Im nächsten Teil unseres Berichts über unsere 9-tägige Wanderung an den Nelson Lakes widme ich mich dem Wanderweg selbst. Viele Gesichter hat er: Freundliche und grimmige, sanfte und raue. Manchmal streiften wir durch Wiesen, durch kniehohes Gras, am Fluss entlang, die Berge im Rücken oder vor uns. Manchmal wanderten wir durch verwunschenen Wald, vorbei an Mooshügeln, die mit Sicherheit von Elfen bewohnt werden. Manchmal stolperten wir über Wurzeln, die wie Spaghetti auf den Boden gelegt worden waren. Manchmal kletterten wir über Felsen langsam aber sicher nach oben oder unten, bedacht darauf, bloß nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Manchmal mussten wir kleine Bäche oder Flüsse überqueren, die fröhlich vor sich hinglucksten und schelmisch darauf hofften, dass wir abrutschen und uns die Füße nass machen. Manchmal führte uns der Weg über Geröll steil aufwärts oder abwärts, so dass wir uns vorkamen, als würden wir über Murmeln laufen. Manchmal wurde der Wanderweg ganz scheu und versteckte sich inmitten von Farn oder gefallenen Bäumen oder Gebüschen. Manchmal hatte er gerade eine Schlammpackung aufgelegt und lud uns ein, unseren Schuhen ein neues (braunes) Aussehen zu verpassen.
Sehr abwechslungsreich war der Wanderweg. Und wer sich gerne anschauen möchte, wie das Ganze so aussieht, kann sich hier umschauen. Wir haben ihn genossen, auch, wenn wir uns nach den ersten Tagen jedes Mal tierisch gefreut haben, wenn wir einfach einmal für ein paar Meter laufen konnten, ohne jeden Schritt genau planen zu müssen. Aber so ist das nun einmal, wenn man wandern geht: Man begibt sich in die Natur und gibt sich ihr hin. Ebenso haben wir uns dem Wanderweg selbst hingegeben. Und ihn genossen. Und hoffen insgeheim, dass er weniger gewartet wird, damit er noch schwieriger wird und noch weniger Menschen an den Nelson Lakes wandern gehen. Manche Orte sollen einfach schwierig zu erreichen sein und am besten geheim bleiben.
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