Eine Besonderheit des Wanderns ist es, dass man entweder im Zelt übernachtet oder in Hütten, die meist mehrere Stunden Fußmarsch voneinander entfernt liegen. Wir haben uns bisher immer an Hütten gehalten, scheuen wir doch noch das extra Gewicht des Zeltes und der Schlafmatten. Natürlich hat ein Zelt auch große Vorteile (man kann bleiben, wo es einem gefällt – wie in einem Camper) und man hat in einem Notfall gleich eine Möglichkeit, einen trockenen und winddichten Unterschlupf aufzubauen. Wie dem auch sei, wir haben uns bisher auf Hütten verlassen.
Hütten in Neuseeland befinden sich meist in landschaftlich schönen Lagen und verfügen in der Regel über Etagenbetten, Matratzen, Kochgelegenheiten, einen Holzofen, ein Plumpsklo (natürlich in einiger Entfernung) und eine Spüle mit fließend Wasser. Hütten sind Gemeinschaftsräume – es gibt wenig bis keine Privatsphäre. Aus Respekt versucht man, die anderen Personen höflich zu ignorieren, wenn sie sich umziehen, und sieht auch sonst über den einen oder anderen Fauxpas hinweg (so wie die typischen Wanderblähungen oder das nächtliche Schnarchen). Hütten sind gesellig, oftmals sitzt man abends zusammen am Tisch, vergleicht neidisch-neckend die Qualität des Abendessens, spielt zusammen Karten, liest Bücher oder tauscht Geschichten aus. Manchmal entstehen daraus tiefere Freundschaften. Es ist interessant, wie schnell sich Menschen kennenlernen, wenn sie auf engem Raum halb-gezwungenermaßen einige Abende miteinander verbringen. Während man im normalen Leben vielleicht überhaupt nicht aufeinander treffen würde, weil man scheinbar nichts gemeinsam hat (dieses Mal habe wir uns besonders gut mit einem Polizeifotografen und einem Architekten unterhalten), nimmt man beim Wandern schneller Anteil am Leben des anderen, erfährt so einiges über die jeweilige Familiensituation und lacht und träumt und schweigt zusammen. Man sorgt sich um die anderen und hofft, dass sie die Wanderung ohne böse Zwischenfälle hinter sich bringen werden.
Das Hüttenleben ist sehr einfach. Man hat nur das absolut Notwendige und trotzdem oft so viel mehr, als man zum Glücklichsein braucht: Nette Gesellschaft, einen trockenen und warmen Raum, wenn es regnet, einen Platz zum Schlafen. Die Hütten geben dem Wandern seine Seele.
2 Kommentare:
Schade, leider sind keine Fotos vorhanden. Es kommt nur die Meldung: "Oh nein! Wir haben nichts gefunden."
Mo
Das Problem muesste jetzt hoffentlich behoben sein. Versuch's einfach noch mal.
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