Es ist soweit. Seid Jahren warte ich schon darauf und jetzt ist es endlich soweit: Am Freitag habe ich meine beiden ersten Vorstellungsgespräche! Und ein weiteres habe ich hoffentlich am Montag (die haben mir den Termin nur per Mail mitgeteilt und ihr Vorschlag kollidiert mit den anderen Gesprächen. Ich hoffe, dass ich da dann am Montag hingehen kann.) In Deutschland habe ich es noch nicht einmal bis zum diesem Stadium geschafft und hier klappt das im ersten Anlauf. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass ich dann auch einen Job bekomme, aber es fühlt sich gut an, überhaupt mal zu einem Gespräch eingeladen zu werden.
Bei den Stellen geht es um folgendes:
- Freitag, 9:30 Uhr, die Stelle, die ich mit am meisten favorisiere: So etwas wie ein Streitschlichter-Aggressionsabbau-Gruppenleitungs-Ding. Finde ich sehr interessant und ich denke, ich könnte eine Menge Theaterpädagogik einsetzen (für die, die damit was anfangen können: Boal bietet sich da doch absolut an). Habe aber meine Zweifel, ob ich da tatsächlich genommen werde, weil ich 1. keine Ahnung in diesem Gebiet vorweisen kann und die Organisation 2. vorwiegend mit Maoris arbeitet und ich habe leider noch extrem wenig Wissen über die Kultur, Sprache etc. (versuche ich aber gerade in Eigenregie nachzuholen und hoffe, im Bewerbungsgespräch damit zeigen zu können, dass ich lernwillig bin und mich sehr dafür interessiere).
- Freitag, 3 Uhr, eine Stelle im Bereich Betreuung alter Menschen in ihrer eigenen Umgebung. Interessiert mich auch, aber die Bezahlung ist nicht sehr hoch und die Arbeit ist natürlich auch nicht besonders herausfordernd (zumindest nicht so wie die vorher beschriebene Stelle). Andererseits würde ich mich in diesem Job recht sicher fühlen (die bieten auch sehr viel bezahltes Training an) und ich hätte die Möglichkeit, mich langsam in die neuseeländische Arbeitswelt einzufinden. Einmal drin, hat man viel bessere Möglichkeiten.
- Die Stelle, für die ich noch einen neuen Termin bekommen muss, ist dasselbe wie die Stelle mit den alten Menschen, nur, dass es sich dabei um geistig Behinderte handelt. Wie die Bezahlung dabei wäre, weiß ich noch nicht, aber ich sehe das generell so wie die andere Hausbesuchstelle: Relativ interessant, aber vielleicht auch nur übergangsweise.
Beworben habe ich mich außerdem noch im Suchtbereich (Alkohol und Drogen – bei dieser Stelle muss ich allerdings laut Webseite zwei Wochen auf die erste Antwort warten) und – ich hoffe, jetzt fällt keiner vom Stuhl – bei zwei Stellen, die einerseits mit Erwachsenen und andererseits mit Jugendlichen arbeiten, die wegen sexuellem Missbrauch an Kindern auffällig geworden sind. So wie ich das verstanden habe, wäre ich dafür zuständig, Fälle einzuschätzen und weiter zu vermitteln. Diese beiden Stellen (die mich ebenfalls brennend interessieren, bei denen ich mir aber ebenfalls nicht sicher bin, ob ich da eine Chance habe) werden in der vierten Märzwoche potentielle Kandidaten zu Vorstellungsgesprächen einladen. Vielleicht zu spät für mich, falls ich bis dahin schon einen anderen Job gefunden habe, vielleicht aber auch nicht. Ich glaube, um so mehr Möglichkeiten man sich erst einmal offen hält, umso besser. Und außerdem habe ich diese ganze Sache Gott anvertraut. Er wird schon wissen, welche Stelle aus welchem Grund für mich geeignet ist. Und er wird auch dafür sorgen, dass ich die dann bekomme – auch, wenn manches (wie mangelnde Erfahrung) vielleicht erst mal dagegen spricht. Warum sollte es auch anders sein? Wir sind – nach allen Irrungen und Wirrungen – endlich hier. Wir haben eine tolle Gemeinde und eine tolle Wohnung. Der tolle Job ist doch dann eigentlich nur die logische Folge. Eigentlich…. Das mit dem Vertrauen ist halt immer so eine Sache. So leicht gesagt und dann, wenn es wirklich gefragt ist, rennt es vor einem weg wie ein aufgescheuchtes Huhn. Hilft ihm aber nicht: Ich werde hinterher rennen und es einfangen. Und dann Ei für Ei immer wieder ein bisschen mehr Vertrauen haben können – bis es vielleicht eines Tages bis zu einem großen Omelett reicht…
1 Kommentar:
Ich drücke dir die Daumen, daß du einen Job findest, der dir zur dir paßt und der dir gefällt. Aber selbst wenn es nicht auf Anhieb der Traumjob wird, hast du damit immerhin schon eine Referenz auf deiner Liste.
Frage zum Foto: Heißt "Frauenparkplatz" wörtlich übersetzt "chicks' parking lot" oder ist das Huhn nur zufällig ins Bild geraten? ;o)
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