Donnerstag, 31. Juli 2008

Brauchst Du eine Hand?

Immer häufiger passiert es uns in letzter Zeit, dass der eine von uns was sagt und der andere daraufhin scheinbar grundlos in ein leichtes Grinsen verfällt. So zum Beispiel nach einem Satz wie: „Da hat er einen Punkt”. Oder gestern nach der Frage: „Brauchst Du eine Hand?” Echt nervig, wenn sich in unsere deutschen Unterhaltungen untereinander die englischen Redewendungen und Satzbauten einschleichen. Und da wir beide unter dem Phänomen leiden, fällt es noch nicht einmal immer auf. Aber Hauptsache ist doch, dass wir verstehen, was der andere sagen will. Und so lange das noch klappt, bin ich da OK mit.

Mittwoch, 30. Juli 2008

Was für ein Wetter...

Am Wochenende (wann denn auch sonst?) hatten wir hier den dicksten Sturm des Jahrzehnts. Wind, der einen fast umpustet und Regen, der komisch waagerecht fällt, bzw. fliegt. Rausgehen kam für uns nicht in Frage, also haben wir es uns in der Wohnung gemütlich gemacht und vor dem Fernseher Ananas mit Schokoladensauce gegessen. Dass das auch besser so war, haben wir danach im New Zealand Herald gesehen (Fotos, Erster Teil, und Fotos, Zweiter Teil). Eigentlich komisch, dass trotzdem kaum etwas passiert ist. Und der nächste Sturm wartet schon auf seinen Auftritt… Drückt uns die Daumen!

Mittlerweile ist es Mittwoch morgen und wir haben die Nacht überlebt. War auch gar nicht so schlimm. Hat nur an einem Stück richtig geschüttet. Und so soll es auch noch die nächsten Tage weiter gehen. Doofer blöder Winter.

Samstag, 26. Juli 2008

E=mc² - Zusatz 2

Und hier der Adrenalin-durchtränkte Teil unserer Reise: Das Sanddünen-Schlittenfahren.

Mittwoch, 23. Juli 2008

E=mc² - Zusatz 1

Hier noch ein Zusatz zu unserem letzten Beitrag: Die Tourbeschreibung als Slideshow.

Samstag, 19. Juli 2008

E=mc²

Der Leuchtturm und Cape Reinga (Te Rerenga Wairua)

Alles ist relativ. Das hat der gute Herr Albert schon 1905 festgestellt, als er mit relativ einfachen Formeln und wenig Worten (31 Seiten umfasste seine Arbeit „Zur Elektrodynamik bewegter Körper”) die bekannte Weltansicht der Physik relativ gründlich auf den Kopf stellte.

Das hat jetzt zunächst mit unserem Ausflug nach Cape Reinga relativ wenig zu tun, es sei denn, man weiß über die Tatsache Bescheid, dass wir auf den knapp 100km Rückfahrt vom Cape zu unserem komfortablen Backpacker relativ viel über die Relativitätstheorie geredet haben. Und trotzdem ich Kathrins Vorstellungskraft mit den physikalischem Hintergrund relativ stark strapaziert habe, hatten wir viel Spaß dabei auseinanderzunehmen, wie Dinge relativ sind.

The Endless Summer Lodge - Eingang The Endless Summer Lodge - Flur The Endless Summer Lodge - Küche The Endless Summer Lodge - Badezimmer The Endless Summer Lodge - Unser Zimmer The Endless Summer Lodge - Aussicht

So ist z.B. 50 Dollar für eine Nacht in einem Doppelzimmer in einem Backpacker relativ wenig. Es ist aber relativ viel, wenn das Gebäude relativ usselig und schlecht zu heizen ist, die Betten klamm und muffig sind und man weiß, dass man einen Tag vorher für nur 16 Dollar mehr ein 1a Backpacker-Doppelzimmer hatte.

Straßenwächter Te Matua Ngahere - Der Vater des Waldes Eine be-rührende Erfahrung Die vier Schwestern Tane Mahuta - Der Gott des Waldes Hilfe, die Touristen kommen

Oder die Tatsache, dass ein Kauri eigentlich ein relativ großer und stabiler Typ Baum ist (das verrottungsresistente Holz wurde gerne für Schiffsmasten genommen - was dieser Baumart fast den Garaus gemacht hat), dessen Wurzeln aber so empfindlich sind, dass sie von Touristen buchstäblich totgetrampelt werden können. Und wo wir schon einmal dabei sind: Was ist ein Tourist? Sind wir Touristen, obwohl wir in Neuseeland wohnen? Gemäß der absoluten Definition des Wortes sind wir es. Aber eigentlich fühlen wir uns relativ wenig danach. Was denn nun?

Ein weiterer Traum geht in Erfüllung Der Leuchtturm von Cape Reinga Te Rerenga Wairua - Cape Reinga Der Leuchtturm und Te Rerenga Wairua Abschied von Cape Reinga

Gefühlt haben wir uns auf jeden Fall relativ – nein, absolut – wohl auf dieser Reise. Cape Reinga, oder wie die Māori es nennen: Te Rerenga Wairua, hat einen ganz besonderen Reiz. Hier kollidieren zwei Ozeane relativ heftig miteinander. Hier ist das „Sprungbrett” der Seelen verstorbener Maori auf dem Weg zurück nach Hawaiki. Eine Stunde (das ist relativ lang, finden wir) haben wir dort verbracht, hinter der Steinmauer gesessen, dem relativ heftigen Wind getrotzt, den jahrhundertealten Pohutukawa betrachtet, dessen Wurzeln der Legende nach den Zugang zur Unterwelt bilden und dem Spiel der Wolken mit der Sonne und der Futtersuche einer Lerche zugesehen. Schon relativ lange wollten wir an diesen Ort, und endlich ging der Wunsch in Erfüllung. Jetzt können wir auch von uns behaupten, wir hätten die Nord- und Südinsel von oben bis unten durchquert. Gesehen haben wir dabei aber lange noch nicht alles.

Schöne Aussicht Cable Bay Abhängen bei Wairoa Bay Taiaue Bay Regenbogen Signal Point bei Omapere

Und dieses Land ist so voll von Dingen, dass man relativ lange brauchen würde, um sie alle zu genießen und zu erfahren. Durch das Geocaching sind wir auf dieser Tour wenigstens an einigen Orten vorbeigekommen, die wir sonst einfach relativ unbemerkt passiert hätten. Und trotzdem hatten wir wieder einmal das Gefühl, relativ viel verpasst zu haben. Naja. Es wird ja noch andere Urlaubstage geben, die uns wieder hier hoch führen. Zum Beispiel nach Tapotupotu Bay zum Camping, oder zur ausführlichen Erkundung von Signal Point, oder…

Wir haben relativ viele Fotos geschossen, von denen aber relativ wenige (~280) die nähere Betrachtung überlebt haben und noch weniger auf der Flickr-Seite zu sehen sind. Zu ein paar davon wird es auch noch gesonderte Beiträge geben. Aber jetzt ist erst einmal Schluss. Ich bin jetzt nämlich relativ müde und muss ins Bett. Gute Nacht also allesamt.

Montag, 7. Juli 2008

Wir sind dann mal im Urlaub...

Cape Reinga im Winter

„Schon wieder??!!” höre ich da den einen oder anderen Blogleser laut aufschreien. Das eine oder andere Mal mussten wir uns bereits anhören, dass sich unser ganzer Blog wie ein einziger langer Urlaub liest. Deswegen verkünden wir nun auch (halb-)beschämt, das wir von Dienstag bis Samstag in den Urlaub fahren. Zum Cape Reinga. Endlich wieder ein paar Tage nur in der Natur, nur Stefan und ich. Viele Menschen werden wir wohl nicht antreffen. Obwohl, sind ja grade Ferien, man kann also nie wissen. Egal. Wir freuen uns wie Schneekönige. Endlich an die Nordspitze. Wurde auch Zeit…

Samstag, 5. Juli 2008

Neuer Job (so halb zumindest)

Job description

Ich habe einen neuen Job. Naja, so halb neu. Ich arbeite ab nächstem term (dem dritten der vier Anschnitte in diesem Schuljahr) zwar immer noch für dieselbe Schule, allerdings in einer anderen Funktion. “Therapy Aide” kann ich mich dann nennen. Ich arbeite dann nicht mehr fest in einer Klasse, sondern unterstütze die Therapeuten (Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten) bei der Durchführung ihrer Programme. Gibt zwar nicht mehr Geld, reizt mich aber sehr (vor allem, weil ich besonders eng mit den Physiotherapeuten zusammenarbeiten werde und z.B. sehr regelmäßig schwimmen gehen werde) und hat einen entscheiden Vorteil. Guckt euch meine job description mal genau an. Ihr werdet schnell sehen, dass etwas wesentliches fehlt. Und das ist (zumindest für mich) wirklich ein guter Grund gewesen, die Stelle zu wechseln. Als Teacher Aide war dies eine meiner Aufgaben:

“Meets students' toileting and personal comfort needs, ensuring dignity is respected.” (Oder auf deutsch: Respektvoll den Hintern abwischen.)

Das ist jetzt vorbei. Wie schön (und komisch) es von nun an für mich sein wird, wenn ich mit einem Schüler z.B. auf dem Laufband arbeite, merke (= rieche), dass seine Windel gewechselt werden muss und ich diesen Auftrag danach einfach einer Teacher Aide gebe. Klingt wie ein neues Leben…

Freitag, 4. Juli 2008

Blockheads

Drei Trucks blockieren die Autobahn nach Auckland

Neuseeland hat eine neue Sache importiert: Truckerproteste. Hätte ich gestern nicht die Zeitung gelesen, wäre ich heute etwas erstaunt über die leeren Strassen in Auckland und die ganzen Pressehelikopter in der Luft gewesen. Trucker protestieren gegen die hohen Benzinpreise, indem sie die Strassen in Neuseelands Städten blockieren. Und wenn die Jungs hier was machen, dann machen sie es richtig (siehe vorheriger Beitrag). Die Webseiten mit den Autobahnkameras sind so überlastet, dass man sich bisher kein Bild davon machen kann, wie es denn da draußen aussieht. Wahrscheinlich schaut sich die Hälfte der Leute, die eine Stunde früher von zuhause losgefahren ist und nun brav in den Büros sitzt, die andere Hälfte an, die frustriert ins Lenkrad beißt.

Lastwagenfahrer protestieren in Auckland Konsequenz der Lastwagenfahrerproteste

Am besten ist es einfach, man macht sich selber ein Bild. Also bin ich eben runter zur Queen Street und habe ein paar Fotos geschossen (Wann sonst übrigens sollten die Akkus leer sein als heute…). Schon beeindruckend.

Dienstag, 1. Juli 2008

Nicht kleckern...

Māori Sternenbilder

…sondern klotzen. Das scheint das Motto der Māori zu sein. Letzten Freitag hat es endlich geklappt mit unserem Sternwartenbesuch. Erst war der Projektor kaputt, dann war der Projektor kaputt, und Freitag war der Sprecher kaputt. Heiserkeit. Aber unter Einsatz unserer Geheimwaffe (Dackelblickaugen) und in Verbindung mit der Tatsache, dass uns das Personal im Stardome Observatorium mittlerweile zu oft in kurzer Zeit gesehen hat, haben wir sie dazu gebracht, uns wenigstens den Teil der Matariki-Show zu zeigen, der über die Zusammenhänge, Legenden und Astronomie der Māori spricht.

Waka Taua

Und ich muss sagen, wir waren beeindruckt. Während die Griechen den ganzen Sternenhimmel mit kleinen, niedlichen Figürchen zugekleckert haben, klatschen die Māori mal eben ein Kriegsschiff (Waka) über den halben Sternenhimmel (siehe Bild). Das nenne ich „selbstbewusst” Wer allerdings schon einmal neben einem solchen Schiff gestanden hat, der weiß, wie beeindruckend die Dinger sind und für den fühlt sich diese Himmelsinvasion dann auch nicht sonderlich übertrieben an.