Freitag, 28. September 2007

Kiwi 101

(101: Nummer für Grundlagen-Kurse an hauptsächlich englischsprachigen Bildungsstätten)

Der erste Besuch in Neuseeland kann für den Besucher mitunter sehr verwirrend werden, da gerade im Konsumbereich nicht viel an Europäische Marken erinnert. Wir wollen den Einstieg erleichtern, indem wir in diesem Grundlagenkurs mal ein paar Begriffe gegenüberstellen. Gut aufpassen.

DeutschNeuseeländisch
Hallo!Hi, howyadoin'?
Auf WiedersehenSee ya
Angela MerkelHelen Clark
Rewe/Aldi/Plus/
Schlecker/…
Foodtown/Pack'n'Save/New World/
Woolworth/…
Media Markt/MediMax/Saturn/
ProMarkt/…
Bond&Bond/Noel Leeming/
Dick Smith/Harvey Norman/…
Riester-RenteKiwisaver
BerlinWellington
ARD/ZDF/WDRTV ONE/TV2/TV3
PremiereSky TV
HandyMobile
SMSTXT
ProllBoy-Racer
Sommer/WinterWinter/Summer
ScheißwetterShort rain shower
LSF 10Factor 30
DickichtWalking track
Gutes Brot
KindergartenKindergarten

Wir hoffen, euch damit den Einstieg in dieses Land etwas erleichtert zu haben. Bis demnächst in „Kiwi 102”.

Dienstag, 25. September 2007

Mokoroa Falls

Mokoroa Falls

Ich habe ihn gefunden: „Meinen” Wasserfall, „meinen” Lieblingsort in der Nähe von Auckland (zumindest im Vergleich mit allem, was ich bisher hier gesehen habe). Mokoroa Falls heißt er. Und ist 26 Kilometer entfernt von unserer Wohnung. Am liebsten hätte ich sofort angefangen, dort ein Haus zu bauen und immer dort zu bleiben. Ein Zelt würde aber auch reichen. Dieser Ort scheint ein Geheimtipp zu sein, zumindest findet man ihn in kaum einem Reiseführer. Und man muss eine Weile laufen, um ihn zu sehen. Und nasse Füße in Kauf nehmen (mindestens zwei kleine stream crossings). Aber dann ist man im Paradies angelangt – vorausgesetzt, man mag Wasserfälle. Ich liebe sie. Dieses ungestüme Rauschen, das gleichzeitig Ruhe verheißt. Dieser frische Sprühnebel, der von den Fällen ausgeht. Diese ungefilterte Ladung Natur. Hier kann ich atmen.

PS: Falls ihr mal einen Eindruck davon bekommen wollt, wie es sich wohl anfühlt, diese wunderbaren Wasserfälle selbst zu besuchen, schaut euch mal hier um.

Donnerstag, 20. September 2007

Bach, nicht Beethoven

Unsere Bach
Morgendlicher Ausblick auf die Coromandel Halbinsel
Frühstück drinnen
Frühstück draußen
Frisbee mit Chad und Missy Missy in Action
Antoinette mit Isabelle
Puriri-Motte

Bach [engl.: Bätsch] – so wird hier in Kiwiland ein Ferienhaus genannt. Und am vergangenen Wochenende waren wir das erste Mal selbst in einer. Zusammen mit unserem Hauskreis (unserem amerikanisch-singapurischen Pastorenehepaar Chad und Diane, ihrem Hund Missy, einer britisch-neuseeländischen Single-Frau namens Felicity und einem südafrikanischen Ehepaar Tyronne und Antoinette und ihrer gut ein Jahr alten Tochter Isabelle) haben wir uns auf den Weg in die Hunua Ranges gemacht. Hier konnten wir die Ruhe und das wunderbare Wetter am Wochenende genießen: Mit einer Wahnsinnsaussicht von unserer höher gelegenen bach auf das Meer und die dahinter liegende Coromandel-Halbinsel. Das nenne ich doch mal einen guten Start ins Wochenende… Freitag Abend sind wir in der Kühle und Dunkelheit der Nacht angekommen, haben unsere Betten bezogen (wir haben natürlich das Quietsch-Weichmatrazen-Etagenbett erwischt, für ein kurzes Wochenende ist das aber nur halb so schlimm), noch eine Weile gequatscht und Karten gespielt und sind dann artig ins Bett gegangen.

Entspannung am Strand Auch ein One-Tree-Hill
Strand bei Orere Point Kathrin, Diane und Chad

Samstag Morgen: Alle stehen zu unterschiedlichen Zeiten auf (ich als Langschläferin natürlich fast als Letzte), nachdem ich mich endlich aus dem Bett gequält habe, schaue ich nervös aus dem Fenster (es war schlechtes Wetter vorhergesagt) – und sehe blauen Himmel, wie er blauer nicht sein kann, und strahlenden Sonnenschein! Juhu! Das verheißt doch nur Gutes! Draußen ist es so warm, dass wir fast alle im T-Shirt rumlaufen und uns vorsorglich mit Sonnenmilch einschmieren (der Sommer hat uns wohl einen ersten Vorboten geschickt). Nach einem leckeren Frühstück mit bacon and eggs (wahlweise im Haus oder draußen auf der Veranda) und der Entdeckung seltsamer Insektenarten (z.B. einer Puriri-Motte) machen Stefan und ich uns zusammen mit Chad und Diane zum Geocaching hier in der Umgebung auf. Oh Mann, tut das gut. Sonne, wunderbare Strände, liebe Leute an unserer Seite – wir können uns gar nicht mehr wünschen. Nach einigen Stunden, Kilometern (im Auto und zu Fuß), Schrammen und drei gefundenen Geocaches kommen wir am Nachmittag wieder in unserer bach an und genießen weiterhin das gute Wetter die Gemeinschaft.

Abendlicher Ausblick auf die Coromandel Halbinsel
Lagerfeuer Lagerfeuer
Lagerfeuerstimmung
Lagerfeuerstimmung

Samstag Abend ist Burger Time (natürlich mit viel Zeugs zum Belegen)! Damit wir die gerade mühevoll verbrannten Kalorien nicht gleich wieder alle draufkriegen, gibt es dazu noch Salat. Mjam! Einige Servietten später (warum muss es eigentlich immer gleich so eine Sauerei sein, Hamburger zu essen?) haben die Mutigen aus unserer Truppe draußen ein Lagerfeuer gebaut und angezündet. Zusammen kuscheln wir uns alle um das das prasselnde Etwas in unserer Mitte (es gibt – typisch amerikanisch – im Feuer Marshmallows zum Nachtisch – not my cup of tea) und genießen den ruhigen Abend. Schön … Irgendwann fallen wir dann ins Bett (oh Mann, so müde vom vielen berauf und bergab laufen heute) und schlafen dem nächsten Morgen entgegen…

… der uns ganz neuseelandtypisch mit heftigem Regen begrüsst. Wo wir am vorherigen Tag noch die ganze Küstenlinie der Coromandel bestaunen konnten, sehen wir jetzt noch nicht einmal mehr das Meer. Hm, Neuseeland ist und bleibt einfach unberechenbar. Naja, wir wollten ja eh nach Hause fahren, deswegen ist das auch alles halb so schlimm. Wir packen also unsere Siebensachen zusammen, putzen ein wenig (am Ende sieht es trotzdem schon besser aus als vorher – eine bach in Neuseeland ist definitiv nicht für ihrer Sauberkeit gerühmt) und fahren gen Auckland. Clemmi erwartet uns schon sehnlichst (die arme Maus war das erste Mal eine Weile alleine) und versucht uns weiszumachen, dass sie doch nicht einmal gefüttert worden ist (dabei hat unsere Nachbarin sich ganz vorbildlich um sie gekümmert).
So geht also ein wunderbares Wochenende zu Ende und der normal Alltag nimmt wieder seinen Lauf.

Montag, 10. September 2007

Poster Competition 2007

Exposure 2007 Poster competition

Juchuu! Mein Poster ist eine Stufe weiter. Heute habe ich den Umschlag mit dem Preis abgeholt, den ich leider am letzten Donnerstag nicht entgegennehmen konnte, weil ich noch über der Tasmanischen See gen Auckland flog. Dann war auch endlich klar, wie gut das Poster war: Irgendwo zwischen dem 4. und 8. Platz hat sich mein Beitrag breitgemacht – bei immerhin 54 Teilnehmern.

Jetzt geht es eine Stufe weiter von der Faculty of Science zum universitätsweiten Wettbewerb Exposure 2007. Mal sehen, wie ich da abschneide…

PS: Wer das Poster in seiner ganzen Pracht bewundern will (DIN A1, 18MB), der soll Bescheid sagen, dann gibt es den Klotz gratis ins elektronische Postfach – aber nicht meckern, dass dann sonst nichts mehr reinpasst.

Sonntag, 9. September 2007

Ich hasse Brisbane

SimTecT 2007 - Ausstellungsraum
Mein Backpacker Einzelzimmer

Als ich kurz vor dem Aufbruch nach Brisbane zur SimTecT 2007 Konferenz war, sagte mir jeder hier: „Nimm die Badehose und starkes Sonnenschutzmittel mit. Da drüben knallt die Sonne nur so.” Jaja, und was war? Nix Sonne. Regen. Durchgängig. Toll (naja, da die Aussies da drüben auch häufiger Trockenheit und Wasserknappheit haben, gönne ich es ihnen mal).

Victoria Park
Frisch geschlüpfte Miner
Spitzschopftaube

Und alle haben gesagt, wie wahnsinnig schön doch die Gold Coast sein soll. Nun, vielleicht bin ich einfach nicht weit genug weg von meinem Backpacker weggekommen - obwohl ich mein Bestes gegeben habe, nicht all zu lange am Stück in meiner Riesen-Suite zu bleiben. Aber was ich gesehen habe, war: Beton, massenweise Sex-, pardon „Adult Concept”-Shops, mehr als 20 chinesische Restaurants in einer einzigen Strasse und verdorrte Parkanlagen. Ich musste heute feststellen, dass Auckland bereits am Rand einer schlichten Autobahnauffahrt mehr Grün zu bieten hat als Brisbane in einem der großen Parks, durch die ich gelaufen bin.

Gut, es gab auch Positives. Zum Beispiel die Konferenz an sich. Ich habe viel gelernt und viele Kontakte geknüpft, die in meiner weiteren Forschung wertvoll werden könnten. Ich habe kleine Jung-Miner in einem Nest direkt am Bürgersteig hocken und eine Spitzschopftaube am Flughafen vor mir herumstolzieren sehen. Ich habe den Lachenden Hans gehört und beinahe in ein Nest mit knallroten Käfer von der Größe je einer kleinen Kartoffel gefasst (die Kakerlake in meinem Zimmer war glücklicherweise nicht so groß). Und auch nicht vergessen möchte ich das einzig sehenswerte Bauwerk in meiner Umgebung, nämlich die Story Bridge. Vor allem Nachts in voller Lichterpracht war sie schön anzuschauen.

Story Bridge

Naja, jetzt bin ich endlich wieder zuhause und kann mich neu darüber freuen, wie gut mir/uns Auckland gefällt. Es war echt ein schönes Gefühl, beim Anflug den Skytower in der Entfernung aufragen zu sehen. Jetzt gilt es, wieder in den Arbeitsalltag hineinzukommen.

Donnerstag, 6. September 2007

Stefan kommt zurück...

Stefan kommt zurück. In einer Stunde soll er hier landen. Eine Stunde und 15 Minuten später als geplant. Und ich bin so müde. Und muss morgen früh aufstehen und arbeiten gehen. Macht aber nichts. Hauptsache, er ist wieder da.

Komisch – oftmals merke ich erst, wie sehr ich Stefan liebe, wenn er nicht da ist. Wenn ich nicht einfach mal (wenn auch zwischen Tür und Angel) kurz mit ihm reden, kuscheln, kebbeln kann…
Manchmal braucht man wohl etwas Distanz, um zu begreifen, was man am anderen hat. Um die Macken des anderen vielleicht nicht mehr so sehr als Macken wahrzunehmen. Weil man mal wieder begreift, dass nun mal jeder seine Macken hat. Und diese Macken doch auch etwas vertrautes, liebenswertes haben können…
Und manchmal kann man erst durch etwas Distanz überprüfen, wie es um seine eigene Gefühle bestellt ist. Ob man den anderen nicht, noch oder zu sehr braucht. Ob man sich in gegenseitiger Abhängigkeit befindet oder gar keine Probleme hat, ein eigenes Leben zu führen (und dieses vielleicht sogar vorzieht?). Oder ob man eine gesunde Balance gefunden hat.

Mh, anscheinend bin ich wirklich sehr müde. Oder gelangweilt. Oder hoch kreativ. Entweder, ich fange grade an, zu philosophieren oder einfach nur Stuss zu reden. Keine Ahnung mehr. Ist auch nicht wichtig. Was zählt ist, dass Stefan gleich zurückkommt. Und ich muss mich langsam auf den Weg zu ihm machen…

Montag, 3. September 2007

Kathrin allein zuhaus...

Stefan ist weg. Nicht für immer. Aber zumindest für die nächsten Tage. Genauer gesagt bis Donnerstag. Im Moment befindet er sich über den Wolken, irgendwo in the middle of nowhere über dem südpazifischen Ozean. Unterwegs nach Brisbane ist er. Auf dem Weg zur SimTecT. Simulatoren im medizinischen Bereich angucken. Vergleichen. Lernen. Und Nischen für eigene Entwicklungen ausfindig machen. Und den einen oder anderen Geocache in einem anderen Land/Kontinent suchen (und hoffentlich auch finden).

Ich bin hier allein zuhaus. Mit Clemmi. Das erste Mal. Komisches Gefühl. Weil es so neu ist. Und weil unser zuhause dadurch noch wirklicher wird. Stefan geht. Zu einer Konferenz. Ich bleibe zurück. In unserem zuhause. Ist auch ein gutes Gefühl. Fühlt sich gut an, ein Zuhause zu haben. Und Stefan kommt ja wieder. Dann haben wir unser zuhause auch wieder zusammen…

Sonntag, 2. September 2007

Pfui Weta 2 - Angriff des Klonkriegers

Tusked Weta

Wer gedacht hat, dass die Wetas aus der Höhle neulich schon eklig waren, der sollte sich mal unsere neue Entdeckung anschauen. Um diesen Kollegen zu bestaunen, mussten wir gar nicht weit fahren. Noch nicht einmal laufen.

Kathrin entdeckte ihn hinter den Wäscheleinen an unserem Haus, als er ihr beim Wäsche aufhängen zuschaute. Wir haben uns beide angesichts dieser Kauwerkzeuge nicht getraut, ihn anzufassen. Es kam auch der Gedanke an eine genetische Mutation auf. Im Nachhinein haben wir allerdings herausgefunden, dass 1. diese Beißer normal sind und 2. er sie nur zum Umwerfen von Gegnern benutzt. Aber wer weiß, vielleicht hätte er uns damit auch umgeworfen…