Heute war es soweit. Schon lange haben wir es geplant, Clemmi hat es vermutlich extrem herbei gesehnt, wir haben es vermutlich eher vor uns her geschoben, jetzt hatten wir keine Gegenargumente mehr und ich bin im Moment flexibel genug, da ich Urlaub habe.
Clemmi darf raus. Ohne, dass wir sie festhalten. Ganz alleine. Noch nicht überall hin, wo sie gerne möchte (noch beschränken wir ihren Radius), aber das alles ist ja auch nur Training für ihr Outdoor-Leben. Ich hätte diesen Tag am liebsten noch weitere unendliche Jahre heraus geschoben (ich darf gar nicht darüber nachdenken, was ihr in der großen weiten Welt alles passieren kann), aber manchmal muss man auch loslassen können. Clemmi will raus. Mit aller Macht. Mehr, als vielleicht einige andere Katzen. Also wird unsere kleine „Lara Croft” langsam fit gemacht.
Als erstes musste sie gleich eine komplizierte Falle überwinden: Die gefürchtete „Katzenklappe”. Obwohl sie das Prinzip schon mehrmals erklärt bekommen hatte, hat sie doch einige Anläufe gebraucht, bis sie es alleine hinbekommen hat. Naja, letztendlich hat sie es aber geschafft und stand nun auf (zugegebenermaßen nicht besonders) weiter Flur. Und dann ging es los: Schnüffeln, schnüffeln, schnüffeln. Das riecht aber alles interessant! In den zwei mal knapp dreißig Minuten hat sie sich nicht besonders viel bewegt, sondern sich eher von einer Riechstation zur nächsten gehangelt. (Wahrscheinlich hat sie jetzt vom ganzen Schnuppern einen Sauerstoffkoller bekommen.) Zwischendurch hat sie sich über den Wind gewundert (komisch, man fühlt ihn, kann ihn aber nicht sehen oder fangen), mit herumliegenden Blättern und Steinen gespielt (oh, das knistert aber schön!) oder Gras gefressen (schmeckt sehr interessant). Nach einer Weile haben wir sie dann wieder reingelockt (mit Leckerlies) und nun muss sie auf ihren nächsten Ausflug warten.
So sieht es aus. Clemmi wird flügge. Ob ich es nun will oder nicht. Das ist nun einmal das Leben. Ich kann sie nicht festhalten. Sie nur in der Wohnung zu halten würde nicht zu ihrem Charakter passen. Also werde ich sie gehen lassen. Schweren Herzens. Und versuche darauf zu vertrauen, dass ihr nichts passieren wird…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen