Neuseeland ist schön. Das wussten wir ja schon. Neuseeland ist unberechenbar – vor allem, wenn's ums Wetter geht. Auch das ist nichts Neues. Neuseeland ist voller Schafe und verrückter Kiwis. Auch Schnee von gestern.
Was wir allerdings nicht wussten, ist, dass Neuseeland manchmal doch nur ein Land wie alle anderen auch ist. In dem Dinge passieren, die doch irgendwie nicht in dieses kleine Fleckchen Erde, das dem Paradies in vielem schon so nahe kommt, passen wollen. Die man immer nur aus den Nachrichten kennt und die immer nur „den anderen” zustoßen.
Heute waren wir dran. Heute waren wir die Opfer. Heute wurde unser Weltbild vom friedlichen Neuseeland doch ein wenig erschüttert. Wir waren heute Vormittag in einem ruhigen und gemütlichen Stadtteil von Auckland unterwegs, natürlich mal wieder auf der Suche nach einem Geocache. Irgendwie kamen wir mit der Suche nicht weiter, Stefan wollte noch eine Weile alleine weiter machen, ich wollte im Auto auf ihn warten. Also, hin zum Auto, angekommen, aufgeschlossen, sich über die Glasscherben auf dem Beifahrersitz wundern, Kamera auf die Rückbank stellen, die Glasscherben wirklich realisieren, panisch werden, einen Schock bekommen, den ganzen Wanderweg zu Stefan zurück laufen und – abermals am Auto angekommen – die Polizei anrufen und eine Anzeige aufgeben. Geklaut wurde fast nichts (war auch nicht viel drin im Auto), „nur” meine Handtasche mit meinem Portemonnaie, in der wenig Geld (ca. 30$) war, allerdings auch mein Führerschein und meine deutsche Bankkarte. Scheiße. Zuhause also erst mal das Konto sperren lassen und alles weitere in die Wege leiten.
Während Stefan alle dafür nötigen Telefonate führt, sitze ich auf dem Boden und mache mir Vorwürfe: „Warum nur habe ich meine Tasche im Auto gelassen?” Stefan muss mir mehr als einmal klar machen, dass ich nichts dafür kann, weil ich sie doch extra ganz unter den Fahrersitz geschoben habe, damit man eben nichts sehen kann. Trotzdem fühlt es sich blöd an. Und auch die Tatsache, dass eigentlich nichts Schlimmes passiert ist (es war ja nicht viel Geld oder andere wertvolle Sachen), hilft mir da nicht besonders…
Wie dem auch sei. Kann man nun eh nichts mehr dran machen. Und eigentlich ist das Ganze auch gar kein Grund gegen Neuseeland. So etwas kann einem nun einmal leider in jedem Land passieren…
2 Kommentare:
ja auch bei strahlendem Sonnenschein in Marl! Genau dasselbe ist mir auch passiert vor 10 Tagen. Unglaublich!
Bei uns sind wohl im Moment mobile Navigationsgeräte sehr beliebt, weswegen man auch die Halterungen beim Parken abmontieren soll, weil das die Diebe sonst zum weiteren Suchen verleitet. Aber selbst wenn nichts (wertvolles) geklaut wird ist der Ärger doch ziemlich groß: Die ganze Rennerei mit Polizei, Versicherung, Werkstatt und wie bei dir zu ersetzender Bankkarte und Papieren und dem anderen fehlenden "Kleinkram" fände ich schlimmer als "nur" 30$ - auch wenn das alleine schon ärgerlich genug ist.
Trotzdem seid ihr in Neuseeland wahrscheinlich noch gut aufgehoben. Unser Schreiner hat uns von seinem Brasilienurlaub erzählt, da hätte ich nicht tauschen mögen. Es waren solche Geschichten wie "Bei Rot bloß nicht anhalten" ...
Grüße aus einem aktuell verregnet kalten deutschen Sommer.
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