Ameisen. Hier in Neuseeland ganz klar eine Plage der Nordinsel. In diesem Frühling hat es uns bisher schon einige Male sehr heftig getroffen – mehr als einmal haben Stefan und ich diese kleinen Mistviecher schon aus unseren Schränken vertrieben und die Fallen aufgefüllt.
Als ich heute Morgen zur Arbeit gegangen bin, habe ich wieder einmal einige Ameisen bei ihrem Festmahl entdeckt. Allerdings draußen auf unserer Fensterbank, eine kleine tote Made verspeisend. Und ich habe sie dafür gelobt, so merkwürdig das auch klingen mag. Ameisen räumen auf, was sonst liegen bleiben und langsam vor sich hin faulen würde.
Ameisen haben als sowohl einen guten als auch einen sehr nervigen Anteil. Wie wir ihre Arbeit bewerten, hängt sehr davon ab, ob sie in unseren Privatraum eindringen oder nicht. Wir mögen nicht gestört werden. Wir wollen, dass alles in unseren vorformulierten, geordneten Bahnen verläuft. Aber funktioniert das Leben so? Und vor allem – lässt sich Gott in von uns ausgedachte Bahnen lenken? Oder verfolgt er nicht trotzdem seinen eigenen Weg, genauso wie die Ameisen? In der Hoffnung, dass wir ihm auch unseren geschützten kleinen privaten Raum überlassen? Er wird uns definitiv nicht alles wegfressen. Das unterscheidet Gott zum Glück von den Ameisen…
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