In den letzten Wochen lief auf DMAX die Sendung „Long Way Round“ in welcher Ewan McGregor und Charley Boorman in 115 Tagen mit zwei Motorrädern von London aus rund um die Welt (u.a. durch Europa, Kasachstan, Russland, die Mongolei, Alaska, Kanada und Amerika) gefahren sind. In der abschließenden Sendung erzählen sie davon, dass diese Erfahrung einmalig in ihrem Leben sei und auch über ihre Ängste im voraus. Wir haben diese Sendung gespannt verfolgt, und das nicht nur, weil wir McGregor als Schauspieler sehr schätzen und die Bilder des Trips einfach einmalig waren. In gewissem Maß erkennen wir uns in ihren Ängsten und Sorgen vor und während des Abenteuers wieder.
In der Mongolei weichen die asphaltierten Straßen matschigen Flächen, in denen man pro Tag nur wenige Kilometer vorwärts kommt und ständig mit dem Motorrad umfällt. In Russland auf der Knochenstraße nach Magadan finden sie sich ständig vor von Flüssen weggerissenen Brücken wieder und benötigen die Unterstützung mächtiger Lastwagen, die sie huckepack über die reißenden Strömungen fahren. Unfälle, Moskitos, schmerzende Hintern und vieles anderes zehren an den Kräften und Nerven. Im Gegenzug entschädigt die Gastfreundschaft fremder Völker, das Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit und am Ende die Freude darüber, etwas Großes erfolgreich durchgestanden zu haben.
Die ganzen Pannen und Verzögerungen innerhalb der Vorbereitung für Neuseeland haben uns dieses Jahr ziemlich mürbe gemacht. Häufig kam der Gedanke auf, einfach die Notbremse zu ziehen und ein „normales” Leben in Deutschland mit einem normalen Job und normalem Tagesablauf weiterzuführen - relativ unspektakulär, dafür aber wenigstens ohne diesen ganzen Ärger. Drei Dinge haben uns bisher vom Griff zum roten Hebel abgehalten:
- Wir haben inneren Frieden über das ganze Projekt, über den Gedanken, den Schritt auszuführen.
- Wenn einer von uns am Boden war, hatte der andere entweder gerade genug Kraft um beide weiterzubringen oder wir haben uns an Gottes Kraft und Unterstützung geklammert.
- Ein außergewöhnlicher B&B-Besitzer in Rotorua/Neuseeland gab uns während unseres Urlaubs einen Tipp, der auch im obigen und im folgenden Zitat anklingt: Immer nur ein Wenn nach dem anderen. Kümmere dich nicht um zwei oder gar mehr Wenn gleichzeitig, sonst gibst du vielleicht angesichts der schieren Menge auf.
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