Montag, 13. November 2006

Schaumschlägerei

Heute abend war ein ganz normaler Sonntagabend in einem deutschen Durchschnittshaushalt: Mann und Frau sind erschöpft vom - nicht vorhandenen - Tagwerk, die Knochen sind genauso müde wie der Kopf, die Haare müssten auch mal wieder gewaschen werden. Was ist also das Sinnvollste, das man in einer solchen Situation machen kann? Man geht zusammen in die Wanne.
Nun ist es ja so, wie wir alle bereits wissen, dass Männer und Frauen unterschiedlich veranlagt sind. Während Frau sich auf einen ruhigen und romantischen Abend in der Badewanne freut, hat Mann etwas ganz anderes im Sinn:

Entdecke das Kind in Dir neu!

Badewanne voll Schaum Stefan denkt so bei sich: „Da war doch mal dieses lustige Spielchen, das ich früher immer in der Badewanne gespielt habe. Mal sehen, ob das noch klappt…” Und eh ich mich versehe, verwandelt sich mein immer wieder für Überraschungen guter Ehemann in einen Quirl, so dass der Schaum steigt… und steigt… und steigt… Mittlerweile können wir uns vor Lachen kaum noch halten und auch mich hat der Ehrgeiz gepackt! Immer höher wachsen die weißen Gebirge und wir müssen aufpassen, dass wir mit unserer ganzen Schaumschlägerei nicht noch das Bad unter Wasser setzen, da sich der Schaum bedenklich und unbeeindruckt der Oberkante der Badewanne nähert. Es scheint überhaupt so, als wäre viel mehr Schaum in der Wanne als Wasser… Meine ursprüngliche Vorstellung von einem „ruhigen, romantischen Abend” ist in der Zwischenzeit zunichte gemacht worden. Manchmal kommt es eben doch anders, als man es sich eigentlich ausgemalt hatte. Und ich lasse mich gerne mitreißen. Lachen und ab und zu ein wenig (zu) albern (zu) sein hatten Stefan und ich schon immer gemeinsam. Hilfe! Und hey: Hat nicht schon Jesus gesagt: „Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht, denn für Menschen wie sie ist das Reich Gottes bestimmt.” Dann müssten wir ja gute Chancen haben…
Zurück zum Ort des Geschehens: Es wird langsam schwierig, sich in dem ganzen weißen Chaos noch zu orientieren und nicht völlig zu ertrinken. Deswegen ziehen wir im letzten Moment die Notbremse (bevor ich entweder vor lauter Schaum ersticke oder wegen meines Lachkrampfes überhaupt keine Luft mehr bekomme). Baden macht Spaß. Und unbeschwert lachen erst recht. Schön, dass wir das zusammen können. Und dabei nicht das Gefühl haben müssen, dass der Andere denkt: „Mein Partner spinnt doch…”

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Jetzt hat es beim ersten Versuch mal wieder nicht geklappt, den Kommentar abzuschicken. Ich finde es sehr gut, dass Ihr noch so albern sein könnt. Genießt die Zeit, die Ihr im Moment für Euch habt. Die nächsten Wochen werden noch hektisch genug...