Nun ist mein erster Geburtstag hier auch schon wieder vorbei. Und schön war er. Und seltsam zugleich. Ein Winterbaby wie ich ist es einfach nicht gewohnt, seinen Geburtstag plötzlich im Sommer im Top feiern zu können. Aber es gibt ja nun wirklich schlimmere Dinge, über die man sich beschweren könnte. Und da ihr ja alle leider nicht dabei sein konntet, als ich die magische „Dreißig” erreicht habe (was ich im Übrigen überhaupt nicht schlimm fand – hatte ich aber auch nicht anders erwartet), könnt ihr jetzt zumindest eine ganze Reihe von Fotos sehen, die zeigen, wie wir diesen Tag verbracht haben.
Angefangen hat mein Geburtstag zumindest für mich schon einen Tag früher. Nicht, weil ich da schon Geburtstag gehabt hätte, sondern, weil ich es so empfunden habe. Am Samstag fand nämlich im großen Park Auckland Domain die Starlight Symphony statt, ein großes Openair-Konzert vorwiegend mit klassischer Musik. Klingt langweilig. War es vielleicht auch. Deswegen sind wir auch gar nicht erst hingegangen. Aber… am Ende war ein Feuerwerk geplant und ich liebe Feuerwerke nun einmal (jaja, auch wenn sie nicht gut für die Natur und die Tiere sind, aber sie sehen einfach toll aus). Und da wir ja direkt am Mt Eden wohnen, sind wir einfach abends auf „unseren” Vulkankegel gekraxelt und haben uns das Feuerwerk von dort aus angeschaut. Schön… Es ist immer wieder ein wunderbares und gleichzeitig ungewohntes Gefühl, dass wir einfach nur ein paar Minuten laufen müssen und an einem der schönsten Plätze in Auckland sind, mit einer Aussicht, um die uns so mancher beneidet. Fühle mich immer noch geehrt, hier wohnen zu dürfen. Und weiß gar nicht so genau, womit ich das eigentlich verdient habe. Andere Studentenpaare leben erst mal eine ganze Weile in ziemlich beengten Umständen in irgendeinem Wohnheim und wir haben so eine coole Wohnung (naja, klein ist sie auch, aber sie bietet viel mehr Vorteile als das beste Studentenwohnheim).
Gut, irgendwann sind wir dann auch wieder vom Mt Eden nach Hause gelaufen (ganz vorsichtig mit zwei Taschenlampen, um uns bloß nicht die Beine zu brechen). Und dann habe ich endlich in meinen „echten” Geburtstag reingeschlafen. Morgens habe konnte ich dann endlich meine Geschenke auspacken, die schon eine ganze Weile auf mich gewartet haben (es ist echt gemein, wenn immer wieder ein Päckchen kommt und man es nicht öffnen darf) und anschließend haben wir Sachen für ein Picknick am Strand zusammengepackt. Das Wetter hat artig mitgespielt und so sind wir zur St Heliers Bay gefahren und haben uns Sandwiches, Rohkost, Chili-Schafskäse und Obstsalat schmecken lassen.
Einen Sonnenbrand später (Stefan hat schon wieder einen leichten bekommen, obwohl wir uns immer ganz brav einschmieren) sind wir auf der Suche nach weiteren Stränden noch ein wenig die Küste entlang gefahren. Gefunden haben wir sie auch: Die Ladies Bay (ein Strand, an da man auch FKK baden darf und der so schön ist, dass man sich dass man sich regelrecht wundert, tatsächlich noch in Auckland zu sein) und den Karaka Bay Beach (ohne Nackedeis, dafür extrem einsam, anscheinend haben wir da einen echten Geheimtipp gefunden).
Nach unserem kleinen Ausflug sind wir dann wieder nach Hause gefahren und haben uns für den Gottesdienst fertig gemacht, der zumindest in den nächsten Wochen immer nachmittags stattfinden wird. Hier hatte es wohl jeder darauf angelegt, mich einmal richtig verlegen zu machen, weil diese gemeinen Hunde nicht nur einmal, sondern gleich dreimal „Happy Birthday” für mich gesungen haben – das zweite Mal haben alle zusammen gesungen und ich bin so rot geworden, als wenn ich eine ganze Woche ohne Sonnenschutz direkt in der Sonne gelegen hätte. In dem Moment war ich froh, dass man nur einmal im Jahr Geburtstag hat…
Abends haben Stefan und ich es uns hier zuhause noch ein bisschen gemütlich gemacht und dann war dieser große, magische Tag auch schon wieder vorbei. So ist das halt. Alles geht vorüber. Ob man will oder nicht. Jetzt bin ich auch eine alte Socke und kein junger Spund mehr. Ist mir aber ziemlich egal, weil ich mich nicht so fühle. Schade nur, dass ihr nicht dabei sein konntet. Aber es tut gut zu wissen, dass ihr in Gedanken bei mir wart.