Bach [engl.: Bätsch] – so wird hier in Kiwiland ein Ferienhaus genannt. Und am vergangenen Wochenende waren wir das erste Mal selbst in einer. Zusammen mit unserem Hauskreis (unserem amerikanisch-singapurischen Pastorenehepaar Chad und Diane, ihrem Hund Missy, einer britisch-neuseeländischen Single-Frau namens Felicity und einem südafrikanischen Ehepaar Tyronne und Antoinette und ihrer gut ein Jahr alten Tochter Isabelle) haben wir uns auf den Weg in die Hunua Ranges gemacht. Hier konnten wir die Ruhe und das wunderbare Wetter am Wochenende genießen: Mit einer Wahnsinnsaussicht von unserer höher gelegenen bach auf das Meer und die dahinter liegende Coromandel-Halbinsel. Das nenne ich doch mal einen guten Start ins Wochenende… Freitag Abend sind wir in der Kühle und Dunkelheit der Nacht angekommen, haben unsere Betten bezogen (wir haben natürlich das Quietsch-Weichmatrazen-Etagenbett erwischt, für ein kurzes Wochenende ist das aber nur halb so schlimm), noch eine Weile gequatscht und Karten gespielt und sind dann artig ins Bett gegangen.
Samstag Morgen: Alle stehen zu unterschiedlichen Zeiten auf (ich als Langschläferin natürlich fast als Letzte), nachdem ich mich endlich aus dem Bett gequält habe, schaue ich nervös aus dem Fenster (es war schlechtes Wetter vorhergesagt) – und sehe blauen Himmel, wie er blauer nicht sein kann, und strahlenden Sonnenschein! Juhu! Das verheißt doch nur Gutes! Draußen ist es so warm, dass wir fast alle im T-Shirt rumlaufen und uns vorsorglich mit Sonnenmilch einschmieren (der Sommer hat uns wohl einen ersten Vorboten geschickt). Nach einem leckeren Frühstück mit bacon and eggs (wahlweise im Haus oder draußen auf der Veranda) und der Entdeckung seltsamer Insektenarten (z.B. einer Puriri-Motte) machen Stefan und ich uns zusammen mit Chad und Diane zum Geocaching hier in der Umgebung auf. Oh Mann, tut das gut. Sonne, wunderbare Strände, liebe Leute an unserer Seite – wir können uns gar nicht mehr wünschen. Nach einigen Stunden, Kilometern (im Auto und zu Fuß), Schrammen und drei gefundenen Geocaches kommen wir am Nachmittag wieder in unserer bach an und genießen weiterhin das gute Wetter die Gemeinschaft.
Samstag Abend ist Burger Time (natürlich mit viel Zeugs zum Belegen)! Damit wir die gerade mühevoll verbrannten Kalorien nicht gleich wieder alle draufkriegen, gibt es dazu noch Salat. Mjam! Einige Servietten später (warum muss es eigentlich immer gleich so eine Sauerei sein, Hamburger zu essen?) haben die Mutigen aus unserer Truppe draußen ein Lagerfeuer gebaut und angezündet. Zusammen kuscheln wir uns alle um das das prasselnde Etwas in unserer Mitte (es gibt – typisch amerikanisch – im Feuer Marshmallows zum Nachtisch – not my cup of tea) und genießen den ruhigen Abend. Schön … Irgendwann fallen wir dann ins Bett (oh Mann, so müde vom vielen berauf und bergab laufen heute) und schlafen dem nächsten Morgen entgegen…
… der uns ganz neuseelandtypisch mit heftigem Regen begrüsst. Wo wir am vorherigen Tag noch die ganze Küstenlinie der Coromandel bestaunen konnten, sehen wir jetzt noch nicht einmal mehr das Meer. Hm, Neuseeland ist und bleibt einfach unberechenbar. Naja, wir wollten ja eh nach Hause fahren, deswegen ist das auch alles halb so schlimm. Wir packen also unsere Siebensachen zusammen, putzen ein wenig (am Ende sieht es trotzdem schon besser aus als vorher – eine bach in Neuseeland ist definitiv nicht für ihrer Sauberkeit gerühmt) und fahren gen Auckland. Clemmi erwartet uns schon sehnlichst (die arme Maus war das erste Mal eine Weile alleine) und versucht uns weiszumachen, dass sie doch nicht einmal gefüttert worden ist (dabei hat unsere Nachbarin sich ganz vorbildlich um sie gekümmert).
So geht also ein wunderbares Wochenende zu Ende und der normal Alltag nimmt wieder seinen Lauf.