Mittwoch, 6. Juni 2007

Was Neuseeland bewegt

Irgendwie haben wir den Eindruck, nicht mehr so viel vom Deutschland- geschweige denn Welt-Geschehen mitzubekommen. Einerseits liegt es daran, dass wir hier kaum fernsehen und auch keine Zeitung haben (zumindest nicht regelmäßig – manchmal schneit eine „Complimentary Copy” in den Briefkasten), andererseits ist dieses Land schon ein wenig auf sich selbst fixiert. Der „Aus aller Welt”-Teil des New Zealand Herald ist zumeist auf ein paar wenige Seiten beschränkt. Was sind denn hier Themen der Schlagzeilen? Es folgt eine kleine Auswahl:

  • Anti smacking bill: Darf der Staat den Eltern verbieten, ihre Kinder zu schlagen? Riesen Diskussion: Die Nation ist gespalten.
  • Kiwi Saver: Ab dem 1. Juli führt Neuseeland so etwas wie die Riester-Rente ein. Riesen Diskussion: Kann der Staat sicherstellen, dass das investierte Geld in Zukunft vergleichbare Erträge bringt, als wenn man sich privat darum kümmert? Wer garantiert, dass beim nächsten Regierungswechsel nicht wieder alles auf den Kopf gestellt wird?
  • Stromgesellschaft als Mörder: Mercury Energy stellt einem Haushalt, der schon länger die Rechnungen nicht mehr bezahlt hat, den Strom ab. Daraufhin stirbt die Mutter, die von einem elektrischen Beatmungsgerät abhängt. Riesen Diskussion: Wer ist schuld?
  • Wetter: Ja, es war der wärmste Mai aller Zeiten. Keine Diskussion
  • America's Cup: Team New Zealand räumt reihenweise die ersten Plätze ab und ist im Finale. Keine Diskussion. Die Nation feiert.

Klar: G8, Putins Säbelrasseln und einige andere Sachen stehen auch drin, aber weiter hinten. Das bewegt Neuseeland halt etwas weniger.

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