Endlich endlich endlich mein Lieblingsthema: Wasser! Ich liebe dieses Element mehr als alle anderen. Natürlich ist auch das Element Erde schön mit seinen Gebirgen und Bäumen. Und natürlich liebe ich auch die Luft, also den Himmel mit seinen faszinierenden Wolkengebilden und Farbspielen. Und auch das Feuer – in Neuseeland repräsentiert durch die Vulkane und Thermalgebiete – hat seinen eigenen Reiz. Aber das Wasser… wild und ruhig zugleich, mal friedlich, mal bedrohlich. Für mich gibt es einfach kein „besseres” Element. Begebt euch nun mit mir zusammen auf eine kleine Erkundungstour.
Fangen wir mit den Seen an. Egal, wo man sich in Neuseeland befindet, man ist meist nicht nur in der Nähe vom Meer, sondern trifft auch überall mal kleinere, mal größere Seen an. Und das Wunderbare ist, dass das Gute oft schon neben der Autotür beginnt. Man hält am Straßenrand und hat Ausblicke wie auf den See Hawea im linken Bild.
Manche Seen liegen so ruhig und still, dass man das Gefühl hat, direkt in einen Spiegel zu schauen und ganze Berge und Gletscher in ihm zu entdecken. Wenn man dann noch wie zufällig von Fantails (siehe Artikel über Tiere) umschwirrt wird, hat man das Gefühl, man ist direkt in einem Märchen gelandet…
Andere – sehr kleine – Seen sind so klar, dass man bis auf den Grund blicken kann, der so bunt ist, wie man es sonst nur von Korallenriffen kennt. Dann erfährt man, dass es sich dabei um eine der größten Süßwasserquellen (Waikorupupu Springs) der Welt handelt und man das Wasser bedenkenlos trinken kann. Dass die Kamera hier vor lauter Luftfeuchtigkeit zu spinnen beginnt, interessiert mich nicht mehr so richtig. Wichtig ist plötzlich nur noch die Magie dieses Ortes…
Ähnlich wie mit den Seen ist es mit den Flüssen. Auch um ihre Schönheit zu erfahren, braucht man nicht weit zu laufen oder zu fahren. Es reicht, wenn man sich Zeit lässt auf seiner Reise durch dieses unglaubliche Land. Der eisblaue Gletscherfluss zum Beispiel: Eigentlich ein viel zu schöner Platz, um nur kurz für ein Foto anzuhalten. Oder der Fluss hinter den Ariki Fällen (die aber eigentlich nur etwas größere Stromschnellen waren). Am liebsten würde man an solchen Orten länger verweilen, wenn hinter der nächsten Kurve nicht auch schon wieder das nächste Wunder auf einen warten würde. Für eine Reise durch Neuseeland braucht man eben viel Zeit. Vor allem, wenn man einmal an der „Hauptattraktion” eines Ortes (z.B. einem Gletscher) einen Schritt zur Seite macht und Blick auf die kleinen Dinge am Rand richtet, die einen oft mindestens genauso verzaubern können wie das, weswegen man eigentlich zu diesem Ort gekommen ist…
Meine eigentliche Liebe im Element Wasser gilt allerdings den Wasserfällen. In unserem ersten Aufenthalt in den USA waren wir an den Niagara-Fällen. Und auch wenn sich dort alles um Kommerz und Tourismus bzw. die Ausbeutung von Touristen dreht und sich nichts mehr in seinem ursprünglichen Zustand befindet, habe ich mich dort in „vom Himmel fallendes Wasser” verliebt. Deswegen habe ich vor unserem Urlaub in Neuseeland einen Arbeitskollegen meiner Mutter, der schon mehrmals im Kiwiland war, ängstlich gefragt, ob wir denn wohl auch Wasserfälle zu Gesicht bekommen würden. Heute wundert es mich, dass er meine Frage nett mit „Ja” beantwortet und aufgrund der Fülle von Wasserfällen, die es dort gibt, als Erwiderung nicht einfach laut gelacht hat…
Das größte Zeitproblem bei unserer Reise durch Neuseeland stellten dann auch wirklich mit Abstand die Wasserfälle dar. Mehr als einmal haben wir zufällig am Straßenrand ein Schild mit der Aufschrift „… Fälle” gesehen und daraufhin entweder mehr oder weniger spektakulär gewendet oder einige Kilometer Schotterstraße in Kauf genommen, nur, um zum nächsten Wasserfall zu gelangen. „Hast Du einen gesehen, hast Du alle gesehen.”, sagen manche Leute. Ich sehe das total anders: Es gibt diese großen, fast bombastischen Fälle, die einem die Sprache verschlagen. Es gibt die ganz ganz kleinen Fälle am Wegesrand, die mit Sicherheit oft übersehen werden – aber nicht von mir. Es gibt Fälle, die so verwunschen sind, dass man denkt, man befindet sich plötzlich in einer anderen Zeit.
Als erstes habe ich mein Neuseeland bei den Omaru-Fällen gefunden. Hier, weit weg von allen anderen Menschen, fast eins mit der Natur, hatte ich das Gefühl, endlich im Land meiner Träume angekommen zu sein. Für mich ruht der Zauber, die Seele Neuseelands nun mal in den Wasserfällen. Wenn es mir nicht gut ging im Urlaub, brauchten wir bloß zu einem Fall zu fahren und ich war wieder glücklich. Von ihnen kann ich einfach nicht genug bekommen. Und jetzt habe ich genug geschwärmt und höre auf zu schreiben, bevor mich die Sehnsucht übermannt…
1 Kommentar:
Bei mir ist es das Meer, das ich so liebe. Egal, wie es mir vorher ging, wenn ich kurze Zeit den Wellen zugesehen habe, bin ich ganz still. Es ist einfach eine Wohltat.
"Vom Himmel fallendes Wasser" passt aber zu Kathrin, es könnte glatt ihr Indianername sein. Wie wäre wohl Stefans Name?
Und Sehnsucht - habt ruhig Sehnsucht, dann wisst ihr wenigstens, warum ihr das alles auf euch nehmt. Rundherum um diesen Blog dürfte es nämlich alles andere als klasse sein. Wartezeiten eben...
Haltet die Ohren steif und träumt weiter!
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