Mittwoch, 27. Dezember 2006

Geheimniskrämerei

Haso hat uns beiden ein virtuelles Stöckchen zugeworfen. Wir finden, das ist eine tolle Sache, um mehr voneinander zu erfahren, aber es kann in diesem Fall auch erschreckend peinlich werden. Ich werde euch nämlich…

Meine fünf ersten Male

…schildern. Also denn:

  1. Meine erste Zigarette: Die habe ich damals heimlich mit zwei Freunden aus unserer Straße in einem Grünstreifen zwischen den Bahngeleisen gepafft. Und nach der ersten Backe voll Rauch mit dem anschließenden Husten- und Würgeanfall hatte ich auch für den Rest meines bisherigen Lebens genug davon.
  2. Mein erster Horrorfilm: Eigentlich ist Gremlins kein Horrorfilm, aber zur damaligen Zeit war ich noch nicht abgebrüht genug. Wir waren mit der halben Klasse im Kino und ich habe letzlich auch nur den halben Film gesehen, weil ich den Rest der Zeit die Augen zugehalten oder meine Hintermänner gefragt habe, ob die Szene schon vorbei ist. Die Nacht war entsprechend von Albträumen geplagt. Nach einigen Jahren Abstand kann ich über diesen Film mittlerweile herzlich lachen (würde ihn aber Kindern in meinem damaligen Alter trotzdem nicht empfehlen).
  3. Mein erstes Mal alleine mit Vaters Auto: Da der Garagenhof etwas schmal ist, dachte ich mir: „Schlage ich das Lenkrad mal früh ein”, gebe Gas, setze rückwärts aus der Garage – und höre dieses hässliche „Schraaaaaatz” am vorderen, linken Teil der Stoßstange. Leider hatten wir in der Fahrschule nicht gelernt, dass Autos, rückwärts gelenkt, ausscheren. Mein Vater nahm die Hiobsbotschaft aber gelassen hin (jedenfalls äußerlich), obwohl er von den roten Streifen an der Garageneinfahrt und den weißen am Auto nicht begeistert war.
  4. Mein erster Kontakt mit einer Katze: Durch Kathrin habe ich Katzen als Haustiere zu schätzen gelernt. Aber ohne sie hätte ich wohl immer noch einen Vogel (bevorzugt einen Wellensittich). Denn mein erster Kontakt mit einer Katze fand im Garten statt, als ich noch zu klein und unerfahren war, um das heftige Schwanz-Zucken als ein Zeichen zu deuten, jetzt besser mit dem (zugegebenermaßen recht groben) Streicheln aufzuhören. Das nächste, woran in mich erinnere ist ein Fauchen, ein Buckel mit gesträubten Haaren und blitzend-weiße Krallen. In den folgenden endlosen 30 Sekunden Flucht stellte ich dann fest, dass dieses blöde Mistviech die ganzen Abkürzungen durch das Gestrüpp kannte, welche ich aufgrund meiner Körpergröße nicht nehmen konnte. Erst durch das Erklimmen einer Leiter konnte ich das Katz-und-Kind-Spiel beenden.
  5. Mein erster Kuss von Kathrin: Da war ich noch so hibbelig, dass ich kurz, bevor unsere Lippen sich berührten (romantische Musik ertönt), den Kopf zur Seite drehte und sie mir so nur einen Wangenkuss verpassen konnte. Naja – Übung macht den Meister.

So, genug der Peinlichkeiten. Schaut euch auch mal an, wie Kathrin mit dem Stöckchen spielt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

peinlich - na und? bei 1. warst du klüger als ich. bei 5. hat´s nicht geschadet.

im übrigen entschädigt uns das leben mit dem grundsatz: die peinlichkeit von gestern ist die anekdote von heute.

Anonym hat gesagt…

Genau, haso, die grauenvollsten Erlebnise - "Ich will ein Mauseloch-BITTE!" - werden die besten Anekdoten mit garantierten Lachern und vielen Sympathiepunkten, weil wir alle solche Peinlichkeiten erlebt haben - und immer noch erleben.