Montag, 26. Februar 2007

Mein erster Geburtstag in down down under...

Picnic on the beach 1
Dreißig

Nun ist mein erster Geburtstag hier auch schon wieder vorbei. Und schön war er. Und seltsam zugleich. Ein Winterbaby wie ich ist es einfach nicht gewohnt, seinen Geburtstag plötzlich im Sommer im Top feiern zu können. Aber es gibt ja nun wirklich schlimmere Dinge, über die man sich beschweren könnte. Und da ihr ja alle leider nicht dabei sein konntet, als ich die magische „Dreißig” erreicht habe (was ich im Übrigen überhaupt nicht schlimm fand – hatte ich aber auch nicht anders erwartet), könnt ihr jetzt zumindest eine ganze Reihe von Fotos sehen, die zeigen, wie wir diesen Tag verbracht haben.

Feuerwerk Feuerwerk
Auckland im Mondschein

Angefangen hat mein Geburtstag zumindest für mich schon einen Tag früher. Nicht, weil ich da schon Geburtstag gehabt hätte, sondern, weil ich es so empfunden habe. Am Samstag fand nämlich im großen Park Auckland Domain die Starlight Symphony statt, ein großes Openair-Konzert vorwiegend mit klassischer Musik. Klingt langweilig. War es vielleicht auch. Deswegen sind wir auch gar nicht erst hingegangen. Aber… am Ende war ein Feuerwerk geplant und ich liebe Feuerwerke nun einmal (jaja, auch wenn sie nicht gut für die Natur und die Tiere sind, aber sie sehen einfach toll aus). Und da wir ja direkt am Mt Eden wohnen, sind wir einfach abends auf „unseren” Vulkankegel gekraxelt und haben uns das Feuerwerk von dort aus angeschaut. Schön… Es ist immer wieder ein wunderbares und gleichzeitig ungewohntes Gefühl, dass wir einfach nur ein paar Minuten laufen müssen und an einem der schönsten Plätze in Auckland sind, mit einer Aussicht, um die uns so mancher beneidet. Fühle mich immer noch geehrt, hier wohnen zu dürfen. Und weiß gar nicht so genau, womit ich das eigentlich verdient habe. Andere Studentenpaare leben erst mal eine ganze Weile in ziemlich beengten Umständen in irgendeinem Wohnheim und wir haben so eine coole Wohnung (naja, klein ist sie auch, aber sie bietet viel mehr Vorteile als das beste Studentenwohnheim).

Geschenke auspacken
Geschenke auspacken

Gut, irgendwann sind wir dann auch wieder vom Mt Eden nach Hause gelaufen (ganz vorsichtig mit zwei Taschenlampen, um uns bloß nicht die Beine zu brechen). Und dann habe ich endlich in meinen „echten” Geburtstag reingeschlafen. Morgens habe konnte ich dann endlich meine Geschenke auspacken, die schon eine ganze Weile auf mich gewartet haben (es ist echt gemein, wenn immer wieder ein Päckchen kommt und man es nicht öffnen darf) und anschließend haben wir Sachen für ein Picknick am Strand zusammengepackt. Das Wetter hat artig mitgespielt und so sind wir zur St Heliers Bay gefahren und haben uns Sandwiches, Rohkost, Chili-Schafskäse und Obstsalat schmecken lassen.

Ladies Bay Ladies Bay
Ladies Bay

Einen Sonnenbrand später (Stefan hat schon wieder einen leichten bekommen, obwohl wir uns immer ganz brav einschmieren) sind wir auf der Suche nach weiteren Stränden noch ein wenig die Küste entlang gefahren. Gefunden haben wir sie auch: Die Ladies Bay (ein Strand, an da man auch FKK baden darf und der so schön ist, dass man sich dass man sich regelrecht wundert, tatsächlich noch in Auckland zu sein) und den Karaka Bay Beach (ohne Nackedeis, dafür extrem einsam, anscheinend haben wir da einen echten Geheimtipp gefunden).

Karaka Bay Beach
Karaka Bay Beach

Nach unserem kleinen Ausflug sind wir dann wieder nach Hause gefahren und haben uns für den Gottesdienst fertig gemacht, der zumindest in den nächsten Wochen immer nachmittags stattfinden wird. Hier hatte es wohl jeder darauf angelegt, mich einmal richtig verlegen zu machen, weil diese gemeinen Hunde nicht nur einmal, sondern gleich dreimal „Happy Birthday” für mich gesungen haben – das zweite Mal haben alle zusammen gesungen und ich bin so rot geworden, als wenn ich eine ganze Woche ohne Sonnenschutz direkt in der Sonne gelegen hätte. In dem Moment war ich froh, dass man nur einmal im Jahr Geburtstag hat…

Geburtstagskakao

Abends haben Stefan und ich es uns hier zuhause noch ein bisschen gemütlich gemacht und dann war dieser große, magische Tag auch schon wieder vorbei. So ist das halt. Alles geht vorüber. Ob man will oder nicht. Jetzt bin ich auch eine alte Socke und kein junger Spund mehr. Ist mir aber ziemlich egal, weil ich mich nicht so fühle. Schade nur, dass ihr nicht dabei sein konntet. Aber es tut gut zu wissen, dass ihr in Gedanken bei mir wart.

Sonntag, 25. Februar 2007

Tierisch

Gottesanbeter (Mannie)

Für alle, die sich fragen, wie es denn unserem unfreiwilligen Haustier geht (wir haben ihn jetzt „Mannie” getauft): Es gibt ihn noch und er er klettert munter durch unsere Wohnung. Also müsst ihr euch um ihn keine Sorgen machen.

Katze 1 Katze 2 Katze 3

Mehr Sorgen macht uns hingegen die Frage, ob wir uns wirklich ein richtiges Haustier anschaffen wollen, und wenn ja, welches. Gestern haben wir den Fehler gemacht, auf eine Tiershow zu gehen. Oh Mann. Jetzt haben wir die Qual der Wahl. Katzen haben es leider wegen der Umstände nicht so leicht. Entweder müssen sie raus, um sich auszutoben &ndash das hätte den Nachteil, dass man Neuseelands eh schon gebeutelter Tierwelt noch ein Raubtier hinzufügt. Oder man müsste ihnen die Krallen ziehen, damit sie die Wohnung nicht beschädigen. Beides kommt für uns nicht in Frage. Also müssen wir mit Alternativen liebäugeln (obwohl die vielen kleinen Kulleraugenpaare der Misch- und Rassekatzen es uns nicht leicht gemacht haben – siehe Fotos)

Drachenechse
Nymphensittich
Hausratte
Wasserliebender Hund
Kanonenkugel-Hund
Ein Haufen Hunde

Wie wäre es mit Hunden? Die benötigen leider eine Menge Auslauf und Zeit (OK, ersteres hätten sie hier schon, letzteres allerdings nicht so). Dann gibt es da noch Fische oder Reptilien. Die sind uns allerdings etwas zu stumm. Letzte Möglichkeit: Vögel oder Nager. Dass ich auf Vögel gut zu sprechen bin, merkte Kathrin an dem Nymphensittich, der die Augen schloss, als ich ihn mit der Nase berührte. Kathrin hingegen erstaunte mich am meisten dadurch, wie positiv sie auf Ratten reagiert hat – eigentlich doch die Lieblingsspeise von Katzen. Als der kleine Nager auf ihrer Schulter ein Stück Futter in die zierlichen Pfoten nahm, um es dann genüsslich wegzumümmeln, war es um sie geschehen.

Vielleicht könnt ihr uns ja mal Kommentare dazu geben, was wir machen sollen. Wir sind sehr gespannt auf die Reaktionen…

Samstag, 24. Februar 2007

Er ist wieder da

Unser Rucksack ist wieder da!

Endlich, unser Rucksack mit all unseren Büchern ist aus den unendlichen Tiefen des Flughafens Nadi wieder aufgetaucht. Nach 3 Wochen Warten, dem darauffolgenden schriftlichen Antrag (das ist der normale Ablauf) hat sich Air Pacific endlich dazu aufraffen können, dem verschollenen Gepäckstück doch mal etwas mehr auf den Grund zu gehen. Und siehe da: Irgendwo in der Security lag ein Rucksack, der darauf wartete, von seinen Besitzer als Handgepäck mitgenommen zu werden. Naja, lange Rede, kurzer Sinn. Wir sind total happy! Jetzt können wir endlich das Bücherregal füllen. Das ist unschlagbar das beste Geburtstagsgeschenk fuer Kathrin (obwohl es einen Tag zu frueh kam – Trotzdem hat sie es schon ausgepackt :-)).

Freitag, 23. Februar 2007

Unser neues Töftöf

Weiße Katze aus der Nachbarschaft

Da schaut die Katze erstaunt aus der Wäsche: Die Leute aus Apartment 3 rollen mit einem anderen Auto die Auffahrt hoch. Wo haben die das denn her?

Unser neues Auto von vorne
Unser neues Auto von hinten

Angefangen hat das Ganze mit der Mitteilung unserer Ex-Gastfamilie, dass sie ihr Auto, welches sie uns bisher geliehen hatten, spätestens nächste Woche wieder benötigen würden. Da wurden wir plötzlich ganz schnell. Aus den unzähligen Angeboten bei TradeMe (was sonst) flogen nach und nach alle Nicht-Kandidaten raus und es blieben fünf Kleinwagen übrig – für große Autos hat erstens Auckland und zweitens unsere Auffahrt und der Parkplatz nicht genug Platz. Und als sowohl unsere Bäuche als auch zwei „externe Berater” für das gleich Auto sprachen, zogen wir los auf die „weite” Reise nach Whangaparaoa, um das Objekt unserer Begierde Probe zu fahren. Schnell war klar, dass dieser kleine Nissan March uns auf den zukünftigen Kilometern unseres Abenteuers begleiten sollte. Und so zogen wir nach dem kaufmännischen und bürokratischen Teil stolz mit unserer neuen Errungenschaft von dannen. Gut, mit knapp einem Liter Hubraum tut er sich bei den neuseeländischen Steigungen schon etwas schwer, dafür findet man aber auch schneller Parklücken. Was will man mehr?

Mittwoch, 21. Februar 2007

Der Job, die OP und Queen Mary

Im Moment ist hier alles ziemlich stressig und deswegen kommen wir gar nicht wirklich dazu, unseren Blog zu pflegen. Seid also nicht traurig, wenn nicht so oft was Neues erscheint. Wir versuchen weiter, euch auf dem Laufenden zu halten.

Powhiri an der Auckland University

Nun aber eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage. Stefan ist tagsüber an der Uni und hat diese Woche fleißig Begrüssungs- (Richtig mit Powhiri) und Einführungsveranstaltungen mitgemacht. Heute hatte er sein erstes Treffen mit dem Obersten der Chirurgieabteilung des grössten Krankenhauses in Auckland, der gleich zu ihm meinte, dass er auch Operationen ansehen muss, wenn er eine Simulation dazu entwerfen will. Grrrr… Er reißt sich gar nicht darum und ich, die ich so gerne mal bei einer OP dabei wäre, darf nicht. Naja, was soll man machen…
Ich gehe weiter brav zu meinem „Einführung-in-die-Gepflogenheiten-der-neuseeländischen-Arbeitswelt”-Kurs und suche nebenher nach Informationen, wo man sich wie am besten bewerben kann (der Lebenslauf sieht hier zum Beispiel völlig anders aus als in Deutschland, man legt viel mehr Wert auf Fähigkeiten als auf Jobtitel und, hey, ehrenamtliche Arbeit gilt hier als Arbeitserfahrung! DAS ist richtig gut für mich!!!). Ganz schön viel Denken auf einmal. Gut ist, dass wir uns für die unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis namens residency bewerben können, sobald ich einen Job habe, und dann brauchen wir uns um bürokratische Dinge keine Gedanken mehr zu machen. Außerdem hat man dann noch einige Vorteile mehr, die einem mit einem einfachen Visum entgehen (wie das Ausstellen einer Kreditkarte, dafür muss man nämlich auch erst die besagte residency haben).

Takapuna Beach
Takapuna Beach Steinherz
Auckland von Devonport aus gesehen (man beachte Queen Mary II)
Abschiedsparty Abschiedsparty

Ansonsten waren wir letzten Samstag in Devonport, sind Takapuna Beach entlangelaufen und haben vom Mount Victoria aus die Skyline von Auckland mal von der anderen Seite gesehen (zufällig lag auch das riesige Schiff Queen Mary II im Hafen… haben wir aber erst später begriffen, als wir es in der Zeitung gelesen haben). Und letzten Sonntag haben wir mit einigen anderen Gemeindegliedern den Abschied von vier koreanischen Mädchen gefeiert, die diese Woche wieder zurück in ihre Heimat fliegen.

Viel Neues gibt es sonst nicht zu berichten. Stefan und ich sprechen auch immer noch deutsch miteinander (auch, wenn sich manchmal schon englische Worte einschleichen, weil wir manche Begriffe hier ständig auf englisch hören und sie so geläufiger sind).
So, ihr Lieben in Deutschland. Lasst euch vom Winter nicht unterkriegen. Der geht auch wieder vorbei. Und seid froh, dass ihr wenigstens Heizungen habt in euren Buden. Das ist HIER nämlich nicht Standard und wir werden jetzt schon ständig gewarnt, dass die Winter hier sehr unangenehm sind, weil man die Wohnung einfach nicht warm kriegt. Na super, und das bei einer Frostbeule, wie ich sie nun mal bin. Werde wahrscheinlich im Winter im Skianzug durch die Wohnung stapfen. Aber bis dahin ist es ja zum Glück noch ein bisschen Zeit…

Freitag, 16. Februar 2007

Unser neues Haustier

Gottesanbeter in XXS

Egal, wie oft wir versuchen, ihn rauszuwerfen, unser neues Haustier kommt immer wieder rein. Seit Tagen sitzt unser kleiner Gottesanbeter regelmäßig über der Eingangstür und weigert sich standhaft, sich verbannen zu lassen. Vielleicht möchte er doch einfach nur adoptiert werden. Oder er traut sich nicht zurück zu seiner seiner Frau, da sie ihm den Kopf abreißen würde, weil er so spät nach Hause kommt.

Aber ganz nebenbei: An eine Sache müssen wir uns hier schon mehr gewöhnen als uns lieb ist. Viehzeug. Wenigstens sind es keine Kakerlaken oder Flöhe, sondern nur Spinnen, Motten, Käfer und Fliegen. Aber nerven tun die schon. Das ist halt der Nachteil, wenn man so dicht an Mutter Natur wohnt.

Donnerstag, 15. Februar 2007

Ist schon wieder Donnerstag?

Neuseeländischer Regen
Sonnenuntergang in Rautangi Road

Die Frage ist mir während der Phase des großen Aufbruchs immer wieder herausgerutscht und wurde dann zum Running-Gag. Die Zeit flog nur so dahin. Eh man sich versah, war schon wieder ein weiterer Donnerstag. Und ich dachte, das würde besser werden. Die Kiwis sollen doch so geruhsam sein…

Wieder auf dem Weg zum Mount Eden
Baum in der Abendsonne
Sonnenuntergang

Nichts da. Schon wieder ist fast eine Woche rum. Am Samstag lernen wir zum ersten Mal wieder den neuseeländischen Regen kennen. Und wie. Es prasselt nur so auf das Dach und die Strasse. Die Auffahrt zum Parkplatz wird zum Bach. Und kurz danach: Wieder Sonnenschein. Wir packen die Kamera und schaffen es noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang hoch zum Mount Eden, wo uns die Aussicht den Atem verschlägt. Und hier oben trifft mich plötzlich mit ziemlicher Wucht die Erkenntnis, auf was für einen riesigen Schritt wir uns da eigentlich eingelassen haben. Diese Stadt da zu unseren Füßen, deren Lichter langsam erwachen, das ist jetzt unser neues Zuhause. Anscheinend kommt die Seele langsam unseren weit gereisten Körpern hinterher.

Sonntag im Gottesdienst sind alle, die Instrumente spielen konnten, zum Musik machen eingeladen. Also stehe ich nach Wochen der Abstinenz wieder hinter den schwarz-weißen Tasten und trage meinen Teil zum multi-kulturellen Ensemble bei. Abends dann werden wir wieder Zeugen der Südafrikanischen Gastfreundschaft und versackten bis kurz vor Mitternacht bei einem frisch verheirateten Ehepaar aus Kapstadt.

Der erste Report Unser Eingangsbereich
Unser Schlafzimmer

Der Rest der Woche verläuft für mich an der Uni, und für Kathrin in unserem neuen Heim. Ich schreibe fleißig den Artikel für das erste Zusammentreffen mit meinen anderen Supervisoren und Advisoren. Kathrin räumt alles auf und um und bringt die Bude auf Vordermann. Abends dann sind wir gemeinsam unterwegs, um z.B. den Fernsehtisch zu kaufen, oder andere Anschaffungen zu tätigen (Töpfe, Lampen, Bettzeug, Dichtungsband, Feuerzeuggas, Bürokram, etc.).

One Tree Hill
Aussicht vom One Tree Hill

Gestern haben wir dann noch den zweiten hohen Vulkan Aucklands erklommen: One Tree Hill. Er ist zwar nicht ganz so hoch, wie Mount Eden, aber dafür ist sein dazugehöriger Park größer. Man taucht ziemlich schnell ab aus dem Häusermeer in eine grüne Hügellandschaft, die einen an Hobbingen aus dem Herrn der Ringe erinnert. Und für ein Picknick im Sonnenschein ist dieser Park wie geschaffen, da man wenig abseits der Hauptwege schnell ungestörte Plätze findet, wo man entweder nur Grün um sich herum hat oder einen umfassenden Ausblick auf die Millionenstadt.

Muscheln auf der Spitze vom One Tree Hill

Heute war für Kathrin ein besonderer Tag, da sie sich für eine Schulungsmaßnahme angemeldet hat, die einem hilft, in der hiesigen Arbeitswelt Fuß zu fassen. Es gibt viel zu lernen, da die Kultur hier nun einmal anders ist. Man muss sich gut verkaufen können, aber dabei nicht aufdringlich sein. Beziehungen und „Gekannt werden” sind das A und O, um einen Job zu bekommen. Jedes Telefonat mit „Tut mir leid, sie zu stören, aber…” anfangen. Höflich sein. Immer präsent sein. Lebenslauf-Tuning. Adressen. Anlaufstellen. Und das alles kostenlos. Da greift man doch gerne zu.

Soviel also zu unseren letzten Tagen. Langweilig wird es uns auf jeden Fall nicht. Und in dem Maß, wie wir damit durch sind, Möbel und anderen Kleinkram in die Wohnung zu schaffen, in dem Maß stellt sich endlich das Gefühl ein, angekommen zu sein. Und wie oben bereits beschrieben gibt es immer wieder Momente, wo einem das Ausmaß des ganzen Unternehmens erst so richtig bewusst wird. Wir haben es gewagt und sind stolz auf diesen Schritt. Wir würden ihn immer wieder machen. Und wir würden euch alle auch immer wieder daran teilnehmen lassen.

Samstag, 10. Februar 2007

Wir sind wieder da!!!

Nach einigen Tagen Funkstille auf unserem Blog können wir euch jetzt endlich wieder Neues berichten, denn das Internet hat uns zurück! Juhu! War schon komisch für mich, gar nicht selbst ins Netz gehen zu können und stattdessen Stefan für mich nach Mails checken zu lassen. Aber das hat ja jetzt zum Glück ein Ende und ich kann wieder soviel surfen wie ich will. Und da wir nun auch einen schnelleren Rechner (rate mal, Jens, was ich mir als erstes dafür gekauft habe…?) und Zugang als in Deutschland haben und außerdem eine Flatrate, macht das Ganze auch gleich viel mehr Spaß. Aber genug geschwärmt. Viel ist passiert und es gibt viel zu schreiben. Und damit fange ich lieber an, bevor ihr den Blog vor lauter Langeweile schon weggeklickt habt und die interessanten Sachen gar nicht mehr lest.

Unser ganzes Zeug passt in ein Auto Erholen vom Umzugsstress
Erstes Mittagessen Unsere ersten Gäste

Was ist also passiert? Nun ja, zum einen sind wir umgezogen. In das Haus unserer Träume. Und das ist es immer noch. Und für alle, die schon mal nachgefragt haben: Wir haben insgesamt ca. 43m² Wohnfläche, 13m² davon im Schlafzimmer, 6,5m² im Badezimmer, 8,5m² in der Küche und 14m² im Wohnzimmer (und natürlich noch 1m² im Flur… kicher!). Ist zwar weniger als wir in Deutschland hatten, aber es reicht. Und so habe ich auch viel weniger zu putzen. Man muss alles eben nur von der richtigen Seite aus betrachten.
Trotzdem ist es komisch, plötzlich hier zu wohnen. So lange haben wir davon geträumt und jetzt ist es soweit. Immer wieder fällt einem von uns auf, dass wir ja wirklich in Auckland wohnen… und wundern uns dann manchmal darüber, dass der Urlaub in dieser einen Stadt so lange dauert. Ich öffne morgens die Haustür und blicke dann auf einen meist blauen Himmel und sehe einen Ausläufer vom Mt Eden. Oder drei riesige Monarchfalter, die in den Blumentöpfen im Nebeneingang spielen. Und dann frage ich mich manchmal, ob das nicht alles nur ein schöner Traum ist, aus dem ich bald erwache. Ob ich in Wirklichkeit gar nicht hier im „Paradies” lebe, sondern – wie im Film „Matrix” – irgendwo im künstlichen Koma liege und vor mich hinvegetiere. Wie auch immer, ich mag diesen Traum. Und ich habe so viel für ihn gekämpft, jetzt gebe ich ihn so schnell auch nicht mehr auf.

Wanderweg zum Mt Eden
Mt Eden an einem stürmischen Tag
Mt Eden

So leben wir nun also direkt am Mt Eden. An dem Ort, den wir schon in unserem Urlaub besucht haben und in den wir uns auch ein wenig verliebt hatten. Und als wir vor einigen Tagen hoch gelaufen sind (über den Weg direkt am Ende unserer Straße, abseits alles Touri-Pfade), haben wir zum wiederholten Male darüber gestaunt, wie schön und erstaunlich grün Auckland ist. Diese Stadt ist genauso wie der Rest von Neuseeland: Unberechenbar (vor allem der Verkehr – man muss sich an die neuseeländische Fahrweise wirklich gewöhnen, mit Rücksicht kommt man da oft nicht weit) – abwechslungsreich (grüne Flächen wechseln sich fließend mit Häusern ab, die Stadt ist eingerahmt von Meer und Bergen) – sympathisch (die Leute sind sehr freundlich – hier werde ich zum Beispiel selbst von Maoris ständig auf meine Tätowierung angesprochen) – „anders” (das Einkaufen im Supermarkt kann einem manchmal den Kopf rauchen lassen).

Ansonsten ist Stefan seit Montag tagsüber in der Uni und gerade damit beschäftigt, 260 Game Engines durchzusehen, um eine kleine Präsentation vorzubereiten. Ich mache währenddessen unser Zuhause wohnlich. Zwischendurch (neben dem Shoppen, das wir im Moment zwangsläufig fast jeden zweiten Tag machen, da uns immer wieder etwas auffällt, was in der Wohnung noch fehlt) nehmen wir uns dann doch mal Zeit, um Leute aus der Gemeinde zu besuchen oder klettern zu gehen. Naja, gestern sind wir das erste Mal Klettern gegangen im grössten Kletterzentrum von Austral-Asien. Und haben gemerkt, dass wir

  1. doch noch nicht alles verlernt haben, aber etwas eingerostet sind
  2. die Sicherungstechnik hier etwas gewöhnungsbedürftig ist (man braucht keinen Achter oder ähnliches mehr, sondern hängt sich einfach in die festgeschraubten Seile ein)
  3. uns unsere Kletterfreunde aus Deutschland fehlen (wir hätten des öfteren einen Tipp gebrauchen können und außerdem ist anstrengender, die ganze Zeit zu sichern und zu klettern, ohne einfach mal gucken oder Quatsch machen zu können).
Trotzdem war es gut, endlich mal wieder zu klettern. So kommt man der Stadt und den Menschen gleich wieder näher (wie der „Zufall” es so wollte, haben wir dort ein Paar kennengelernt – über einen Kommentar zu meiner Tätowierung – und der Mann arbeitet bei Right Hemisphere, einer Firma, mit der Stefan vielleicht im Rahmen der Doktorarbeit noch mehr zu tun haben wird) und außerdem bewegt man sich so wieder mal mehr.

So, genug für heute. Ihr habt ja jetzt auch erst mal wieder genug zu lesen gehabt. Ach, eine Sache noch: Falls ihr eine Skype-Adresse habt, dann schickt sie uns doch einfach per Mail, vielleicht kann man dann ja mal „richtig“ quatschen (@ Yves: Irgendwas hat mit der Adresse, die Du uns geschickt hast, nicht richtig funktioniert. Kannst Du sie uns nochmal schicken?) Seid alle ganz lieb gegrüßt vom anderen Ende der Welt, das dank Internet gar nicht so weit weg ist…