oben oder unten, bedacht darauf, bloß nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Manchmal mussten wir kleine Bäche oder Flüsse überqueren, die fröhlich vor sich hinglucksten und schelmisch darauf hofften, dass wir abrutschen und uns die Füße nass machen. Manchmal führte uns der Weg über Geröll steil aufwärts oder abwärts, so dass wir uns vorkamen, als würden wir über Murmeln laufen. Manchmal wurde der Wanderweg ganz scheu und versteckte sich inmitten von Farn oder gefallenen Bäumen oder Gebüschen. Manchmal hatte er gerade eine Schlammpackung aufgelegt und lud uns ein, unseren Schuhen ein neues (braunes) Aussehen zu verpassen.

Sehr abwechslungsreich war der Wanderweg. Und wer sich gerne anschauen möchte, wie das Ganze so aussieht, kann sich hier umschauen. Wir haben ihn genossen, auch, wenn wir uns nach den ersten Tagen jedes Mal tierisch gefreut haben, wenn wir einfach einmal für ein paar Meter laufen konnten, ohne jeden Schritt genau planen zu müssen. Aber so ist das nun einmal, wenn man wandern geht: Man begibt sich in die Natur und gibt sich ihr hin. Ebenso haben wir uns dem Wanderweg selbst hingegeben. Und ihn genossen. Und hoffen insgeheim, dass er weniger gewartet wird, damit er noch schwieriger wird und noch weniger Menschen an den Nelson Lakes wandern gehen. Manche Orte sollen einfach schwierig zu erreichen sein und am besten geheim bleiben.

Nelson Lakes - Das Wetter: Wer hätte das zu hoffen gewagt?

In die Wolken abtauchen

Das Wetter ist so eine Sache, wenn man wandern geht. Man kann es nicht beeinflussen, man ist ihm ausgeliefert und muss sich ihm anpassen. Es kann sich von seiner besten Seite zeigen oder eine Wanderung innerhalb von Minuten sehr gefährlich machen.

Die Wettervorhersage für uns war ziemlich durchwachsen. Regen, Regen und noch ein bisschen mehr Regen wurde angekündigt. Naja, was soll's, Regen ist an sich nicht gefährlich, nur nervig. Die ersten drei Tage waren außerdem recht geschützt, erst am vierten Tag brauchten wir einigermaßen stabiles Wetter, um einen knapp 2000m hohen Sattel zu überqueren. Wir starteten unsere Wanderung also mit der Aussicht auf recht ungemütliches Wetter – und wurden mehr als positiv überrascht.

Natürlich haben wir in den 9 Tagen auch Wolken und Nebel und Regen zu sehen bekommen, aber wirklich nass geworden sind wir nur an 2 Tagen (an einem hatte es die ersten 2 Stunden, die wir unterwegs waren, geregnet, und an einem anderen Tag hat es die ganze Zeit geschüttet). Ansonsten wurden wir verwöhnt mit Sonne und leichten, kühlenden Brisen, verspielten Wolken und wogendem Nebel. Wir haben uns auf das Schlimmste vorbereitet und wurden so sehr beschenkt. Wow.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Nelson Lakes - Die Abenteuer des Kiwi

Entspannen

Ich muss schon sagen, dass ich ganz schön enttäuscht war, dass Mama und Papa mich einfach vergessen haben, als sie nach Deutschland geflogen sind. Ich hatte mich so darauf gefreut, auch einmal im Schnee zu spielen und neue und alte Freunde zu treffen. Nachdem ich also eine Weile geschmollt habe, haben mir meine Eltern versprochen, mich auf jeden Fall auf ihre lange Wanderung mitzunehmen. Um sicher zu gehen, dass sie mich nicht schon wieder vergessen, habe ich mich direkt an Mamas Rucksack festgeklemmt, um ganz ganz sicher zu gehen.

Und ich bin froh, dass ich mitgekommen bin hier könnt ihr euch anschauen, was ich erlebt habe). Zwar habe ich mir den Fuß ein wenig aufgeschnitten und musste eines Abends in der Hütte medizinisch versorgt werden (aber da meine Eltern ja gerade erst einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht haben, war ich da in den besten Händen), aber sonst hat es mir rundum gut gefallen. Viel frische Luft, nette Unterhaltungen mit Artgenossen und rundum tolle Natur. Mehr als einmal habe ich versucht, meinen Eltern wegzulaufen und mich hinter einem Mooshügel zu verstecken, aber sie haben mich doch immer wieder gefunden. Ist vielleicht auch besser so. Ich hätte die beiden und meine Freundin Clementine doch sehr vermisst. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und haben unsere Zeit zusammen sehr genossen. Und ihren Eiskaffee haben sie in Nelson nach der Wanderung auch mit mir geteilt. Was kann man sich da noch mehr wünschen…

Montag, 31. Januar 2011

Geschafft

Geschafft

Es ist geschafft: Ich habe meine PhD-Thesis abgegeben. Ich kann mich ausruhen. Ich kann wieder einen „normalen” Alltag leben. Nicht gleich wieder an den Computer, wenn man nach Hause kommt. Nicht gleich das nächste Kapitel schreiben, wenn man Abend gegessen hat. Statt dessen mal ein Buch lesen (ein nicht-wissenschaftliches). Ausschlafen. Einen Spieleabend mit Freunden genießen.

Aber ich muss zugeben, etwas traurig war ich schon, dass es nun vorerst vorbei ist (natürlich kommt noch die mündliche Verteidigung, aber das erst in ca. 2-3 Monaten). Vor allem, als ich meinen Arbeitsplatz geräumt und die Poster von der Wand abgemacht habe, wurde mir langsam klar, dass ich dieses Büro in dieser Form nicht mehr so häufig sehen werde. Sehr berührt hat mich auch der entsetzte Einwand von Jaspaljeet, die Poster doch bitte hängen zu lassen. Er ist ein malaysischer Familienvater im zweiten Jahr seines PhD, und wir haben uns in dieser Zeit sehr aneinander gewöhnt. Endlich war ich nicht mehr alleine im Büro. Endlich konnte ich mal meine Erfahrungen an jemanden weitergeben. Und jetzt ist Jaspaljeet derjenige, der alleine im Büro sitzt. Das tut mir schon Leid.

Etwas anderes ist jetzt auch geschafft: Unsere Rucksäcke sind gepackt. Neun Tage werden wir nur mit ihrem Inhalt auskommen müssen, während wir unsere 80km lange Runde im Nelson Lakes National Park drehen. Weg von allem und mal wieder „Back to the Basics”. Wenig Menschen. Wenig Hektik. Viel Natur. Viele Sandfliegen. Und danach sind wir hoffentlich ausgeruht und entspannt genug für den nächsten spannenden Abschnitt in unserem Neuseeland-Abenteuer…


View Nelson Lakes in a larger map

Sonntag, 14. November 2010

Huhu

Huhu-Käfer, Tree Weta, Huhu-Made

Schau mal, wer da wohnt. Gestern waren wir bei Davenports, die gerade aus ihrem Europa-Urlaub wiedergekommen sind, und haben uns den ersten Satz ihrer Fotos aus Deutschland angeschaut – so zum Eingewöhnen. Aber vorher war erst einmal gemeinsames Abendessen angesagt. Und während das vorbereitet wurde, habe ich im Garten mit einer nett scharfen Axt einen morschen Baum zerlegt, den es in der Zeit des Urlaubs umgehauen hat. Das hatte erstens eine therapeutische Wirkung – den Frust ablassen, der entsteht, wenn man bei strahlend schönem Sommerwetter im Büro sitzen und eine PhD Thesis schreiben muss. Und zweitens gab es einen Einblick in die neuseeländische Insektenwelt.

Denn schon nach kurzer Zeit kamen aus dem morschen Staub dicke, gelblich-weiße Maden gepurzelt. Das war das erste Mal, dass wir live eine Huhu-Grub (=Made) zu Gesicht bekommen haben. Bisher kannten wir die nur vom Hörensagen vom Wildfood-Festival in Hokitika. Am Ende hatte ich eine ganze Dose voll von den Biestern. Wir haben es allerdings nicht gewagt, eine davon zu essen. Angeblich schmecken sie nach Erdnussbutter und haben auch in etwa die Konsistenz (wenn man den Kopf nicht mit isst).

Nicht so toll war allerdings das Verhalten der fertig ausgewachsenen Käfer, die auch im Baum residierten und in der Dose gelandet sind. Der erste hat meinen Finger blutig gebissen (wie zwei kleine Stecknadel-Stiche). Dann hat er sich mit seinen Kollegen und dem Weta in der Dose gegenseitig zerlegt. Und die eigene Brut haben sie vor lauter blinder Wut auch zerbissen. Kein schöner Anblick. Naja. Immerhin haben jetzt Dianes Hühner die nächsten Tage eine leckere Beilage zum Körnerfutter.

Montag, 11. Oktober 2010

Invasion der Schleimer und Wurmsucher

Natürlich. Kaum haben sich die Setzlinge an ihr neues Zuhause gewöhnt, kommen die Schmarotzer. Abends. Heimlich. Schleimlich. Nackt und kalt glibbern sie in unser Hochbeet und hinterlassen glänzende Spuren und dunkle Löcher in den Blättern.

Aber da haben sie die Rechnung ohne uns gemacht. Ebenfalls nachts begeben wir (naja, eigentlich nur Stefan, dem diese Art der Schneckenbehandlung nichts ausmacht) uns mit Taschenlampe und Tupperdose in den Garten und pflücken die Diebe von den Blättern und aus dem Gras. Und nebenbei stellen wir fest, dass es vielleicht ein wenig ungünstig ist, ein Beet neben einem Flax zu haben, der Massenbehausung dieser Schleimer. Aber das können wir nicht ändern. Geändert haben wir aber bereits nach einer Nacht die Anzahl der Angreifer. Und zwar erheblich.

Und die armen Gefangenen werden am nächsten Morgen genüsslich von unseren beiden Urlaubsgästen verspeist. Sam und Bianca, die beiden Hühner von Chad und Diane, sind gerade bei uns im Garten zu Gast, solange ihre Besitzer durch Europa urlauben. So haben wir jeden Tag ein frisches Ei (und bald auch zwei, sobald Bianca in ihr Lege-Alter kommt), und Chad und Diane eine Sorge weniger.

Man muss nur aufpassen, dass der Zaun um den Stall dicht ist. Sonst erleidet der Salat einen Angriff von unerwarteter Seite. In Form von Krallen, die im Beet nach Würmern suchen und gnadenlos alles umwälzen. So geschehen am Sonntag. Aber das ging noch relativ glimpflich aus. Jetzt ist der Zaun dicht. Und die Schneckenarmee dezimiert. Also los, Grünzeugs. Wachse und Gedeihe!

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Die Invasion der Setzlinge

Unsere Setzling-Armee...   ...die jetzt das Hochbeet bewacht

Die Wohnung ist soweit eingerichtet, alles steht an seinem Platz, fast alle Boxen sind ausgepackt, das Wetter ist super und ich habe noch Urlaub. Was liegt da näher, als das Hochbeet im Garten zu bepflanzen? Nachdem ich nun gestern mit fast kindlicher Begeisterung im Pflanzenzentrum eingekauft habe, haben die Setzlinge heute nun ihre neue Behausung bezogen. Hoffentlich gefällt es ihnen dort. Habe mir viel Mühe gegeben, damit sie sich auch wohlfühlen. Und natürlich gute Frucht, äh, Gemüse tragen…

Samstag, 4. September 2010

Ein weiteres Wochenende mit Katastrophen

Das ist irgendwie beängstigend. Da wacht man auf. Sonne scheint. Tuis quietschen und zerlegen den gerade so schön gelb aufblühenden Kowhai. Und dann sieht man in der Online-Zeitung diese wenigen Titelzeilen: „Erdbeben der Stärke 7.4 in Christchurch. Bisher keine Toten. CBD abgesperrt. Plünderer sind aktiv. Grundwasser verseucht. Flughafen gesperrt. Ausnahmezustand ausgerufen.”

Das ist doch jetzt ein Witz, oder?

Gefolgt von minutenlangem Kopfschütteln, als wir die Nachrichten detailliert durchgehen.

Gefolgt von einer leicht hektischen Bestandsaufnahme unserer nicht vorbereiteten Trinkwasserbehälter und Konserven-Vorräte und Batterien und Taschenlampen und First-Aid-Kits und und und…

Natur nimmt keine Rücksicht. Es hätte auch hier passieren können. Und was machen wir jetzt mit dem schönen Samstag-Wetter und dem dumpfen Gefühl im Bauch?

Donnerstag, 29. Juli 2010

Life in a Day - Unser Beitrag

6 Gigabyte Plattenplatz weniger, ein wenig Frust über die Bildqualität (da war die kleine Canon 720 doch besser als die Videokamera, die wir uns ausgeliehen haben) und eine Nachtschicht später (verursacht durch einen Rechner mit zu wenig Speicher für Videobearbeitung) ist das Ergebnis online und bei „Life in a Day” eingereicht. Jetzt heißt es warten…

Für diejenigen, die jetzt schon sehen wollen, wie wir diesen Tag verbracht haben, hier die vier Teile:

Sonntag, 25. Juli 2010

Life in a day

Gestern haben Stefan und ich uns gegenseitig gefilmt. Für einen Kinofilm. Sind nach Piha in den Wald gefahren und über Flüsse gesprungen (oder gefallen und etwas nass geworden, wie in meinem Fall) und haben den Sonnenuntergang beobachtet und all das auf Kamera festgehalten. Und wenn wir ganz ganz viel Glück haben, sind wir bald auf der Kinoleinwand zu sehen. Wenn nicht, haben wir einen tollen Tag zusammen verbracht. Und alles um uns herum ganz gewusst beobachtet und wahrgenommen. Jetzt müssen wir das Material nur noch sichten und hochladen und warten. Viel Spaß beim Angucken, Mr Scott and Mr Thomas!!!

Dienstag, 13. Juli 2010

Sommerliche Winterfreuden

South Piha Mt Ngauruhoe
Sonnenuntergang über Lake Taupo Anawhata

Eigentlich wollten wir es euch ja verschweigen, wie schön das Wetter hier im Moment zumindest tagsüber ist (die frösteligen Nächte ignorieren wir mal), aber wir wissen ja mittlerweile, dass ihr gerne gequält werdet. Schaut euch doch mal hier ein paar der Fotos an und freut euch mit uns – immerhin haben wir alle einmal zur gleichen Zeit super Wetter!

Sonntag, 11. Juli 2010

Wir kratzen ab

Gestern Abend waren wir bei Chad und Diane. Einige Stunden später (vollgefuttert und leergespielt) stolperten wir müde in die ungefähre Richtung unseres Autos und wurden schlagartig wach: Zugefrorenes Schloss, Eis auf dem Autodach und auf der Windschutzscheibe! Wow. Ganz schön kalt. Stefan (ganz Gentleman) kratzte mit seinem Büchereiausweis das Eis von der Scheibe, während ich im Auto vor mich hin zitternd im Kampf gegen die von innen beschlagenen Scheiben die Lüftung und Heizung auf volle Kraft stellte. Es ist wirklich und offiziell Winter. Zumindest nachts. Selbst Clementine weicht jetzt nachts nicht mehr von unserer Seite.

PS: Wie schön und angenehm es tagsüber ist, erzähle ich lieber nicht. Denn dann würden wir ja gar kein Mitleid bekommen…

Freitag, 28. Mai 2010

Nicht viel Neues

Wir fühlen uns schon total schlecht, so lange nichts mehr gebloogt zu haben. Aber irgendwie passiert außer dem Alltag und dem typischen Wintereinbruch nichts Außergewöhnliches. Urteilt selber:

Happy hopping im Ballroom
Wo ist das schlechte Wetter hin?
Whatipu Reflexionen
Gute Sicht auf Piha
Sonnenuntergang bei Piha
  • Trotz schlechter Wettervorhersage sind wir vor zwei Wochen mit Julia nach Whatipu - und haben Sonnenbrand bekommen.
  • Es werden jetzt nicht nur schicke und schnelle Autos geklaut, sondern auch Rentner-Scooter.
  • Oktopoden laufen mit Kokosnüssen durch die Gegend…
  • … oder klauen Unterwasserkameras.
  • Letztes Wochenende (nach all dem Regen) haben wir uns auf eine Schlammrutschpartie auf einem für uns neuen Loop-Track in Piha gefreut. Statt dessen nur tolles Wetter und gute Aussicht. Doof (nicht wirklich).
  • In Zukunft drucken wir unser Essen.
  • Reporter brechen sich die Zunge bei dem Versuch, den Namen des „isländischen Vulkans” auszusprechen
  • Fahrtrichtungs-Anweisungen im Straßenverkehr kommen jetzt direkt von Darth Vader und Yoda (für die Geeks unter uns auch von C3PO).
  • Innerhalb der letzten Woche ist so viel Wasser hier runtergekommen, dass wir schon weit über dem Durchschnitt für Mai sind.
  • Wir haben eine Heizdecke für's Bett angeschafft. Es gibt nicht viel Schöneres, als unter eine knusprig warme Bettdecke zu hüpfen. Aber die Heizung ist noch nicht ausgepackt!!! Wir schaffen es bis Juni!!!
  • Ich habe die Pilot-Study meiner User-Study hinter mir und gerade die Ergebnisse ausgewertet. Sieht soweit gut aus. Jetzt brauche ich noch 24 weitere Versuchspersonen. Langsam kommt das Ende in Sicht.
  • Es scheint sich zum Trend zu entwickeln, Blogs mit Bildern von niedlichen Katzen anzureichern.

Wie schon gesagt: Unserer Meinung nach nichts Außergewöhnliches. Aber jetzt könnt ihr ja selber entscheiden.

Dienstag, 4. Mai 2010

Es wird Winter II

Es wird kälter

Die Diskussion über die zweite Decke auf dem Bett ist mit beiderseitigem Einverständnis abgehakt worden. Rechts seht ihr das Ergebnis. Was sagt das wohl darüber aus, wie wir die Entwicklung der Durchschnittstemperaturen bisher empfinden?