Sonntag, 29. Juni 2008

Godzone

Ein Witz aus unserem letzten Gottesdienst:

Ein Mann beginnt, ein Buch über Kirchen weltweit zu schreiben. Also fliegt er rund um den Globus, holt Informationen ein und macht eine Menge Fotos. Eine Sache allerdings erstaunt ihn. In jeder Kirche findet er ein goldenes Telefon in der Ecke mit der Aufschrift „Telefongespräch mit Gott: $10.000/min” (natürlich in entsprechender Landessprache und -Währung). Egal, ob in Europa, Amerika, China, Russland, Australien oder wo auch immer, in jeder Kirche findet er dieses goldene Telefon und einen vergleichbar hohen Preis.

Dann kommt er nach Neuseeland, begibt sich sofort in die nächstbeste Kirche und hält Ausschau nach dem goldenen Telefon. Und siehe da: Auch dort, in der Ecke, hängt es an der Wand: „Phonecall to God: 20 cent/min”. Er stutzt. 20 Cent. Das muss ein Irrtum sein. Also sucht er den Pastor und fragt ihn, warum es denn hier die Minute nur 20 Cent kostet, wo doch der Preis in all den anderen Kirchen in anderen Ländern so unerhört hoch ist. Der Pastor lächelt und sagt: „Ganz einfach. Hier in Neuseeland ist es doch nur ein Ortsgespräch.”

Freitag, 27. Juni 2008

Laut rieselt der Schnee

Auckland im Winter

Wie schon gesagt, der Winter kommt und holt nach, was er bisher versäumt hat. Jetzt passiert es auch mit den Temperaturen. Da reichen die drei Deckenschichten nachts so gerade eben. Und wenn so ein Hagelschauer runtergeht, dann versteht man (z.B. in Foodtown mit dem riesigen flachen Blechdach) sein eigenes Wort nicht mehr.

Auf jeden Fall lief ich gestern nach Feierabend an einem Phänomen vorbei, das ich hier in Auckland bisher noch nicht gesehen habe. Ich habe es anfassen müssen, um es zu glauben. Und auch, wenn die unregelmäßige Anhäufung wahrscheinlich ein Ergebnis der Straßenreinigung (oder wer auch immer dafür verantwortlich war) ist, es hinterließ nicht nur bei mir Eindruck. Auch einige Passanten mussten zweimal hinschauen, um es zu glauben. In diesem Sinne, viel Spaß mit eurem Sommer in Europa. Wir haben demnächst vielleicht Schneeballschlachten.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Endlich Regen

Neuseeland-Regen

Endlich kommt der Regen. Nach all dem schönen Wetter holt Mutter Natur all das nach, was in den letzten Wochen ausblieb. Ergebnis: Wasserfallartiges Rauschen für Stunden. Klare Luft. Ich kann es mir sparen, unseren „Garten” zu fegen, um ihn von den ganzen kleinen Samenblättern des Baumes vom Nachbargrundstück zu befreien. Ich kenne nun all die Stellen in der Dachrinne, die von Blättern und Ästen verstopft sind. Lediglich das leise, tropfende Geräusch hinter der Schlafzimmerwand macht uns Sorgen. Aber solange es nur bei wirklich starkem Regen zu hören ist…

Regenradar Auckland 

Sonntag, 22. Juni 2008

Der erste macht das Licht aus

Skytower ohne Licht

In den letzten Tagen haben wir uns etwas gewundert, warum der Skytower nicht mehr beleuchtet ist. Für einen Tag ist es ja zu verstehen, wenn z.B. die All Blacks spielen. Aber jetzt für fast schon eine Woche? Was ist da los?

support powersavers

Grund ist das Energieversorgungsproblem, unter welchem Neuseeland gerade leidet. Das Wetter ist zu gut (man ist ja nie zufrieden, gell?), es regnet kaum, die Stauseen sind leer und das Land welches einen Großteil der Energie aus Wasserkraftwerken bezieht steht kurz davor, den Strom abgedreht zu bekommen. Die Regierung will es forcieren, dass bis 2015 alle Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzt werden. Webseiten zum Strom sparen schießen aus allen Ecken des Internet.

Leere Stauseen in Neuseeland
Photo: Grant Bradley

Wir würden ja gerne mitmachen, Energie zu sparen, aber wir haben leider ein Problem: Wir machen schon (fast) alles richtig. Egal, wie viele Webseiten und Pamphlete mit Vorschlägen zum Sparen wir durchlesen, wir finden nichts Neues. Geräte ausschalten statt auf Standby lassen. Nur in den "bewohnten" Räumen heizen. Entfeuchter zum Senken der Luftfeuchtigkeit verwenden. Wäsche auf der Leine trocknen. Duschen statt baden (wie auch ohne Badewanne…). Energiesparlampen für die am meisten verwendeten Glühbirnen verwenden. Machen wir alles schon. Schon aus Respekt vor dem eigenen Kontostand.

Was bleibt sind Kleinigkeiten wie z.B. Kerzenlicht beim Abendessen (sehr romantisch – wenn man davon absieht, dass man nicht so ganz erkennen kann, was man gerade aufgabelt). Aber: Kleinvieh mach ja bekanntlich auch Mist. Wir sind für weitere Vorschläge eurerseits auf jeden Fall offen.

Dienstag, 17. Juni 2008

Frohes Neues Jahr

Pleiaden
Bild: NASA/ESA/AURA/Caltech

Jetzt denkt ihr wahrscheinlich: „Hat er vollständig das Zeitgefühl verloren?” Nein, hab ich nicht. Es ist nur so, dass wir hier gerade den Beginn des neuen Jahres gemäß Māori-Kalender feiern.

Sky Tower an Matariki

Matariki heißt das Ganze und beginnt, wenn das Sternbild „Pleiaden” kurz vor der Sonne am Horizont aufgeht. Dieses Ereignis markiert das Ende des alten Jahren und auch den idealen Zeitpunkt für die Vorbereitungen der Ackerflächen für die Aussaat. In den Buchläden gibt es Kalender zu kaufen, die natürlich hauptsächlich Maori-Motive aufweisen. Der Skytower ist dem Anlass entsprechend in blau-rot angestrahlt. Und in der ganzen Stadt (wahrscheinlich in ganz Neuseeland) sind entsprechende Festivals und Aktionen im Gange (Wir gehen heute z.B. ins Stardome Observatorium zu einer Veranstaltung zu dem Thema). Das Feuerwerk ist aber bisher noch ausgeblieben. Muss ja auch nicht. Das wäre dann mal eine ruhige Art, einen Neubeginn zu feiern.

Sonntag, 8. Juni 2008

Komplizierte Erwachsene

Anfang dieses Jahres haben wir Chad und Diane einen Kalender mit Comics von Non Sequitur per email zugesendet. Vor einigen Tagen haben sie uns eine kleine Reihe über Danae gezeigt. Einer davon hat mich besonders angesprochen. Und hier kommt er:

Non Sequitur comic strip

Traurig. Kompliziert. Und leider sehr wahr. Ich habe es auch schon oft erlebt, dass ich unbedingt von den Menschen gemocht werden wollte, die “far out of reach for me” waren. Und ich habe vor einiger Zeit fast geschockt festgestellt, dass ich nervös werde, wenn jemand, den ich ziemlich cool finde, mich mag. Wie verhalte ich mich denn dann? Was, wenn ich ich bin und sie mich dann plötzlich nicht mehr mögen? Dass das natürlich Quatsch ist, habe ich zwar relativ schnell begriffen. Trotzdem kommen diese Gedanken immer wieder. Klar. Hat ja alles seine Geschichte. Und es gibt genug, was uns glauben lassen will, dass wir halt zu kompliziert/nicht-liebenswert/was-auch-immer sind. Kinder haben es da wirklich leichter. Sie denken mehr in schwarz und weiß. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir Erwachsene einfach schon zu viele Grautöne kennengelernt haben. Aber machen diese nicht auch das Leben interessanter…?

Donnerstag, 5. Juni 2008

Mehr Information

Das Internet bietet immer mehr Spielereien an. Einiges davon ist einfach nur Quatsch, einiges davon aber auch relativ nützlich. Wir haben neulich EveryTrail entdeckt - eine Seite, auf der wir unsere Fotos mit den Tourdaten zusammen veröffentlichen können. Flickr hat ja schon länger die Möglichkeit, den Ort einer Aufnahme anzuzeigen. Und in letzter Zeit nehme ich das GPS auch mit, selbst wenn wir mal nicht Geocachen gehen. Dann kann ich im Nachhinein die Fotos geotaggen oder geokodieren. Jedes Foto trägt dann die eindeutigen Informationen, wo es aufgenommen wurde. Und zusammen mit der Strecke, die wir gelaufen sind, kann man dann eine schöne Zusammenfassung daraus basteln. So geschehen mit:

Dienstag, 3. Juni 2008

Die Pinnacles

Felsschichten Sonnenaufgang
Flussimpressionen Was für eine Aussicht

Das letzte Wochenende haben Stefan und ich mal wieder ganz in der Natur verbracht. Der Trip führte uns zur Coromandel Peninsula, hoch zur Pinnacles Hut und zu den Pinnacles selber.

Und mit Sicherheit gibt es da bestimmt ganz viele kleine Sachen zu berichten, nur, dass sie mir im Moment nicht so richtig einfallen wollen. Und auch, um euch nicht mit einem langen Bericht zu langweilen, hier nur das Wichtigste in Kürze:

  • 11 Leute waren wir dieses Mal
  • Steil war es (irgendwann konnten wir einfach keine Steigungen und Treppen mehr sehen – vor allem die knapp 590 Stufen hoch zu den Pinnacles selber!)
  • Die Hut war so nobel, dass sie fast eher wie ein Backpacker gewirkt hat
  • Die Natur war einfach toll – vor allem die fast mystischen Stimmungen im Tal und der Sonnenaufgang am Sonntag
  • Das Wetter war super. Obwohl Regen vorhergesagt worden war, haben wir nicht einen Tropfen abbekommen – und das zu Anfang des Winters!
  • Alles in allem hatten wir einfach sehr viel Spaß – und der eine oder andere einen ausgewachsenen Muskelkater danach!

Ansonsten müssten die Fotos eigentlich für sich selbst sprechen. Und wir wollen euch ja auch nicht zu neidisch machen mit langen Erzählungen…