Samstag, 25. August 2007

Erdbeben zum Selbermachen

Napier nach dem Erdbeben 1931

Für alle, die mal selber ausprobieren wollen, wie sich ein Erdbeben hier in diesem geologisch so aktivem Land anfühlt, haben wir einen Simulator aufgetrieben. Der funktioniert prima von Zuhause aus und ist dabei fast gefahrlos.

Fast. Denn ihr müsst vorher sicherstellen, dass auf dem Desktop alles gesichert ist, damit es beim Test nicht herunterfallen kann. Auch euer Browser sollte von der stabilen Sorte sein. Im Computer selber sollten keine losen Teile vorhanden sein, da diese sich beim Test lösen und in den CPU-Lüfter geraten oder gar einen Kurzschluss auslösen könnten. Wir wünschen viel Spaß – aber auf eure Verantwortung.

  • Stufe 1 – Leichte Erschütterung: Keine Soft- oder Hardwareschäden zu erwarten.
  • Stufe 2 – Mittlere Erschütterung: Kleine Schrauben könnten sich lösen und kleine Dokumente vom Desktop fallen.
  • Stufe 3 – Schwere Erschütterung: Große Dokumente und schlecht angebrachte CPU-Lüfter könnten sich losreißen.
  • Stufe 4 – Weltuntergangsstimmung: Schwere Schäden an Soft-, Hardware und Gebäuden zu erwarten

Donnerstag, 23. August 2007

Umwerfender Frühling

Silvereye

Der Frühling kommt. Mit aller Macht, die er aufbieten kann. Und er hat mich auch gleich umgehauen. So sehr, dass ich den gestrigen Tag vollständig im Bett verbracht habe – bei einer Höchstkörpertemperatur von 39 Grad, Unmengen von ekligem Zeugs, dass ich aus meinem Hals hochgeholt habe, unfreiwilligerweise fastend (ich konnte einfach nichts essen), mich langweilend (die Zeit vergeht so langsam, wenn man im Bett liegt und noch nicht einmal lesen kann, weil man zu kaputt dafür ist), leidend (die Müdigkeit durch das Fieber und die Kopfschmerzen haben mich wahnsinnig gemacht) und am Ende des Tages mich übergebend vor der Toilette hängend, so dass das winzige Bisschen, das ich gegessen habe, auch gleich wieder raus gekommen ist.

Silvereye

Heute gehts mir zwar schon besser, ich bin aber aufgrund meiner hohen Temperatur gestern doch lieber vorsorglich weiter zuhause geblieben. Fieber hatte ich nicht mehr. Gestern nach dem Einschlafen habe ich so stark geschwitzt, dass ich nach kurzer Zeit mein Oberteil wechseln musste – ich denke, diese „Sauna” hat mein Fieber schlagartig gesenkt. Da die Halsschmerzen heute morgen allerdings sehr viel schlimmer waren als gestern und ich außerdem auch Blut abgehustet habe, bin ich doch lieber zum Arzt gegangen. Dieser hat mich angeguckt, gesagt, dass ich ins Bett gehöre, einen „respiratory virus” diagnostiziert (also ein Atemwegsvirus) und gesagt, dass der im Moment rumgeht. Er kommt plötzlich (jep, kann ich bestätigen) “and knocks you over” (kann ich auch bestätigen).

Kathrin in unserem „riesigen” Garten

Heute Mittag ging es mir auf jeden Fall schon besser (mit Sicherheit auch wegen der Hammerschmerztabletten mit Codein, die ich wegen meiner Halsschmerzen bekommen habe) und ich konnte zumindest in unserem „riesigen” Vorgarten sitzen und mich lesend von der Sonne gesund strahlen lassen. Ich wäre trotzdem sehr viel lieber zur Arbeit gegangen, als so einen Tag wie gestern hilflos im Bett zu verbringen. Gott sei Dank ist Stefan zuhause geblieben und hat sich um mich gekümmert – so schwach, wie ich war, konnte ich mir noch nicht einmal selbst einen Tee machen. Tut gut, so umsorgt zu werden. Und jemanden zu haben, der mich selbst beim Kotzen noch festhält. Jetzt kann es ja nur noch aufwärts gehen. Hoffen wir es mal. Ich möchte doch den Frühling genießen…

Samstag, 18. August 2007

Warum nicht Neuseeland - Teil 4 - Kriminalität

Mercer bay

Neuseeland ist schön. Das wussten wir ja schon. Neuseeland ist unberechenbar – vor allem, wenn's ums Wetter geht. Auch das ist nichts Neues. Neuseeland ist voller Schafe und verrückter Kiwis. Auch Schnee von gestern.

Was wir allerdings nicht wussten, ist, dass Neuseeland manchmal doch nur ein Land wie alle anderen auch ist. In dem Dinge passieren, die doch irgendwie nicht in dieses kleine Fleckchen Erde, das dem Paradies in vielem schon so nahe kommt, passen wollen. Die man immer nur aus den Nachrichten kennt und die immer nur „den anderen” zustoßen.

Bringen Scherben Glück?

Heute waren wir dran. Heute waren wir die Opfer. Heute wurde unser Weltbild vom friedlichen Neuseeland doch ein wenig erschüttert. Wir waren heute Vormittag in einem ruhigen und gemütlichen Stadtteil von Auckland unterwegs, natürlich mal wieder auf der Suche nach einem Geocache. Irgendwie kamen wir mit der Suche nicht weiter, Stefan wollte noch eine Weile alleine weiter machen, ich wollte im Auto auf ihn warten. Also, hin zum Auto, angekommen, aufgeschlossen, sich über die Glasscherben auf dem Beifahrersitz wundern, Kamera auf die Rückbank stellen, die Glasscherben wirklich realisieren, panisch werden, einen Schock bekommen, den ganzen Wanderweg zu Stefan zurück laufen und – abermals am Auto angekommen – die Polizei anrufen und eine Anzeige aufgeben. Geklaut wurde fast nichts (war auch nicht viel drin im Auto), „nur” meine Handtasche mit meinem Portemonnaie, in der wenig Geld (ca. 30$) war, allerdings auch mein Führerschein und meine deutsche Bankkarte. Scheiße. Zuhause also erst mal das Konto sperren lassen und alles weitere in die Wege leiten.
Während Stefan alle dafür nötigen Telefonate führt, sitze ich auf dem Boden und mache mir Vorwürfe: „Warum nur habe ich meine Tasche im Auto gelassen?” Stefan muss mir mehr als einmal klar machen, dass ich nichts dafür kann, weil ich sie doch extra ganz unter den Fahrersitz geschoben habe, damit man eben nichts sehen kann. Trotzdem fühlt es sich blöd an. Und auch die Tatsache, dass eigentlich nichts Schlimmes passiert ist (es war ja nicht viel Geld oder andere wertvolle Sachen), hilft mir da nicht besonders…

Wie dem auch sei. Kann man nun eh nichts mehr dran machen. Und eigentlich ist das Ganze auch gar kein Grund gegen Neuseeland. So etwas kann einem nun einmal leider in jedem Land passieren…

Dienstag, 14. August 2007

Pfui Weta

Weta
Weta, Größe mit Beinen: ca. 15cm×10cm

Dürfen wir vorstellen: Weta. Wir haben ihn letzten Mittwoch zuhause in seiner Höhle besucht. Naja, eigentlich eher unabsichtlich. Auf der Suche nach dem Cache „Secret Passage”. Der Cache ist eigentlich draußen neben dem Höhleneingang platziert. Also kein Grund, reingehen zu müssen – außer, man ist neugierig. So wie wir.

Mutig stapfen wir also vorbei an dem halb eingestürzten Eingang, an dem das Wasser runterrieselt, platschen den Gang entlang und bemerken im Schein unserer Taschenlampen plötzlich, dass irgendwas an der Decke und den Wänden wimmelt. Wie es schien, waren wir in eine Familienfeier hineingeraten. Dann spürte ich etwas auf meiner Hand krabbeln und kurz danach etwas auf meinen Kopf fallen. Das war denn genug. Ich gab einen erschrockenen Laut von mir, Kathrin ebenfalls und dann flitzen wir panikartig aus der Höhle. Ein Glück, dass das keiner mitbekommen hat. Draußen ist Kathrin erst wieder beruhigt, nachdem ich sie auf nicht vorhandene Anhalter untersucht habe.

Nachdem unser Puls wieder normal war, machten wir uns klar, dass Wetas nicht gefährlich sind und es eigentlich bis auf den Krabbelfaktor gar nicht so schlimm war. Also bin ich noch einmal hinein und habe die Mitglieder der Versammlung abgelichtet. Es hatte ja sonst keiner von denen eine Kamera mit. Jetzt haben wir diese Genossen endlich mal live erlebt – und so pfui sind sie gar nicht. Nur etwas groß.

Samstag, 11. August 2007

Endlich Frühling

Kahle Bäume im Winter
Die ersten Blüten
Frühlingsboten
Die ersten Blüten
Clementine kann es auch nicht mehr abwarten

Da sind sie: Die ersten Vorboten für das Ende der kalten Jahreszeit und den Beginn einer erfreulicheren Zeit. Obwohl der Winter hier bei weitem nicht so extrem war, wie es uns vorher angedroht worden war, wir sind doch froh, ihn hinter uns lassen zu dürfen.

Unten an unserer Straße platzen die Knospen auf den Bäumen und entlassen wunderschöne rosa Blüten. Auch in anderen Parkanlagen, die zur Zeit teilweise (den Rest bilden die einheimischen Bäume, die ihre Blätter das ganze Jahr über nicht verlieren) von nackten und kahlen Baumkronen dominiert werden, schimmert das Lila durch. Bald wird es wahrscheinlich auch von anderen Farben begleitet werden. Wir sind gespannt und lassen euch auf jeden Fall daran teilhaben.

Montag, 6. August 2007

Pfui Spinne

Freitag. Ende der Woche. Das Wochenende schon zum Greifen nah. Gelöste Stimmung in der Klasse, alles läuft seinen gewohnten Gang. Bis… SIE erscheint. Sie (oder besser ER, wie sich später herausstellte), hatte es sich auf dem Rollstuhl einer unserer Schüler gemütlich gemacht.

Whitetail
Foto: M. Gray © Australian Museum

„Sie” war nicht nur eine Spinne (und das ist für mich schon Grund genug, in eine leichte Panik zu verfallen), nein, es war auch noch eine giftige Spinne. Zwar in den meisten Fällen nicht tödlich giftig, aber das interessiert mich ehrlich gesagt herzlich wenig. Spinne ist Spinne. Und giftige Spinne ist erst recht giftige Spinne. Eigentlich gehört sie auch gar nicht hierher. Wäre sie mal lieber in Australien geblieben. Aber nein, sie musste ja ausgerechnet nach Auckland in unsere Schule kommen und uns allen einen Schreck einjagen. Unverschämt, so etwas.

Überlebt haben wir es auf jeden Fall alle. Auch die Spinne. Ich wäre trotzdem froh, wenn das der erste und letzte Besuch dieser Art bleiben würde…