Komischer Tag heute. Haben eine ganze Menge geschafft und trotzdem habe ich gerade wieder mehr Fragen als Antworten in meinem Kopf, der bestimmt bald platzt. Okay, kommt mit auf eine Reise durch das Chaos in mir…
Gestern und heute haben wir uns besonders stark der Wohnungssuche gewidmet. Ist schon aufregend – zum Glück zusammen mit Doug oder Danette – durch Wohnungen zu streifen, in denen wir bald schon leben könnten. Das trägt auch sehr dazu bei, dass wir uns mittlerweile nicht mehr wie „blöde” Touris fühlen, sondern Auckland langsam schon mehr als unser – wenn auch neues – Zuhause sehen können. Andererseits ist es auch gerade die Wohnungssuche, die weitere Rätsel aufwirft. Was wollen wir? Weit weg von der Universität leben oder wollen wir diese auch zu Fuß noch einigermaßen gut erreichen können? Wichtig ist uns, dass wir nah an der Natur leben. Okay, so weit, so gut. Doch was, wenn man zwei Wohnungen findet (eine weiter weg, eine recht nah dran), die beide viele Vorteile haben? Ich muss nicht mit dem Bus in die Stadt zur Uni fahren, sondern Stefan. Will man das jeden Morgen? Außerdem kostet das Ticket recht viel Geld. Problem bei Wohnungen, die nah zur Innenstadt liegen, ist die Größe. Für dasselbe Geld wie am Stadtrand bekommt man viel weniger Platz geboten. Unser bisheriges „Wunschhaus” liegt direkt hier am Mt Eden. An diesem Ort haben wir uns bereits in unserem Urlaub sehr wohl gefühlt, weil es so bizarr ist, mitten in einer Großstadt um einen erloschenen Vulkankrater zu laufen. Und weil es dort so grün und fast verwunschen ist. Morgen können wir es besichtigen, dann werden wir ja sehen, ob es passt oder uns nicht doch zu klein ist. Stefan könnte auf jeden Fall zur Uni laufen (und dabei schön stramme Waden bekommen von den ganzen Hügeln…) Mal sehen. Ich habe im letzten Jahr gelernt, Gott zu vertrauen. Er hat uns trotz aller „Probleme” oder „Hindernisse” bis hierhin gebracht. Jetzt wird er auch dafür sorgen, dass wir eine gute Wohnung bekommen. Eine, die zu uns passt. Und in der wir uns wohl fühlen. Vertrauen ist nur so schwer, wenn es wirklich gefragt ist.
Ansonsten organisieren wir die ganze Zeit alles und nichts (komisch, erinnert mich an die letzten Tage in Deutschland). Immerhin haben wir jetzt schon unser eigenes Handy (gebraucht gekauft über TradeMe, der neuseeländischen Version von ebay), Stefan hat ein Konto eröffnet und das Treffen mit dem Supervisor war mindestens genauso nett wie beim ersten Mal. Eigentlich gäbe es keinen Grund zu klagen. Und ich will auch gar nicht klagen. Uns geht es gut. Ich wäre nur schon gerne einen Schritt weiter – mit Stefan in unseren eigenen vier Wänden, mit einem Job, den ich mir immer gewünscht habe, mit der Sicherheit, dass nicht noch Heimweh und Zweifel und was weiß ich noch auf uns wartet. Aber man kann das eine nun einmal nicht ohne das andere haben. Die besten und schönsten Stellen in Neuseeland findet man, wenn man den schwierigen Weg wählt. Abseits der geraden Wege. Auf diesen buckeligen Pisten, die immer wieder Überraschungen bereithalten. Also werde ich versuchen, mich auf eine immer wieder auf eine Sache zu konzentrieren und darauf zu vertrauen, dass der Rest genauso gut werden wird. Die Kiwis gehen so etwas sehr viel relaxter an. Wahrscheinlich kann ich mir da noch etwas von ihnen abschauen…
1 Kommentar:
Toll, was ihr in den paar Tagen schon geschafft habt! Es läuft einfach super, ihr habt riesig Rückenwind und ihr legt Tempo vor, dass es nur so knirscht.
Wenn das Haus da ist - mach mal Pause und umarme einen Baum! Und dann atme tief ein und hör ihm zu: "Fürchte dich nicht!"
Alles wird gut. Aber wann, sagt er.
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