Sonntag, 19. November 2006

Umtopfen...

Eine der wenigen Sachen im Haushalt, die ich immer gerne gemacht habe, ist Pflanzen umtopfen. Wunderbar: Man arbeitet - zugegebenermaßen im weitesten Sinne - in der Natur und darf sich die Hände ganz ungestraft so richtig schön dreckig machen. Einfach großartig. Außerdem handelt es sich dabei um eine Arbeit, bei der man sehr behutsam und sorgfältig vorgehen muss. Die Wurzeln sollten möglichst unversehrt bleiben, junge Triebe dürfen nicht abgeknickt werden, der neue „Wohnort” muss gut vorbereitet sein für seinen neuen Bewohner.
Trotzdem geht immer wieder etwas „schief”, egal, wie sehr man aufgepasst hat. Manchmal kann man einen Teil der Wurzeln nicht retten, weil sie schon so sehr mit dem alten Topf verwachsen waren. Mancher junge Trieb bricht einfach ab, auch wenn man alles ganz vorsichtig gelöst hat. Und manchmal hat man eigentlich alles richtig gemacht und trotzdem will sich die Pflanze in ihrem neuen Zuhause einfach nicht so richtig wohlfühlen.
Und so kommt es, wie es eben kommen muss, und wie es jeder (Hobby-)Gärtner schon einmal erlebt hat: Man will einer Pflanze etwas Gutes tun und nichts desto trotz verliert sie erst einmal einen Teil ihrer Blätter und scheint nach der ganzen Aufregung ziemlich müde zu wirken. Scheint irgendwie nicht damit zurechtzukommen, aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen worden zu sein.

Einsame Pflanze So ähnlich wie den meisten Pflanzen wird es uns auch in Neuseeland ergehen. Bei jedem Umzug lässt man Federn. Wir können nicht alle Wurzeln einfach „abkappen” und danach weitermachen wie vorher. Und auch so mancher „junge Trieb”, den wir bisher entwickelt haben, wird sich wahrscheinlich erst wieder etwas erholen mssen. Und natürlich ist es ein großer Unterschied, ein Land für fünf Wochen nur zu besuchen oder in ihm zu leben. Wir werden uns in Neuseeland erst einmal an unsere neue Umgebung gewöhnen müssen. Und wir werden mit Sicherheit nach einigen Wochen in unserem neuen Zuhause fragen, was wir da eigentlich angerichtet haben, ob unser „alter Topf” nicht doch viel besser und gemütlicher war. Aber wir glauben daran, dass es uns so geht wie den meisten Pflanzen, die umgetopft werden: Nach einer „Trauer-Phase” entwickeln sie sich besser als zuvor. Und dann ist es plötzlich gar nicht mehr so schlimm, dass man auf dem Weg einige Blätter verloren hat…

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