Na das ist jetzt aber schon viel zu lange her, dass wir was im Blog geschrieben haben.
In der Zwischenzeit ist allerdings nicht viel neues passiert, außer dass wir fast ein Haus gekauft haben.
Das ging alles so schnell, dass wir es erst jetzt so langsam verdaut haben. Angefangen hat es mit Kathrin, die einer Arbeitskollegin über die Schulter geschaut hat, während diese nach Häusern in der Zeitung Ausschau hielt. Da fiel ihr ein schniekes kleines Haus auf, dass gar nicht so weit weg von uns angeboten wurde. Zufälligerweise waren wir am Wochenende bei einer Geburtstagsfeier eines Freundes gerade mal ca. 100m weit weg eingeladen. Also haben wir es uns angeschaut – und uns total verliebt. Schnuffig, verwinkelt, Regenwassertank, Hochbeete, Sonnig, Balkon, Butze mit Strom, eingerahmt von einem Park, und noch vieles mehr.
Kathrin wollte sofort zugreifen, aber mir war das zu schnell. Innerlich allerdings machte ich ein Abkommen dass wenn das Haus nach zwei Wochen noch auf dem Markt ist, wir es versuchen sollten. Und genau das passierte. Wir hatten beide mehr oder weniger schnell das ganze schon vergessen, als uns einige Leute nach dem Gottesdienst fragten, wie es denn „mit dem Hauskauf” laufen würde – und dass das Haus ja noch angeboten wird. Wie bitte?
Also sind wir nochmal hin, diesmal mit Freunden und einem Baumeister, der uns einen ersten Eindruck von der baulichen Qualität geben sollte. Und er fand das Haus ziemlich gut. Dann ging es rund. Wir haben Finanzierungsangebote eingeholt, und dann am Wochenende darauf uns mit der Verkäuferin auf einen Preis geeinigt. Daraufhin musste so etwas wie eine Grundbucheintragungs-Prüfung erfolgen, die Finanzierung richtig eingestielt werden, und ein Baumeister einen ausführlichen Bericht anfertigen. Letzterer kam dann auch: 18 Seiten. Voll mit allen guten und weniger guten Seiten. Und im Laufe der Zeit fielen uns dann leider die ganzen Mängel auf, die uns doch an dem verhandelten Preis stark zweifeln ließen. Den eigentlichen Rückzug gab es dann nachdem wir an einem Sonntag Nachmittag nochmal drin waren und die Mängel mal selbst in Augenschein genommen haben. Mir fiel vor allem auf, dass das mit dem „Sonnig” doch nicht ganz so der Fall war und selbst nach einem halben Tag schönsten Sonnenschein der Boden eiskalt war. Kein Wunder, wenn unter dem Haus die Bodenisolierung halb zerfetzt herunter hängt. Kathrin stieß es sauer auf dass die ganze Zeit von 100m2 geredet wurde, beim Nachmessen wir aber nur großzügige 85m2 messen konnten. Dazu kamen noch einige andere Ungereimtheiten, unsere Einstellung und Begeisterung kippte, und nach etwas Gewurstel mit dem Immobilienmakler und dem Anwalt haben wir den vorläufigen Kaufvertrag annulliert und sind nun auf der weiteren Suche.
Aber das waren anstrengende Wochen. Emotional. Auf und Ab und Auf und Ab. Freude, bangen, freuen. Ernüchtern, beruhigen, freuen. Zweifeln, Bangen, Erleichterung. Und das im Schnellkurs. Wow. Letztes Wochenende haben wir erst einmal richtig und ruhig ausschlafen können.
Uns tut es schon Leid um das kleine Häuschen. Aber es wird auch noch andere Gelegenheiten geben. Wir haben auf jeden Fall gelernt. Viel gelernt. Schnell lernen müssen. Und das nächste Mal werden wir etwas sicherer und informierter an die Sache herangehen.