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Montag, 4. Juli 2011

Kundenservice

Paint the Earth Again on 365 Project

Heute haben wir unsere selbst bemalten Teller von „Paint the Earth” abgeholt. Und wir waren frohen Mutes, da uns innerhalb der Woche kein Hiobs-Anruf mitteilen musste, dass beim Brennen Risse aufgetreten sind. Im Laden dann werden wir vom Personal mit den Worten „I am very sorry, but...” empfangen. Wie bitte? Schon wieder Risse? Diesmal haben wir die Teller nicht nach Hause transportiert, sondern da gelassen. Welche Erklärung gibt es denn diesmal?

Eine ganz einfache: Die Charge Pasta-Teller-Tonrohlinge war fehlerhaft. Oh. Sieh mal einer an. Also doch nicht unsere Schuld wie ursprünglich behauptet. Und eine Erstattung bekommen wir auch noch. Da fällt es uns dann auch leichter, uns für unseren Wutausbruch zu entschuldigen. Immerhin sind die Teller dieses Mal auch beide brauchbar und nur auf der Rückseite von Kathrins Kiwi sind Risse. Die einzige Einschränkung für den Gebrauch ist es, nicht die Spülmaschine zu nutzen. Gut. Damit kann man leben.

Was mich nervt ist, als Kunde immer erst als doof und/oder schuld hingestellt zu werden. Ganz so, wie zu Beginn dieser Woche (meine erste offizielle Ferienwoche in diesem Jahr) mit der neuen Kamera…

Da kauft man für eine nicht unerhebliche Stange Geld eine digitale Spiegelreflexkamera eines nicht unbekannten Herstellers (der mit der gelben Schrift) und freut sich zu Beginn über die neuen und besseren Fähigkeiten des Nach-Nachfolgers der guten alten D80. Und dann. Dann plötzlich tauchen Punkte im Bild auf. Hm. Wahrscheinlich Staub. Kein Problem. Hab ja jetzt eine Dust-Removal-Function. Oh. Klappt nicht. Wahrscheinlich fieser Staub so wie Pollen. Kann passieren. Aber nach nur 39 Bildern? Und im Winter? Ohne dass ich je die Linse abgenommen habe? Seltsam.

100 Photos später noch mehr Dreck. Bei Photo 1000 dann ist es schon ganz schlimm und es macht echt keinen Spaß mehr, in Lightroom die ganzen Punkte wegzuretuschieren. Leicht genervt habe ich dann vor ca. 3 Wochen mal die Linse abgenommen, den Spiegel hochgeklappt und nachgeschaut. Oh. Was ist das? Hat da jemand auf den Sensor gespuckt? Eine schmierig schillernde Substanz klebt auf der rechten Seite des Sensors. Kein Wunder, dass die Staubreduktion da nichts ausrichten kann.

Jetzt, wo ich Urlaub habe, komme ich dann auch endlich mal dazu, zum Händler zurück zu fahren und ihm das Malheur zu zeigen. „Kein Problem” sagt der Verkäufer. Das muss irgendwas aus der Kameramechanik sein. Ab damit zu MacAlister zum Reinigen. Das ist ein Garantiefall. Gesagt - Getan.

Nachmittags dann der Anruf vom Techniker: Neee. Das ist kein Garantiefall. Da hat jemand rumgesaut. Wahrscheinlich selber versucht, den Sensor zu reinigen. Ich frage zurück, wer das denn sein solle, da ich die Kamera nicht verliehen habe und selber mich nie an den Sensor trauen würde. Keine Ahnung, die Antwort. Aber das ist kein Garantiefall. Und es gibt auch kein Problem mit der Kameramechanik. $200 wird das dann wohl werden. Na Danke. Bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Ich hänge frustriert auf (um genau zu sein, kann Kathrin mich gerade noch davon abhalten, das Telefon in die Ecke zu schmeißen).

Oil on the Sensor on 365 Project

Was mich am meisten wütend macht ist es, indirekt als Lügner dargestellt zu werden. Klar kann ich die Seite des Technikers verstehen. Aber ich habe das Gefühl, dass meine Seite gar nicht erst in Betracht gezogen wird. Wie dem auch sei. Abends durchforste ich das Internet nach ähnlichen Problemen und stoße dabei - neben vielen Forums-Beiträgen und Hilferufen - wahrhaftig auf eine Flicker-Gruppe zum Thema Nikon-D7000-Öl-Auf-Sensor. Pentax und Canon hatten ähnliche Probleme mit Öl im Mechanismus, welches durch die hohen Geschwindigkeiten der Komponenten im Moment des Auslösens auf den Sensor spritzt. Und Pentax und Canon haben bereits kostenlose Reinigungen und andere Lösungen angeboten. Nikon noch nicht.

Jedenfalls habe ich am nächsten Morgen eine ausführliche Bilderstrecke der zunehmenden Anzahl von Punkten auf dem Sensor hochgeladen und dem Techniker zusammen mit Links auf einige der Diskussionsforen geschickt. Und beim nächsten Telefonat klang er dann auf einmal erheblich verhandlungsbereiter. Und einen Tag später erhalte ich plötzlich eine Email: Nikon hat in der Tat ein Problem mit der D7000 und Öl auf dem Sensor. Er wartet auf weitere Anweisungen zur Reinigung und Behebung. Natürlich innerhalb der Garantie. Na also. Geht doch. Aber erst ist natürlich der Kunde schuld. Grrrrr.

Und ich will gar nicht wissen, wie oft Kunden das Blaue vom Himmel lügen, um billiger oder gar kostenlos an Dienstleistungen zu kommen. Was mich zur Weißglut bringt ist, dass dabei Vertrauen wertlos wird und jeder in jedem nur den Feind sieht. Dass man den Fehler beim anderen sucht statt erst bei sich (siehe auch die Teller). Dass man jede Aktion des anderen als potenziell ausbeutend oder anschuldigend sieht. Ich bin mir nicht sicher, dass das ein Ideal-Zustand ist, und ich weiß auch, dass ich das nicht global ändern kann. Was ich machen kann, ist ehrlich zu bleiben, und nicht gleich aufzugeben, wenn dadurch Dinge zunächst doof oder benachteiligend laufen. Klein anfangen. Beständig bleiben. Und, nicht sofort in Wut handeln, sondern vielleicht eine Nacht darüber schlafen.

Samstag, 21. Mai 2011

Ausschweifungen

lernen, lernen, lernen

Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen auf dem Blog. Seitdem ich studiere, habe ich mich irgendwie ganz schön vergraben in den ganzen Texten, die wir lesen, den Hausarbeiten, die geschrieben werden müssen, und dann noch Prüfungen und Praktikum und und und. Aber ich genieße es. Ich habe das Gefühl, dass die Entscheidung, noch einmal die Schulbank zu drücken, genau die richtige war. Meine Mitstudenten sind super, altersmäßig sehr gemischt (von 25-57), so ziemlich alle haben eine Menge Lebenserfahrung (viele haben Suchtprobleme gehabt in der Vergangenheit, manche waren bereits im Gefängnis). Wir sind ca. gleich viele Männer wie Frauen. Einige kommen aus Neuseeland, andere nicht. Und alle haben wir den Wunsch gemeinsam, Counsellor zu werden.

Das Studium ist auf jeden Fall anspruchsvoll. Mein Kopf ist vor allem in den ersten Wochen fast überfordert damit gewesen, plötzlich so viel Neues aufnehmen zu müssen. Ich war ständig müde und überarbeitet. Auch, weil ich so perfektionistisch bin und mich nicht gerne mit „mittelmäßigem” zufrieden gebe. Mittlerweile habe ich erkannt (erkennen müssen), dass ich so gestresst aber nicht drei Jahre durchhalte und einen Gang runterschalten muss. Und habe jetzt meinen (temporären?) Frieden damit gefunden.

Das Studium ist auch anspruchsvoll, weil es nicht nur um pure Wissensvermittlung geht, sondern um ständige persönliche Weiterentwicklung. Und so werden wir immer wieder herausgefordert, uns unsere Vorurteile anzugucken und die ganzen Ecken in unserer Persönlichkeit, die wir am liebsten vergessen würden. Das tut manchmal ganz schön weh und ist nicht immer schön anzusehen, aber wie kann ich als Counsellor Weiterentwicklung von einem Menschen „erwarten”, wenn ich nicht selbst zuerst dazu bereit bin? Gar nicht. Also gucke ich hin. Und entdecke. Und trauere manchmal. Und dann staune ich wieder.

Eine dieser Veränderung in mir wurde angestoßen durch ein Gruppenprojekt in Soziologie. Unsere Aufgabe war es, Forschung zu einem frei gewählten Thema zu betreiben und dann einen (Gesetzes-)Entwurf zu erstellen. Zusammen mit zwei Mitstudenten habe ich mich mit Tierquälerei und der Verbindung zu anderweitiger Kriminalität beschäftigt. Es ist erwiesen, dass Menschen, die Tiere quälen, im weiteren Verlauf diese Gewalt gegen Mitmenschen richten. Als Ursache wird oftmals mangelndes Einfühlungsvermögen und ein niedriges Selbstbewusstsein gesehen. Wir haben den Gesetzesvorschlag entwickelt, dass Straftäter aus diesen Gründen nicht einfach nur eine Strafe zahlen müssen und/oder ins Gefängnis kommen, wenn sie wegen Tierquälerei angeklagt worden sind, sondern zusätzlich obligatorische Sitzungen mit einem Counsellor machen müssen. Um in einem geschützten Rahmen an ihren grundlegenden Problemen arbeiten zu können. Wir wissen noch nicht, ob wir diesen Entwurf wirklich einreichen (obwohl unsere Dozenten uns dazu ermutigt haben, als wir ihn präsentiert haben), aber ich habe viel gelernt, dadurch, dass ich mich so bewusst mit diesem Thema (Tierquälerei und soziologischen Fragen generell) beschäftigt habe.

Ich liebe Tiere. Ich könnte nie ein Tier töten und scheitere sogar daran, eine Mücke zu töten. Trotzdem esse ich Fleisch. Das werde ich auch noch weiter tun. Aber weniger. Und nur noch Biofleisch. Das ist teurer, aber ich kann es sonst mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren. Gleichzeitig versuchen wir, generell mehr Fair Trade- und Bioprodukte zu kaufen, auch, wenn unsere Finanzen es noch nicht zulassen, ganz umzusteigen. Dann liebe ich die Natur. Und es macht mich traurig, dass wir Menschen schon so viel kaputt gemacht haben. Also versuchen jetzt sowohl Stefan als auch ich noch verstärkter, Müll zu vermeiden. Wir planen unser Traumhaus (wer weiß, ob wir jemals genug Geld haben werden, um es tatsächlich zu bauen) und betreiben da bewusst Nachforschungen, wie man es so umweltschonend wie möglich bauen (oder umbauen) kann. Ich hasse mittlerweile jegliche Fastfoodkette, die ganze Schnellebigkeit unserer Gesellschaft. Aber: Das ist meine Einstellung. Ich weiß, dass andere Leute das auch anders sehen, und das ist OK so. Ich will niemandem auf die Füße treten, ich habe mit Sicherheit nicht die Wahrheit (was ist denn eigentlich „die Wahrheit”?) mit Löffeln gefressen. Ich möchte euch nur an dem teilhaben lassen, was sich in den letzten drei Monaten bei mir getan hat.

Und jetzt höre ich mal auf zu schreiben und mache mich ans Abendessen, denn es gibt heute Abend Sushi – lecker!!! Passt alle auf euch auf. Drücke euch.

Dienstag, 22. Februar 2011

Nicht schon wieder

Fragile on 365 Project
...untitled... on 365 Project

Einige von euch haben vielleicht schon Kathrins und mein Foto zum heutigen Ereignis gesehen. Wenn nicht, werden es euch die Nachrichten bringen: In Christchurch hat es ein zweites schweres Erdbeben gegeben. Diesmal nur 5km tief, Stärke 6.3, nur 10km von der Innenstadt entfernt, zur Hauptberufszeit. Bis jetzt 38 Tote bestätigt, mehr werden noch erwartet, z.B. unter den Trümmern der bekannten Kathedrale, deren Turm zusammenbrach als Ersthelfer den Schaden begutachten wollten und ein Nachbeben erfolgte.

Mich katapultierten die Bilder und Nachrichten zurück zum 11. September 2001, als mein Arbeitskollege Saiki und ich auf dem Weg nach Hause waren und die Worte des Radiomoderators nicht glauben wollten. Und dann das Gefühl der Hilflosigkeit, als der Fernseher lief.

Uns in Auckland geht es gut, aber der Schock sitzt allen unseren Freunden und Bekannten tief in den Knochen und die Hilfsmaßnahmen für Christchurch laufen auf Hochtouren. Es ist nicht zu verleugenen: Natur ist unberechenbar.

Samstag, 8. Januar 2011

Slow motion

Entspannen

Mein Leben ist plötzlich ganz langsam geworden nach wochenlangem Stress. Die letzten Tage war ich damit beschäftigt, das Reisechaos aufzuräumen und den Kühlschrank aufzustocken und die oder andere Sache zu machen, die liegen geblieben ist. Gleichzeitig habe ich viel Zeit zum Entspannen. Zum Lesen und Spielen und Nichtstun. Fühlt sich gut an. Und trotzdem finde ich es oft schwierig, mich darauf einzulassen. Den Moment zu genießen und dabei nicht darüber nachzudenken, was ich als nächstes machen kann oder muss. Komisch. Da wünscht man sich Ruhe und Zeit und dann kann man sie nicht immer gut nutzen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich einfach nicht gerne lange alleine bin. Stefan war gestern den ersten Tag wieder an der Uni und das wird in den nächsten Wochen auch so bleiben. Und Kathrin ist allein zuhause. Hm. Das klingt gerade alles furchtbar nach Selbstmitleid und dabei ist es doch gar nicht so furchtbar. Also kneife ich jetzt die Arschbacken zusammen und freue mich auf unseren Besuch gleich. Und vielleicht lese ich ja noch ein bisschen in unserem Space Chair. Der hängt nämlich jetzt wunderschön in unserem Wohnzimmer und lädt zum Verweilen ein.

Samstag, 1. Januar 2011

Auf ein Neues

Frohes Neues Jahr

Es ist soweit. Das alte Jahr liegt hinter uns. Ein Neues vor uns. Einiges wird sich ändern. Kathrin hört auf zu arbeiten und fängt an zu studieren. Ich höre auf zu studieren und fange an zu arbeiten. Das bedeutet für jeden von uns Anpassungsvermögen. Dabei finde ich es wichtig, dass einiges auch konstant und verlässlich bleibt. Zum Beispiel das Wissen, dass der Ehepartner (beide in diesem Fall) voll hinter dem steht, was der andere macht/vorhat/durchmacht. Dass wir beide in die gleiche Richtung schauen, ein Ziel und eine Vision für uns persönlich, aber auch für unsere Ehe haben. Mit all dem Stress des letzten Jahres und des PhD-Thesis-Schreibe-Endspurts habe ich es zu schätzen gelernt, dass ich mich blind auf Kathrin verlassen darf und kann. Sie hat tapfer im Hintergrund gewerkelt und gearbeitet, um mir den Rücken freizuhalten. Noch einen Monat, und diese Phase ist vorbei. Dann kann ich hoffentlich etwas von ihrem Geschenk erwidern. Ich bin bereit.

Montag, 6. September 2010

"Comprehensive"?

Das nennt man „Umfassend”   Soll ich das etwa alles lesen?

Da ich ja für meinen letzten Versuch ein medizinisches Szenario entworfen habe, musste ich mich natürlich ein wenig auch in Medizin reinlesen – zumindest in die vier Notfallsituationen, in welche ich meine Versuchsopferteilnehmer virtuell bringen werde:

Also habe ich mir den „Comprehensive Study Guide of Emergency Medicine” aus der Medizin-Bibliothek liefern lassen. Ich habe aber vorher nicht auf die Anzahl der Seiten geschaut. Und war dementsprechend etwas geschockt, als die Bibliothekarin leicht gequält lächelnd mit diesem Motorblock von Buch aus dem Archiv zurückkehrte und es auf die Tischplatte knallte legte (Ich hoffe, sie kriegen die Delle wieder raus).

2050 Seiten. Viel Spaß. Ich weiß zum Glück, dass ich nicht alles wissen muss. Ich muss nur das Wichtige finden. Aber ich habe jetzt doch noch ein wenig mehr Respekt für Mediziner.

Samstag, 4. September 2010

Ein weiteres Wochenende mit Katastrophen

Das ist irgendwie beängstigend. Da wacht man auf. Sonne scheint. Tuis quietschen und zerlegen den gerade so schön gelb aufblühenden Kowhai. Und dann sieht man in der Online-Zeitung diese wenigen Titelzeilen: „Erdbeben der Stärke 7.4 in Christchurch. Bisher keine Toten. CBD abgesperrt. Plünderer sind aktiv. Grundwasser verseucht. Flughafen gesperrt. Ausnahmezustand ausgerufen.”

Das ist doch jetzt ein Witz, oder?

Gefolgt von minutenlangem Kopfschütteln, als wir die Nachrichten detailliert durchgehen.

Gefolgt von einer leicht hektischen Bestandsaufnahme unserer nicht vorbereiteten Trinkwasserbehälter und Konserven-Vorräte und Batterien und Taschenlampen und First-Aid-Kits und und und…

Natur nimmt keine Rücksicht. Es hätte auch hier passieren können. Und was machen wir jetzt mit dem schönen Samstag-Wetter und dem dumpfen Gefühl im Bauch?

Sonntag, 1. August 2010

Angst beflügelt

Der Flug nach Deutschland ist gebucht. Und gar nicht mehr in so weiter Ferne. Und natürlich wollen wir uns mit Familie und Freunden treffen, viele nette Sachen unternehmen. Und klettern gehen. Nur ein klitzekleines Problem: Wir waren vor gut drei Jahren das letzte Mal klettern, während unsere Freunde weiterhin jede Woche Wand über Wand gemeistert haben. Unsere eigene Ausrüstung haben wir nur schon eine Weile. Trotzdem musste wohl erst die Erkenntnis durchsickern, dass wir bald auf deutschem Boden mit dieser „Expertengruppe” in die eine oder andere Kletterhalle ziehen werden. Jetzt waren wir schon zwei Wochen hintereinander selbst klettern und versuchen so (un)elegant wie möglich, das obere Ende der Wand zu erreichen. Und sind wieder so richtig mit dem Klettervirus infiziert. Kann man doch mal sehen, wozu Angst einen beflügeln kann…

Mittwoch, 21. April 2010

Dancing with adversity

Wow. Was für eine Frau. Aber seht selbst…

Freitag, 27. November 2009

And all the colours...

Neulich im Auto habe ich mal wieder “Grey Street” von der Dave Matthews Band gehört. Was für ein wunderbares Lied. Erinnert mich an unseren ersten Urlaub in Neuseeland. An den Narnia-Film “The Lion the Witch and the Wardrobe”, den wir damals in einem alt-gemütlichem Kino in Masterton gesehen haben. Dort haben wir das Lied zum ersten Mal gehört, bevor der Film anfing. Und waren so begeistert, dass wir danach beim Kinopersonal nachgefragt haben, was das war, was wir da gehört haben.

Als ich es nun wieder im Auto gehört habe (und begeistert mitgesungen und Lenkrad-Schlagzeug gespielt), fiel mir eine Zeile sehr deutlich auf: “And all the colours mix together to grey”. Und so komisch das auch klingen mag, das hat mir sehr viel Mut gemacht. All the colours mix together… to grey. In unserem grau des Alltags sind alle Farben enthalten. Die dunklen genauso wie die hellen. Die trüben, dreckigen. Aber ebenso die fröhlichen, strahlenden. Wir müssen nur bewusst nach ihnen Ausschau halten. Und dann sieht unser grauer Alltag vielleicht gar nicht mehr so grau aus…

Mittwoch, 11. November 2009

Schwimmunterricht

Jeden Dienstag Morgen gehe ich mit zwei Schülern schwimmen. Wenn wir um kurz vor 10 am Pool ankommen, ist gerade noch eine andere Gruppe im Wasser. Während wir darauf warten, dass der Pool frei wird und wir ins Wasser können, beobachte ich die Kinder bei ihren Schwimmübungen. Ein Mädchen erregt meine Aufmerksamkeit: Anstelle die Übung wie vorgeschrieben durchzuführen, mogelt sie und kommt dadurch jedes Mal schneller als ihre Mitstreiter an der anderen Seite des Pools an. Stolz versucht sie jedes Mal Aufmerksamkeit zu erregen und Lob für ihre Schnelligkeit zu erheischen. Das Problem ist, dass sie zwar scheinbar die Schnellste der Gruppe ist, aber nichts gelernt hat, was ihre Schwimmfähigkeiten verbessern würde. Die anderen Kindern sind zwar vielleicht langsamer, arbeiten dafür aber hart an ihren Fähigkeiten und werden auf Dauer mit der richtigen Technik schneller sein als sie.

Diese Situation hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich bin auch ein Mensch, der schnell aufgibt, wenn scheinbar andere Menschen schneller sind im Denken oder Erfinden oder bei sportlichen Aktivitäten. Meiner Meinung nach schneide ich sehr schlecht ab im Vergleich mit anderen Menschen wenn es zum Beispiel darum geht, einen Berg zu erklimmen oder eine kreative Idee zu entwickeln. Meine Reaktion ist dann häufig, aufzugeben und es gar nicht erst weiter zu versuchen. Dabei kommt es doch gar nicht darauf an, genau so schnell zu sein oder zu lernen wie andere Menschen um mich herum. Das Lernen, der Fortschritt an sich zählt. Die persönliche Weiterentwicklung. Und nicht das Tempo, in dem es passiert.

Diese Lektion muss ich immer und immer wieder lernen. Dass ich mich selbst um den Lernerfolg bringe, wenn es mir nur darum geht, alles sofort so schnell und perfekt zu machen wie andere Menschen in meinem Umfeld. Und dann am Ende genauso wie das Mädchen nicht schwimmen gelernt habe, sondern genau so ratlos dastehe wie am Anfang…

Dienstag, 3. November 2009

Ameisen als Fluch?

Ameisen. Hier in Neuseeland ganz klar eine Plage der Nordinsel. In diesem Frühling hat es uns bisher schon einige Male sehr heftig getroffen – mehr als einmal haben Stefan und ich diese kleinen Mistviecher schon aus unseren Schränken vertrieben und die Fallen aufgefüllt.

Als ich heute Morgen zur Arbeit gegangen bin, habe ich wieder einmal einige Ameisen bei ihrem Festmahl entdeckt. Allerdings draußen auf unserer Fensterbank, eine kleine tote Made verspeisend. Und ich habe sie dafür gelobt, so merkwürdig das auch klingen mag. Ameisen räumen auf, was sonst liegen bleiben und langsam vor sich hin faulen würde.

Ameisen haben als sowohl einen guten als auch einen sehr nervigen Anteil. Wie wir ihre Arbeit bewerten, hängt sehr davon ab, ob sie in unseren Privatraum eindringen oder nicht. Wir mögen nicht gestört werden. Wir wollen, dass alles in unseren vorformulierten, geordneten Bahnen verläuft. Aber funktioniert das Leben so? Und vor allem – lässt sich Gott in von uns ausgedachte Bahnen lenken? Oder verfolgt er nicht trotzdem seinen eigenen Weg, genauso wie die Ameisen? In der Hoffnung, dass wir ihm auch unseren geschützten kleinen privaten Raum überlassen? Er wird uns definitiv nicht alles wegfressen. Das unterscheidet Gott zum Glück von den Ameisen…

Montag, 22. Juni 2009

Comfort or growth?

“There is no growth in the comfort zone and there is no comfort in the growth zone.”

Autor unbekannt

Versuchen wir Menschen nicht immer und immer wieder, in beiden Zonen gleichzeitig zu sein? Suchen wir nicht oft (vergeblich) nach einer Abkürzung?

Samstag, 13. Juni 2009

Mörderisches Zitat

Bildung schützt vor Niedergang nicht. Das musste ich letzte Woche erstaunt feststellen, als ich beim Zeitung lesen über einen Artikel stolperte. Die Person, die dort des Mordes angeklagt wurde, hat ein wichtiges Paper geschrieben, welches ich in meiner PhD Thesis und in den meisten meiner Paper über Spiele-Engines zitiere.

Nicht genug damit. Die Person ist Kiwi, hat an der University of Auckland Computer Science studiert, und mein Supervisor war auch sein Supervisor. Keine Ahnung, wie es Burkhard damit geht. Immerhin hat er diesen Namen auf seiner Liste der betreuten Studenten.

Noch viel interessanter die Frage allerdings, was mit einem Menschen passiert sein muss, damit er einen Monat nach der Hochzeit seiner Frau die Kehle durchschneidet, sie in einem Park zurücklässt, von einem Polizisten verfolgt wird, dem das ganze Blut an der Kleidung doch seltsam vorkommt, nach 8 Kilometern vor einen Baum knallt und dann noch versucht, sich selber zu erstechen.

Dienstag, 24. Februar 2009

Lean on me

Lean on me

Gestern haben wir unsere marriage time nach einem leckeren Abendessen in einem koreanischen Restaurant auf dem Skytower verbracht. Und uns entspannt, an die großen Glasfenster in 220m Höhe angelehnt. Unsicher sieht das aus. Und fühlt sich im Magen auch so an. Hält aber. Und so ist es im Leben doch auch manchmal. Wir fühlen uns kurz vor dem Fall, scheinen schon auf den Boden zuzurasen und werden doch gehalten. Manche muss man diesem Halt einfach nur vertrauen. Sich ihm entgegen lehnen. Ihm vertrauen. Wenn das doch immer so einfach wäre…

Montag, 15. Dezember 2008

Junge, Junge, wie die Zeit vergeht - Lösung

Jep, Andrea hatte recht. Das gescannte Objekt ist das erste weiße Haar, welches ich (oder besser Kathrin) eines schrecklichen Morgens an meinem Haupte erblickt habe. Ein zweites ist auch schon da (andere Seite), aber es ist noch dran. Ich denke, ich muss mich wohl damit abfinden, dass der Zahn der Zeit auch an mir nagt.

Naja, solange er nicht mein „gefühltes” Alter annagt, ist ja noch alles gut. Und das scheint (noch) nicht der Fall zu sein, denn erst kürzlich wurden wir beide von einer Kassiererin für ein frisch verliebtes Teenager-Paar gehalten. Dass unser Ehering schon 7 Jahre auf dem Buckel hat, wollte sie uns fast nicht glauben. Wir haben es einfach als Kompliment genommen…

Mittwoch, 26. November 2008

Und Frieden auf Erden

Falls die Eltern unter euch noch ein schönes, kreatives, aggressionsabbauendes, buntes, ungefährliches Spielzeug für den Nachwuchs suchen, habe ich da einen Vorschlag. Die Nerf N-Strike Vulcan EBF-25. Von qualifizierten Testern geprüft und für gut befunden.

Dieser Artikel kommt übrigens direkt von der noch etwas kalten Südinsel, wo ich momentan der IVCNZ 2008 beiwohne. Morgen habe ich meinen Vortrag. Muss aber gleich noch etwas daran feilen…