Sonntag, 14. November 2010

Huhu

Huhu-Käfer, Tree Weta, Huhu-Made

Schau mal, wer da wohnt. Gestern waren wir bei Davenports, die gerade aus ihrem Europa-Urlaub wiedergekommen sind, und haben uns den ersten Satz ihrer Fotos aus Deutschland angeschaut – so zum Eingewöhnen. Aber vorher war erst einmal gemeinsames Abendessen angesagt. Und während das vorbereitet wurde, habe ich im Garten mit einer nett scharfen Axt einen morschen Baum zerlegt, den es in der Zeit des Urlaubs umgehauen hat. Das hatte erstens eine therapeutische Wirkung – den Frust ablassen, der entsteht, wenn man bei strahlend schönem Sommerwetter im Büro sitzen und eine PhD Thesis schreiben muss. Und zweitens gab es einen Einblick in die neuseeländische Insektenwelt.

Denn schon nach kurzer Zeit kamen aus dem morschen Staub dicke, gelblich-weiße Maden gepurzelt. Das war das erste Mal, dass wir live eine Huhu-Grub (=Made) zu Gesicht bekommen haben. Bisher kannten wir die nur vom Hörensagen vom Wildfood-Festival in Hokitika. Am Ende hatte ich eine ganze Dose voll von den Biestern. Wir haben es allerdings nicht gewagt, eine davon zu essen. Angeblich schmecken sie nach Erdnussbutter und haben auch in etwa die Konsistenz (wenn man den Kopf nicht mit isst).

Nicht so toll war allerdings das Verhalten der fertig ausgewachsenen Käfer, die auch im Baum residierten und in der Dose gelandet sind. Der erste hat meinen Finger blutig gebissen (wie zwei kleine Stecknadel-Stiche). Dann hat er sich mit seinen Kollegen und dem Weta in der Dose gegenseitig zerlegt. Und die eigene Brut haben sie vor lauter blinder Wut auch zerbissen. Kein schöner Anblick. Naja. Immerhin haben jetzt Dianes Hühner die nächsten Tage eine leckere Beilage zum Körnerfutter.

2 Kommentare:

Claudia hat gesagt…

Klein aber gemein. Ich hoffe, den Hühnern geht es noch gut! ;)

Andrea hat gesagt…

Hmmm, wer weiß, was unter Menschen so alles passieren würde, wenn sie zusammen in einen finsteren Raum eingepfercht würden... Gibt es da nicht auch schon diverse Schreckensgeschichten? - Nur gut, dass es auch solche gibt, wie die der Bergarbeiter in Chile!