Samstag, 24. Mai 2008

Symbole

Swastika auf einem Hausdach
Photo: Jason Oxenham, Central Leader

„Wat dem einen sin Uul, is dem andern sin Nachtigall”, sagt der Volksmund. Im Land der Kiwis hat sich das vor kurzem in eine etwas drastischere Spielart gewandelt.

Die Bewohner des abgebildeten Hauses sind Hinduisten, und die Swastika ist für ihn das Zeichen von Schutz und Frieden. Von der „deutschen Variante” wusste er nichts, als er sein Dach mit dem Symbol bemalt hat. Genau so wenig wusste er allerdings auch von seinem Nachbarn, der im 2. Weltkrieg 3 Jahre in deutscher Kriegsgefangenschaft gehalten wurde, und nun gezwungen ist, jeden Morgen aus seinem Fenster heraus an diese Zeit erinnert zu werden. Der Konflikt ist vorprogrammiert und auf einigen Internetseiten hat sich die Nation in Verständige und Verbohrte gespalten.

Uns hat diese Geschichte ganz schön traurig gemacht und ins Nachdenken gebracht. Einen Akzent kann man (mit vieeeel Geduld und Praktizieren) verlieren. Landestypische Gewohnheiten kann man auch ersetzen. An andere Kulturen kann man sich gewöhnen. Aber an dieses Kapitel unserer Geschichte werden wir wohl immer erinnert werden, egal wie weit wir sowohl örtlich als auch zeitlich davon weg sind.

Nachtrag: Mittlerweile haben die Besitzer des Hauses aufgrund der öffentlichen Reaktion das Symbol wieder entfernt.

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