Samstag, 12. März 2011

Uns geht's gut...

…vielen anderen aber nicht. Die Bewohner von Christchurch knacken noch an dem letzten, zweiten Erdbeben. Viele Einwohner flüchten in die umliegenden Städte und wollen dort die Trümmer ihres Lebens aufräumen. Wer will es ihnen verdenken.

Und dann erfuhren wir von dem Beben in Japan. Der erste Gedanke war: „Ah ja. Noch eins. Langsam wird's langweilig.” Und dann sahen wir die Bilder und die Zahl 8,9. Und dann fühlten wir uns genau so schockiert, hilflos und gleichzeitig fasziniert von den Bildern, wie am 22.2.

Am schlimmsten fühlt sich der Kontrast an. Dort sterben Menschen oder verlieren alles, was sie haben. Hier sitzen wir gerade bei Frühstück, Sonnenschein und Wochenende. Das passt mental nicht zusammen. Ich weiß, dass es niemandem was bringt, aber ich fühle mich durch diese Nachrichten gelähmt und „nicht berechtigt”, Freude am Moment zu haben.

Dabei läuft es für mich als Lecturer an der AUT doch eigentlich gut. Ich habe Spaß mit den Studenten. Sie lieben meinen Lehrstil (zumindest jetzt zu Beginn noch). Was nervt, ist die Menge an Vorbereitung und Administration im Hintergrund. Eigentlich sollte man an der Akademie 40/40/20 arbeiten: 40% Lehre, 40% Forschung, 20% Dienstleistung. Bei mir ist das eher gerade 90/0/10. Aber das wird sich wahrscheinlich auch im Lauf der Zeit einpendeln.

Kathrin geht es auch gut, bis auf die Menge an Stoff, die sie in ihr schlaues Köpfchen pressen muss. Aber das wird sie euch selber erzählen.

Also zusammengefasst: Hier ist alles OK. Die einzige Welle, die uns hier betrifft ist die Schockwelle in unseren Gedanken und die Frage: „Hat unser Planet lansgam die Nase voll von uns Menschen?”