Dienstag, 24. Februar 2009

Lean on me

Lean on me

Gestern haben wir unsere marriage time nach einem leckeren Abendessen in einem koreanischen Restaurant auf dem Skytower verbracht. Und uns entspannt, an die großen Glasfenster in 220m Höhe angelehnt. Unsicher sieht das aus. Und fühlt sich im Magen auch so an. Hält aber. Und so ist es im Leben doch auch manchmal. Wir fühlen uns kurz vor dem Fall, scheinen schon auf den Boden zuzurasen und werden doch gehalten. Manche muss man diesem Halt einfach nur vertrauen. Sich ihm entgegen lehnen. Ihm vertrauen. Wenn das doch immer so einfach wäre…

Donnerstag, 19. Februar 2009

Invasion des Schokoladenpuddings

Kia Ora Erster Eindruck

Von sich selbst als grünhaariges Katzenmonster und fusseliger Waschbär angekündigt, haben wir heute zwei Freunde aus Deutschland vom Flughafen abgeholt und ihnen einen ersten Mini-Eindruck von Auckland zu vermitteln versucht. Das alleine freut uns ja schon mehr als genug. Dass sie aber trotz Müdigkeit und Jetlag heute direkt Schokoladenpudding gekocht haben ("from scratch", also ohne Packung) und Plätzchenteig für morgen im Kühlschrank liegt, hat uns doch mehr als beeindruckt. Die beiden lassen wir einfach nicht mehr gehen. Selbst schuld. Ham'se sich halt selbst eingebrockt.

Donnerstag, 12. Februar 2009

Ganz normale Abendgestaltung

Im Regen

Endlich Regen inmitten dieser unglaublich stickigen Schwüle der letzten Tage. Da gibt es doch nichts Schöneres als einen Spaziergang im Regen – natürlich barfuß, ganz auf Kiwi-Art. Nächste Woche kommen uns zwei Freunde besuchen. Und wenn sie ganz ganz artig sind, machen wir das auch einmal mit ihnen…

Mittwoch, 11. Februar 2009

Aus der Haut gefahren

Zikade - frisch geschlüpft Zikade - 8 Stunden nach dem Schlüpfen

Und noch eine Insektenstory: Vorgestern Abend, als ich das Fahrrad in die Wohnung brachte, fiel etwas zunächst Undefinierbares davon ab und auf den Küchenboden. Bei näherer Betrachtung stellte es sich als eine Zikade heraus, die gerade ihre alte Haut abgestreift hatte.

Beim Geocaching sind wir schon öfter über Zaunpfosten und Steinritzen gestolpert, die von den braunen Hüllen nur so übersät waren. Jetzt endlich konnten wir mal hautnah beobachten, was da genau geschieht. Die arme Zikade war sichtlich benommen und müde von der ganzen Aktion. Ihr „Panzer” noch frisch, flexibel, weich und grün und verletzlich. Am nächsten Morgen hatte sie sich schon etwas dunkler gefärbt und war auch sichtlich erholter, was sie mit zahlreichen Flucht- und Flatterversuchen bestätigte.

Wir haben sie dann rausgesetzt und nun sitzt sie irgendwo im Baum mit all den anderen und zirpt uns die Ohren taub. Auch wenn es keine besondere Tierart war – es war schon etwas Besonderes, zuzusehen, wie ein Lebewesen seine alte Haut hinter sich lässt und einen neuen Lebensabschnitt beginnt.

Das Ganze hat mich sehr an unseren Schritt erinnert, nach Neuseeland zu gehen. Nur dass wir nicht buchstäblich unsere Haut, sondern andere Dinge zurückgelassen haben (z.B. Hausrat, Freunde, Nerven). Und, dass wir in der ersten Zeit nach „dem Schlüpfen” ganz schön verletzlich waren. Aber durch die Phase muss man durch. Und wir sind glücklich, dass uns in der Phase sowohl Gott als auch Freunde beigestanden, geholfen und „beschützt” haben, so dass wir nun gut durch unser neues Leben hier zirpen können.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Clemmi und zwölf Zentimeter Centipede

Na klar. Wann sonst. Gestern waren wir schon relativ spät im Bett und heute morgen mussten wir schon früh das Gepäck vorbereiten, da es um 16:00 (hoffentlich vor allen anderen Waitangi-Day Urlaubern) mit Chad und Diane zur Little Earth Lodge geht – dieses verlängerte Wochenende war unser Weihnachtsgeschenk an die beiden. Auf jeden Fall musste es diese Nacht sein, in der Clementine eine Entdeckung machte.

Was es allerdings war, blieb mir 3 Stunden unklar. Um 1 Uhr Morgens hörte ich sie zum ersten Mal hinter dem Computer herumstreifen und kratzen und holte eine Taschenlampe, um zu schauen, was denn da sei. Dass da etwas sein musste war klar, sonst hätte mein vorheriges Schimpfen mit ihr Erfolg gezeigt. Denn wenn ein Haustier so darauf besteht dass da was ist, dann ist da was. Nur konnte ich nichts entdecken. Und auch Clementine schaute mich etwas verschüchtert an: „Du musst mir glauben – ich weiß dass es da irgendwo sein muss…”

Also legte ich mich wieder ins Bett und versuchte, einzuschlafen. Clemmi unterdies gab nicht auf und um 4 Uhr wurde ich durch ein lautes Klatschen und noch lauteres Kratzen am Vorhang geweckt. Und dann endlich sah ich, worum es ging:

Clementine und der Hundertfüßler Hundertfüßler auf meinem Arm Hundertfüßler

Clementine hatte einen Centipede oder auch Hundertfüßler entdeckt, 12 cm lang, der nun im Vorhang festhing. Ich habe mich angesichts der Kiefer nicht getraut, ihn direkt anzufassen und mit Hilfe eines Glases erstmal ins Wohnzimmer verbannt.

Heute Morgen dann haben wir uns das Insekt mal genauer angeschaut. Ein Prachtexemplar. Ihm fehlte einer der zwei Fühler/Beine/Schwänze am Hinterteil, und damit erklärte sich auch, woher das Gliedmaß stammte, welches ich am Vorabend im Bad gefunden hatte. Clementine verhielt sich auf jeden Fall recht unfair gegenüber unserem Gast. Solange er im Glas gefangen war, patschte sie froh darauf herum und versetzte ihn in Panik. Sobald er aber frei war und auf sie zusteuerte (und die Dinger sind schnell), wich sie ängstlich quietschend zurück. Anscheinend hatte sie schon Bekanntschaft mit seinen Kieferzangen gemacht.

Jetzt ist er wieder frei im Busch neben unserem Haus. Wir finden, da ist er doch sehr viel besser aufgehoben.