Mittwoch, 28. November 2007

Un-Fair?

Manchmal ist das Leben nicht fair. Weil es vielleicht doch fair ist. Oder vielleicht, weil es weder fair noch unfair ist. Und das macht das Ganze noch viel schwieriger. Weil man nicht weiß, was man fühlen sollte. Fühlen müsste. Oder was auch immer…

Heute ist das passiert, was jedem Menschen immer und überall und jederzeit auf der Welt passieren kann. Vielleicht aber eher, wenn man in einer Schule für Menschen mit schweren Behinderungen arbeitet.
Heute ist eine Schülerin aus meiner Klasse gestorben. Einfach so. Ohne „Vorankündigung” – falls es so etwas überhaupt gibt. Gestern war sie noch mit auf einem Ausflug, heute morgen ist sie auch ganz normal wach geworden und als ihre Mutter dann das nächste Mal in ihr Zimmer kam, war sie bereits tot. Einfach noch mal eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht.

Unser Tag heute in der Schule war geprägt von viel Trauer und sehr vielen Tränen. Weil es so weh tut, dass sie nicht mehr da ist und nie mehr da sein wird. Weil es sich so unfair anfühlt. Und gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass es ihr jetzt viel besser geht. Dass sie jetzt endlich so viel rumrennen kann wie sie möchte. Dass sie „einen neuen Körper und einen neuen Geist” bekommen hat und endlich angekommen ist – bei Gott und bei sich selbst. Also ist das Leben vielleicht doch fair…?

Ich weiß auch nicht. Es wird auf jeden Fall noch eine ganze Weile weh tun, sie nicht mehr in der Klasse zu sehen. Ich werde sie vermissen. Aber nicht vergessen. Mach's gut, Jazzy…

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wir werden geboren; um Handeln zu können und um unsere Welt mitzugestallten.
Und doch werde wir geboren nur am doch zu sterben.

Stellt sich einem die Frage:
Wer will schon ewig leben?

Ich persönlich nicht.

Der Tot gehört zum Leben; wie das Leben zum Tot.

Man muss akzeptieren können das es weiter geht.