Donnerstag, 31. Dezember 2009

Die letzten Tage

WCF Christmas Show Improvisierter Weihnachtsbaum
Spannung... Aussichtspunkt auf dem Farley Track bei Huia
Auf dem Farmer's Market in Matakana Tree Adventures Kletterkurs
Tree Adventures Kletterkurs Müde
Tölpelkolonie bei Muriwai Tölpel im Flug
Transylvania Schwarzlicht-Indoor-Minigolf Transylvania Schwarzlicht-Indoor-Minigolf

Schon wieder ein Jahr vorbei. Hmpf. Die Zeit rast hier. Wir haben schon häufiger gerätselt, ob Neuseeland irgendwie in einer Verzerrung im Raum-Zeitkontinuum liegt und alles hier schneller abläuft als woanders auf dem Globus. Oder ist es vielleicht, weil es so viel zu tun gibt?

Auch für Kathrins Eltern ging die Zeit hier wieder einmal zu schnell vorbei. Die Zeit von Weihnachten bis zu ihrem Abflug war mit zahlreichen Aktivitäten gefüllt:

  • 24.12.
    • Weihnachtsfeier mit unserer Gemeinde.
  • 25.12.
    • Echte Kiwi-Bescherung am Morgen des 25. nach einem leckeren gemeinsamen Frühstück.
    • Wanderung um den Lower Huia Dam herum
    • Verzweifelter Versuch, am Christmas Day ein geöffnetes Restaurant ausfindig zu machen.
    • Feststellen, wie leer Auckland zur Sommer-Ferienzeit wirklich ist.
    • Improvisiertes mehrgängiges Tiefkühlfach-Platzmach-Abendessen für 4 Personen und eine Katze.
  • 26.12.
    • Ausflug nach Matakana zum Farmer's Market und nach Leigh/Goat Island mit Picknick am Strand (man vergleiche mit dem Prototyp).
  • 27.12.
    • Ausflug zum Hochseil-Garten in Woodhill Forest. Eine Menge Spaß, Höhenangst, Muskelkater, blaue Flecken und Quetschungen sind garantiert.
    • Ausflug zur Tölpelkolonie nach Muriwai (trotz Quetschungen und Muskelkater).
  • 28.12.
    • Gemeinsamer Gutschein-Einkaufsbummel durch sämtliche Outdoorläden in Newmarket.
  • 29.12.
    • Ausflug zum Auckland City Walk.
    • Eine gruselige Runde Schwarzlicht Minigolf.
    • Fahrt zum Flughafen und Abschied.

Bei so einem Programm muss doch die Zeit wie im Flug vergehen. Und nun ist es soweit. In 6 Stunden wird hier das Feuerwerk am Skytower das neue Jahrzehnt einläuten. Mal sehen, wie schnell das dann vergeht…

Aber egal, in welcher Geschwindigkeit: Einen Guten Rutsch wünschen Euch Stefan & Kathrin.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

"It's Christmas Morning"...

…rief er ständig und tanzte wie ein aufgeregtes Kind durch die Hütte. Zum Glück waren nur wir drei zu dem Zeitpunkt dort. Oh. Worüber ich rede? Über den vierten Morgen auf unserer Wanderung um Lake Waikaremoana. Der Sonnenaufgang kündigte sich gerade mit orangefarbenem Glühen und kristallklarem Himmel, und ich dachte mir, ich sollte die anderen wecken für dieses Schauspiel. Was ich nicht erwartete war, dass Chad sich darüber so freuen würde, dass er wie Rumpelstilzchen auf Speed durch die Hütte tanzte.

Und obwohl bei uns hier erneut wegen dem heißen Sommerwetter (tut uns echt leid für all die Eingeeisten in Deutschland) keine so rechte Weihnachtsstimmung aufkommt, haben wir dennoch Grund, uns zu freuen:

Unser neuer "Garten"
Die ersten Blätter
  • Wir haben unseren eigenen Kräuter/Salat-Garten (verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Chad und Diane).
  • Clementine geht es wieder gut. Sie frisst normal, ist bekloppt normal, spielt normal, kotzt Gras normal, etc. Irgendwann müssen wir etwas unternehmen gegen kleine Nierensteinchen, aber das ist noch nicht so dringend.
  • Ich habe Urlaub.
  • Uns wurde nicht sieben Mal in einem Jahr in die Wohnung eingebrochen.
  • Im Januar geht es für eine kleine Woche auf den Pouakai Circuit. Naja, den Teil, der machbar ist trotz der weggeschwemmten Hängebrücke.

Also alles Gute zum Fest der Freude wünschen wir Euch von hier unten. Bleibt gesund, habt viele erfüllte Wünsche und rutscht gut und nicht aus ins neue Jahr. Und übertreibt es mit der Beleuchtung nicht so, wie die Anwohner der mittlerweile berühmten Franklin Rd.

Weihnachtsbeleuchtung in der Franklin Road  Weihnachtsbeleuchtung in der Franklin Road  Weihnachtsbeleuchtung in der Franklin Road  Weihnachtsbeleuchtung in der Franklin Road  Weihnachtsbeleuchtung in der Franklin Road

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Potthässlich...

Wellington Beehive

… ist laut Aussage dieser Webseite der Beehive (Bienenstock) – das Parlamentsgebäude in Wellington. Zitat: „Ein Diaprojektor, der auf eine Hochzeitstorte gefallen ist, die auf ein Mühlenrad gefallen ist…”

Der NZ Herald gibt sich neutral in der Mitteilung, dass der Beehive Platz 3 auf dieser fragwürdigen Liste eingenommen hat. Und auch die Wellingtonians, die ich vor einem Monat beim Fotografieren vor Ort angetroffen habe, nahmen es scheinbar humorvoll. Aber ich bin mir da nicht so sicher, ob nicht doch der ein oder andere etwas angesäuert ist.

Montag, 14. Dezember 2009

Currywurst

Heißhunger auf Currywurst Metall oder Holz?

Kathrins Eltern haben uns eine gaaanz besondere Überraschung aus Deutschland mitgebracht: Neben der obligatorischen Jahresration Marzipan und Käsefondue waren in ihrem Gepäck auch zwei Mikrowellen-Packungen mit Currywurst. Mjamjamjam. Und vorgestern haben wir uns dann stilecht mit Currywurst-Pommes-Doppel-Majo (ja, bitte nachwürzen) an alte Zeiten in der Imbissbude in Marl-Lenkerbeck erinnert. Die mit dem besten Currysaucen-Rezept der Welt. Und auch wenn unsere Geschmacksnerven wahrscheinlich nichts mehr gewohnt sind – Es hat uns total lecker geschmeckt.

PS: Clementine geht es übrigens wieder gut. Sie hat seit Donnerstag Nacht nicht mehr gekotzt erbrochen, das teure Diätfutter hat sie verschmäht, dafür mehr und mehr von ihren guten alten billigen Brekkies verputzt. Mittlerweile ist sie schon wieder so gut drauf, dass sie uns fleißig den Nerv raubt mit ihrem in den letzten Tagen angestauten Wahnsinn.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Mut zur Lücke - Teil 2

Clementine's neues Fellkleid

Clementine ist es anscheinend zu warm, wurde ihr doch heute noch ein weiteres Stück Fell abrasiert. Leider hatte sie sich bis gestern Abend doch immer wieder mal übergeben, deswegen haben wir heute eine Ultraschalluntersuchung machen lassen, um ein genaueres Bild davon zu bekommen, was in ihrem Bauchbereich so vor sich geht. Gott sei Dank war der Befund recht positiv, sie hat eine Entzündung im Magen-Darm-Bereich und möglicherweise eine Blasenentzündung (das muss aber erst noch abgeklärt werden), ansonsten sah alles gut aus. Jetzt kriegt sie erst einmal für eine Weile spezielles Diätfutter (vielleicht auf Dauer, aber auch das müssen wir erst noch abwarten) und dann wird hoffentlich auch das Erbrechen aufhören.

Uns ist mehr als ein Stein vom Herzen gefallen. Diese ganze Geschichte hat uns doch sehr an Minka erinnert. An den Schmerz, den wir damals durchlitten haben. An den endgültigen Verlust. Und diese Angst hatten wir jetzt wieder. Dass Clemmi auch sterbenskrank ist und wir uns schon wieder verabschieden müssen. Jetzt, wo wir das Ergebnis haben, geht es uns etwas besser. Wir freuen uns wie Schneekönige, wenn sie heute wieder wie sonst üblich gut gelaunt die Tastatur ableckt. Oder heimlich die Schranktüren in der Küche aufmacht, weil sie doch ganz bestimmt etwas im Schrank gehört hat. Soll sie doch weiter Geister im Schrank suchen, solange es ihr nur gut geht. Dann mach ich die Türen auch gerne wieder zu…

Dienstag, 8. Dezember 2009

Mut zur Lücke...

Haut zeigen

…zeigt Clemmi hier. Zugegebenermaßen, nicht ganz freiwillig. Seit Samstag war sie recht beständig damit beschäftigt, unserem Teppich neue Farbmuster in Vorverdautem-Katzenfutter-Braun zu verleihen. Mal in rund, mal in langgestreckt, mal in groß, mal in kleinen Tupfen. Nicht witzig. Montag war sie dann schon so schlapp, dass sie selbst auf ihr Lieblingsspielzeug (Laser) nicht mehr reagiert hat. Also ging es heute ab zum Tierarzt.

Nachdem sie ihr übliches Transport-Theater absolviert hatte (Miauuuuuuuuu), wurde sie in Empfang genommen, untersucht, narkotisiert, rasiert und um ein paar Tropfen Blut ärmer gemacht. Resultat: Milde Infektion, Dehydrierung und eine fiese Magenverstimmung. Armes Ding.

Jetzt hat sie mittlerweile in extremst schlechter Stimmung (fauchhhhh) die Narkose hinter sich gebracht, nach viel Geschnüffel ihre Schonkost aufgeschlabbert und die halbe Antibiotikpille nicht wieder ausgewürgt. Langsam scheint es ihr wieder besser zu gehen. Hoffentlich bleibt es bei dem Trend.

Montag, 7. Dezember 2009

Live dabei

Ankündigungsbrief
Shortland Street Filmcrew
Shortland Street Filmcrew

Neulich war ein Brief in unserem Postkasten, in dem ein Kamerateam Dreharbeiten zu „Shortland Street” in unserer Straße ankündigte. Wie aufregend.

Auch wenn wir diese Serie genau so gebannt verfolgen, wie in Deutschland die „Lindenstraße” (nämlich gar nicht) – Live Dreharbeiten mitzubekommen war schon aufregend. Also sind wir gestern Abend wie Paparrazzi im Schutz der Dunkelheit zum Ende unserer Straße geschlichen und haben ein paar „geheime” Aufnahmen geschossen. Fühlte sich so verboten an. Aber aufregend. Und wir wissen jetzt, dass sich in einer zukünftigen Folge zwei Menschen vor einem Haus küssen werden. Hoffentlich verraten wir damit nicht zu viel…

Sonntag, 6. Dezember 2009

Olé!

Música! Hau rein!
Erste Salsa-Schritte Olé!

Letzte Woche Freitag waren wir mit meinen Eltern (die übrigens gut angekommen sind im verregneten Auckland) im Restaurant “Los Incas”. Chad spielt seit kurzem in einer latein-amerikanischen Band Saxophon und hatte dort seinen ersten Auftritt. Diese Chance konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben uns auf den Weg gemacht. Und: Wir hatten einen richtig netten Abend. Tolle Atmosphäre, super Essen (und vieeel zu große Portionen), gratis Vorspeise, Nachtisch und Tequila (der Besitzer des Restaurants hatte Geburtstag), gute Musik und überraschenderweise eine Menge Tanz. Hat uns sehr gut gefallen. Werden wir bestimmt irgendwann noch mal machen…

Freitag, 27. November 2009

And all the colours...

Neulich im Auto habe ich mal wieder “Grey Street” von der Dave Matthews Band gehört. Was für ein wunderbares Lied. Erinnert mich an unseren ersten Urlaub in Neuseeland. An den Narnia-Film “The Lion the Witch and the Wardrobe”, den wir damals in einem alt-gemütlichem Kino in Masterton gesehen haben. Dort haben wir das Lied zum ersten Mal gehört, bevor der Film anfing. Und waren so begeistert, dass wir danach beim Kinopersonal nachgefragt haben, was das war, was wir da gehört haben.

Als ich es nun wieder im Auto gehört habe (und begeistert mitgesungen und Lenkrad-Schlagzeug gespielt), fiel mir eine Zeile sehr deutlich auf: “And all the colours mix together to grey”. Und so komisch das auch klingen mag, das hat mir sehr viel Mut gemacht. All the colours mix together… to grey. In unserem grau des Alltags sind alle Farben enthalten. Die dunklen genauso wie die hellen. Die trüben, dreckigen. Aber ebenso die fröhlichen, strahlenden. Wir müssen nur bewusst nach ihnen Ausschau halten. Und dann sieht unser grauer Alltag vielleicht gar nicht mehr so grau aus…

Montag, 23. November 2009

Trennung - Teil 2

Fliegendes Auto Die "Wegweiser"
Alles ist bereit Stereokameras

Dann trage ich meinen Teil zu der temporären Trennung auch mal bei: Nachdem ich heute morgen Zeuge eines interessanten Veruchs wurde, wie Kiwis ein flugfähiges Auto konsturieren, erreichte ich nach ca. 20 Minuten Fußmarsch das Hotel Grand Chancellor und musste mich durch zwei Liftbänke und einige Meter Flur quälen, bis ich den Konferenzbereich erreichte. Soweit gibt es nichts außergewöhnliches. Altbekannte Gesichter, neue Ergebnisse, gute und weniger gute Vorträge und leckeres Essen.

Trotzdem freue ich mich doch schon riesig auf den Flug zurück nach Hause am Mittwoch. Vielleicht sehe ich Taranaki ja im Halb-Sonnenutergang. Mal abwarten.

Trennung - Teil 1

Wellington Flughafen Kiwi im Flugzeug
Mt Taranaki Mt Taranaki in seiner Schönheit

Heute morgen haben sich Stefan's und mein Weg temporär (bis Mittwoch) getrennt. Während er weiterhin in Wellington ist und an der Konferenz teilnimmt, bin ich heute morgen wieder nach Hause geflogen. Und für den Flug hatte ich nur einen Wunsch: Mt Taranaki sehen. Hab ich auch. Klingt vielleicht für manche unverständlich, aber Kiwi und ich haben uns gefreut wie Schneekönige…

Donnerstag, 19. November 2009

Geteilter Urlaub

Morgen früh um 5:15 (gähn) heißt es aufstehen und fertig machen. Um 7:25 fährt nämlich der Overlander mit uns los nach Wellington, wo wir ein verlängertes Wochenende verbringen. Damit erfüllen wir uns gleich 2 Wünsche:

  1. waren wir noch nicht „ausführlich” in Wellington, nur in unserem Urlaub 2005 kurz als Zwischenstopp zur Südinsel-Fähre.
  2. sind wir noch nicht die Eisenbahnstrecke da runter gefahren.

Kathrin fliegt dann am Montag morgens zurück direkt zur Arbeit. Und ich bleibe noch bis Mittwoch aus dem eigentlichen Grund: der IVCNZ 2009, auf der ich mein Poster präsentiere. Und im Gegensatz zu Rodney Hide halten wir diese beiden Teile unserer Reise finanziell schön getrennt.

Montag, 16. November 2009

Jetzt gehts ihm gut

Bronty (†16.11.2009)

Armer Bronty. 13 Jahre war er alt. Manchmal etwas senil – zum Beispiel wenn er, der sich normalerweise nicht anfassen ließ, morgens vor unserer Katzenklappe stand und fest darauf beharrte, in unsere Wohnung zu gehören. Und in Clementine verknallt war er auch – die doofe Ziege aber leider nicht in ihn.

Heute morgen brachte unsere Nachbarin ihn zum Tierarzt, wo leider festgestellt werden musste, dass seine Nieren nur noch zu 5% funktionierten. Das erklärt dann wohl seine Gewichtsabnahme der letzten Wochen und dass er immer wackeliger auf den Beinen wurde. Zusammen mit ihrer Tochter, Enkeltochter und -sohn haben sie dann von ihm Abschied genommen. Jetzt geht es ihm gut. Aber unserer Nachbarin und uns nicht. Loslassen tut so weh.

Sonntag, 15. November 2009

Geschenketipp fuer Katzenliebhaber

Gestern Abend waren Stefan und ich noch bei Borders und bei wunderbarem coffee Latte sowie apple crumble (für Stefan) und Tiramisu slice (für Kathrin) haben wir uns dieses Buch angeguckt: Simon's Cat. Definitiv sehr zu empfehlen. Wobei man sich beim Lesen schon fragt, warum Katzenbesitzer sich überhaupt eine Katze zulegen. Wirkliche Vorteile gibt es da keine. Außer, dass Katzen nun mal schlauer sind als Hunde. Aber das wussten wir doch auch schon vorher…

Hier noch der neueste Film auf Youtube über Simon's Cat. Ähnlichkeiten mit lebenden Tieren sind natürlich völlig ausgeschlossen…

Mittwoch, 11. November 2009

Schwimmunterricht

Jeden Dienstag Morgen gehe ich mit zwei Schülern schwimmen. Wenn wir um kurz vor 10 am Pool ankommen, ist gerade noch eine andere Gruppe im Wasser. Während wir darauf warten, dass der Pool frei wird und wir ins Wasser können, beobachte ich die Kinder bei ihren Schwimmübungen. Ein Mädchen erregt meine Aufmerksamkeit: Anstelle die Übung wie vorgeschrieben durchzuführen, mogelt sie und kommt dadurch jedes Mal schneller als ihre Mitstreiter an der anderen Seite des Pools an. Stolz versucht sie jedes Mal Aufmerksamkeit zu erregen und Lob für ihre Schnelligkeit zu erheischen. Das Problem ist, dass sie zwar scheinbar die Schnellste der Gruppe ist, aber nichts gelernt hat, was ihre Schwimmfähigkeiten verbessern würde. Die anderen Kindern sind zwar vielleicht langsamer, arbeiten dafür aber hart an ihren Fähigkeiten und werden auf Dauer mit der richtigen Technik schneller sein als sie.

Diese Situation hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich bin auch ein Mensch, der schnell aufgibt, wenn scheinbar andere Menschen schneller sind im Denken oder Erfinden oder bei sportlichen Aktivitäten. Meiner Meinung nach schneide ich sehr schlecht ab im Vergleich mit anderen Menschen wenn es zum Beispiel darum geht, einen Berg zu erklimmen oder eine kreative Idee zu entwickeln. Meine Reaktion ist dann häufig, aufzugeben und es gar nicht erst weiter zu versuchen. Dabei kommt es doch gar nicht darauf an, genau so schnell zu sein oder zu lernen wie andere Menschen um mich herum. Das Lernen, der Fortschritt an sich zählt. Die persönliche Weiterentwicklung. Und nicht das Tempo, in dem es passiert.

Diese Lektion muss ich immer und immer wieder lernen. Dass ich mich selbst um den Lernerfolg bringe, wenn es mir nur darum geht, alles sofort so schnell und perfekt zu machen wie andere Menschen in meinem Umfeld. Und dann am Ende genauso wie das Mädchen nicht schwimmen gelernt habe, sondern genau so ratlos dastehe wie am Anfang…

Dienstag, 10. November 2009

2 Kilogramm Haus

Unser neues Zelt in Aktion

Ist zwar schon etwas her, aber wir wollen euch trotzdem dran teilhaben lassen – vor allem, weil wir euch auch wieder mit so unschönen Fotos quälen können.

Ende Oktober versprach das Wetter am Wochenende doch noch mal schön zu werden, also zogen wir kurzentschlossen mit unserem neuen Zelt und den Rucksäcken wie schon vor einer Woche geplant in das Pararaha Valley, um dort zu Campen. Und im Gegensatz zur der besagten Woche davor war der Campingplatz dieses Wochenende rappel-leer. Nachteil: Man hat die Qual der Wahl was den Aufstellplatz des Zeltes angeht.

Aber nachdem das Problem relativ schnell überwunden war, machten wir uns also an den Aufbau des Zeltes. Gut, dass die Sonne schien. Wir haben keine Ahnung, wie man das einigermaßen trocken überstehen sollte, falls es aus Eimern gießt. So hatten wir Zeit, uns die Einzelteile alle in Ruhe anzuschauen und zu planen, wer was wann wie macht (einen Zeitraffer unseres Aufbaus findet ihr hier).

Nachdem das Zelt stand und die "Immmobilien" (Schlafsack und Isomatte) an ihrem richtigen Platz lagen, gab es schon Abendessen: Reis mit Tunfisch und ... Dann bestaunten wir die rosa Wolken, die vom Sonnenuntergang eingefärbt wurden, statteten dem Plumpsklo einen letzten Besuch ab und schlüpften in die Schlafsäcke.

Unser neues Zelt in Aktion

Oh. Halt. Zähneputzen nicht vergessen. Oh. Kann es sein, dass die Mücken unsere Taschenlampen lieben. Die ganze äußere Zeltwand war übersät mit wimmelnden Blutsaugern. Also: Licht aus, Hand durch den Reißverschluss, äußere Zeltwand wegklappen und von innen gegen das Zelt klopfen. Das half ein wenig und wir konnten ohne größeren Blutverlust nach draußen. Nachts wiederholte sich das Spiel noch einmal, aber da waren einige der Insekten schon vom Tau an der Zeltwand außer Gefecht gesetzt.

Am nächsten Morgen dann eine ungute Überraschung: Auch innen war die Zeltwand nass, aber das war wohl eher unser Atem als undichtes Material. Trotzdem gut zu wissen. Und die Sonne, die dann über den Bergrücken kroch, machte dem Tau auch schnell ein Ende. Dann frühstückten wir noch in Ruhe, packten alles wieder ein und machten uns langsam auf den Weg zurück zum Auto. Während der ganzen Zeit im Pararaha Valley waren wir die einzigen Menschen. Sehr erholsam. Und unser Zelt hat sich auch mehr als bewiesen. Gut zu wissen.

Dienstag, 3. November 2009

Ameisen als Fluch?

Ameisen. Hier in Neuseeland ganz klar eine Plage der Nordinsel. In diesem Frühling hat es uns bisher schon einige Male sehr heftig getroffen – mehr als einmal haben Stefan und ich diese kleinen Mistviecher schon aus unseren Schränken vertrieben und die Fallen aufgefüllt.

Als ich heute Morgen zur Arbeit gegangen bin, habe ich wieder einmal einige Ameisen bei ihrem Festmahl entdeckt. Allerdings draußen auf unserer Fensterbank, eine kleine tote Made verspeisend. Und ich habe sie dafür gelobt, so merkwürdig das auch klingen mag. Ameisen räumen auf, was sonst liegen bleiben und langsam vor sich hin faulen würde.

Ameisen haben als sowohl einen guten als auch einen sehr nervigen Anteil. Wie wir ihre Arbeit bewerten, hängt sehr davon ab, ob sie in unseren Privatraum eindringen oder nicht. Wir mögen nicht gestört werden. Wir wollen, dass alles in unseren vorformulierten, geordneten Bahnen verläuft. Aber funktioniert das Leben so? Und vor allem – lässt sich Gott in von uns ausgedachte Bahnen lenken? Oder verfolgt er nicht trotzdem seinen eigenen Weg, genauso wie die Ameisen? In der Hoffnung, dass wir ihm auch unseren geschützten kleinen privaten Raum überlassen? Er wird uns definitiv nicht alles wegfressen. Das unterscheidet Gott zum Glück von den Ameisen…

Montag, 26. Oktober 2009

Alles kam anders...

Eigentlich wollten wir dieses Wochenende nutzen, um unser neues Zelt einzuweihen. Eigentlich hatten wir auch alles dafür vorbereitet. Eigentlich war auch das Wetter perfekt wie es nur sein kann im launischen Frühling.

Abendesspicknick am Strand von Omaha Beach

Das Problem mit dem so kleinen Wort „eigentlich” ist, dass es leider immer ein aber beinhaltet. Und in diesem Fall war das aber ein bis zum letzten Platz ausgebuchter Zeltplatz. Nach sehr viel „hmpf” und Gegrummel von meiner und einer ganzer Menge liebevollem Gekicher (über mein Grummeln) von Stefans Seite, haben wir uns dazu entschieden, einfach auf Plan B zurückzugreifen. Und Plan B sah wie folgt aus:

  1. Samstag ganz früh aufstehen (6.30, um genau zu sein)
  2. 1.5 Stunden gen Norden fahren
  3. Den Matakana Village Farmers Market besuchen (und super-leckeres Brot kaufen und Schafkäse und frisch gepressten Saft – hmjamjam)
  4. Den Massen entfliehen und Leigh erkunden (soooo schöne Küstenabschnitte und Delphine haben wir auch gesehen!)
  5. Picknick bei Goat Island – obwohl die eigentliche Attraktion dieses Ortes die unglaublich zahmen Fische sind, war es uns doch noch zu kühl, um ins Wasser zu hüpfen…
  6. Nach einigen weiteren Abstechern in der Gegend, Abendesspicknick am weißen und menschenleeren Strand von Omaha Beach
  7. Zum Abschluss ins Kino: “(500)Days of Summer” in den Matakana Village Cinemas
  8. Glücklich und voll von den Eindrücken des Tages nach Hause fahren.

Bei diesem Plan gab es zum Glück kein verstecktes „eigentlich”. Wer jetzt noch nicht glaubt, dass das ein ziemlich perfekter Tag war, schaue sich bitte die Fotos an…

Sonntag, 25. Oktober 2009

Rettet die Erde - Esst eure Haustiere!

Auch mal eine Methode, den Planeten zu retten. Zwei Forscher der Victoria University Wellington haben herausgefunden (eine grobe Übersetzung ins Deutsche gibt es hier), dass Haustiere auch einen erheblichen Anteil zum „Ökologischen Fußabdruck” beitragen. Die Rechnung ist simpel: Ein durchschnittlicher Hund isst 164 kg Fleisch und 95 kg Getreide. Für 1 kg Huhn muss man 43.3 qm Land berechnen, also sind das 0.84 ha allein für einen „Hasso”. Wenn man mit Energien rechnet, verbraucht der Hund doppelt so viel wie ein Toyota Landcruiser.

Katzen kommen etwas besser weg – nur ein VW Golf (gut, Clementine vielleicht etwas mehr…).

Ich denke mir, es müsste auch mit einberechnet werden, wie viel mehr Energie Menschen aufwenden müssten, wenn sie nicht den beruhigenden, freundschaftlichen, spielerischen, blutdrucksenkenden, heileschnurrenden, alles-gut-leckenden Einfluss unserer Haustiere hätten. Wir wünschen den herzlosen Forschern jedenfalls guten Appetit.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Rechtschreibkrampf

Ganz schön seltsame Früchte, die so eine automatische Rechtschreibkorrektur hervorbringen kann…

Sonntag, 18. Oktober 2009

Zeltsam

Unser neues Zelt

Schon seit einiger Zeit haben Stefan und ich Ausschau nach einem Zelt gehalten. Und ein Zelt, das unseren Ansprüchen genügt, war gar nicht so einfach zu finden. Entweder es war zu schwer. Oder hätte zu viel Platz weggenommen. Oder uns gar keinen Platz gelassen. Oder vieeeel zu teuer.

Und nun haben wir es endlich gefunden: Das “Macpac Macrolight”, wiegt 2kg, zusammengepackt ganz klein, aufgebaut groß genug für uns beide. Perfekt. Und vor allem: Runtergesetzt um 30%. Ganz perfekt. Jetzt können wir endlich anfangen, unseren Traumtrip auf Stewart Island noch konkreter zu planen. Es wird einem nämlich dringlichst geraten, auf diese Wanderung ein Zelt mitzunehmen. Dieses Problem ist dann jetzt ja gelöst. Jetzt müssen wir nur noch weiter unsere Matschresistenz aufbauen. Schon zeltsam, was manche Menschen alles so in Kauf nehmen, wenn sie die Natur erleben wollen…

Samstag, 17. Oktober 2009

Das Wetter: Wechselhaft

Nachdem das Wetter für heute in den letzten Tagen stetig als „saumäßig” angekündigt wurde, wir heute morgen dann allerdings bei strahlendem Sonnenschein aufwachten, waren wir schon etwas gespannt, wie der Tag sich weiter entwickeln würde. Zusammengefasst passierte dann folgendes:

10:0012:0013:0016:0016:30
10:00 12:00 13:00 16:00 16:30
Clementine kann es auch nicht glauben

Und auch wenn wir dieses launige Wetter hier eigentlich langsam gewohnt sein sollten: Beeindrucken tut es uns immer wieder.