Dienstag, 31. Oktober 2006

Blaue Flecken und Alleskönner

Volleyball-Turnier Ein anstrengendes Wochenende liegt hinter uns. In Dinslaken fand das bundesweite Volleyball-Turnier der Gemeinde Gottes statt. Das hießt: Früh aufstehen, Fahrerei, viele mehr oder weniger aufgeregte Teens auf einem Haufen, Schweiß, Blut, Tränen und natürlich auch eine ganze Menge Spaß und Begegnungen. Problem: Wir Marler haben noch nie zusammen gespielt und haben außerdem nicht genügend Leute für eine Mannschaft zusammen bekommen, so dass uns zusätzlich zwei Spieler aus Salzgitter unterstützt haben, die wir vorher noch nicht einmal gesehen haben. Kein Wunder also, dass wir gegen die anderen Teams kaum eine Chance hatten. (Von hier aus noch mal ein großes „RESPEKT!” an die Sieger-Mannschaft aus Pforzheim! Kathrins blaue Flecken Wir waren doch enorm froh, nicht gegen sie spielen zu müssen. Das hätten wir wahrscheinlich gar nicht überlebt….) Trotzdem sind wir von 21 Mannschaften immerhin 18. und nicht Letzte geworden. Was will man mehr…? Wir haben zwar keinen Pokal mit nach Hause gebracht, aber zumindest eine Urkunde und… (vor allem ich) eine ganze Menge blaue Flecken und riesigen Muskelkater. Stefan kann sich kaum noch richtig bewegen und meine sadistische Seite hat einen neuen Sport erfunden: „Das Invaliden-Schieben”. Macht Spaß, seinem langsam vor sich hinwackelnden Mann ab und zu ein wenig auf die Sprünge zu helfen…! Manchmal braucht Frau so etwas nun mal!

Aber zurück zum Volleyball. Früher hätte ich nicht so gut damit umgehen können, ständig zu verlieren. Und auch am Samstag war es ein blödes Gefühl, gegen die ersten fünf Mannschaften, gegen die wir gespielt haben, kaum eine Chance zu haben. Das zieht einen schon ziemlich runter. Am Wochenende jedoch konnte ich das ganze Turnier mehr unter dem Spaßfaktor sehen. Musste mich nicht mehr mit allen anderen Spielern vergleichen und frustriert sein, wenn jemand (ist ja eigentlich auch logisch, weil er häufiger spielt als ich) viel besser ist. Lange Jahre habe ich immer wieder meine Fähigkeiten und die anderer Menschen angeguckt und in diesem Vergleich (meiner Einschätzung nach) immer schlechter abgeschnitten. Alle anderen waren besser, hübscher, kreativer, intelligenter als ich.
Heute habe ich eine andere Einstellung zu mir. Ich weiß, wo meine Fähigkeiten liegen. Und ich muss nicht ALLES können. Ich bin Gott sehr dankbar dafür, dass Er jeden Menschen ganz individuell gemacht hat und es Ihm völlig egal ist, ob ein Mensch 100 Gaben hat oder „nur” zwei. Wichtig ist doch, was wir aus unseren Gaben machen. Wie wir sie investieren (siehe dazu Matthäus 25, 14-30). Und mit diesem Wissen kann ich viel besser leben….

Samstag, 28. Oktober 2006

13 Jahre meines Lebens

StudienordnerDa liegen sie… 13 Jahre meines Lebens. Alle Aktenordner mit den Studienmaterialen des Diplom- und Masterstudiengangs - auf dem Weg zum Altpapiercontainer (ohne unseren Kater Olly natürlich). Harte Zeiten des Lernens. Viel Liebe in Praktikumsberichte gelegt. Die Aufzeichungen aus der Zeit mit der gebrochenen rechten Hand. Programmierarbeiten im Team. Provisorische Räume in einem Industriegebiet mit einer Pommesbude als Mensa. Seminarvorträge, deren Vorbereitungen viel Arbeit bedeutete, aber letztlich auch viel Spaß und Experimentierfreude mit sich brachten. Vorlesungen von engagierten und fähigen Professoren, aber auch solchen, die an ihrer Didaktik und Motivation noch feilen sollten. Zusammenarbeit mit Studenten/innen aus anderen Ländern und kultureller Austausch. Und noch vieles mehr.

Alles in allem hat mir das Studium an der Fachhochschule Gelsenkirchen sehr gut gefallen. Genau die richtige Mischung aus Theorie und Praxis. Gute Vorbereitung auf das Arbeitsleben. Gute Zusammenarbeit mit den Professoren, die einen nicht nur als Nummer ansehen, sondern als Menschen mit Fragen, Problemen aber auch Fähigkeiten. Vergleichsweise gutes Mensaessen. Macht weiter so.

Das Vernichten solcher Unterlagen ist schmerzhaft (nicht nur, weil ich mir den Daumen am Altpapiercontainer blau gestossen habe). Es ist, als schneidet man einen Teil von sich ab. Der Verstand und die Gefühle fangen ein Streitgespräch an:

  • Verstand: „Wo sollst Du das Zeug denn lagern? Wer interessiert sich denn irgendwann dafür?“
  • Gefühle (suchen einen Ausweg): „Vielleicht für die kommenden Generationen einmal?”
  • Verstand: „Du hast es notfalls auch noch in elektronischer Form.”
  • Gefühle: „Was, wenn Du noch einmal etwas nachschlagen musst?“
  • Verstand: „Dann gehst du zu Google oder in eine Bibliothek.”
  • Gefühle: „Schau mal - In diesen Praktikumsbericht hast Du so viel Zeit investiert. Eine Schande, den wegzuwerfen.“
  • Verstand: „Willst Du ihn etwa einrahmen und an die Wand hängen?”
  • Und so weiter…
Ich bin eher der Typ Jäger und Sammer. Alles, was man noch irgendwie gebrauchen könnte, wird irgendwo eingelagert. Und selbst, wenn man es jahrelang nicht mehr benutzt hat: Der Zeitpunkt könnte ja noch kommen. Da ist es fast schon gut, wenn ein einschneidender Schritt im Leben einen zwingt, solchen Ballast abzuwerfen. Letztlich kann man die Zeit nicht wiederholen, egal, wieviele Erinnerungen man hortet. Am Besten, man nimmt die Erfahrungen, das Wissen und das Gute und investiert es in die Zukunft. Also denn…

Donnerstag, 26. Oktober 2006

Adventures - Teil 2

Es ist tatsächlich so, dass wir in den sauren Apfel beißen und für die Mehrkosten aufkommen müssen. Zwei Dinge kommen hier unglücklich zusammen:

  1. Wir haben den Flug zusammengestückelt aus den Teilen Deutschland>Amerika und Amerika>Neuseeland. Für jeden Teil ist eine andere Fluggesellschaft zuständig und somit nur in der Pflicht, ihren Teil zu erfüllen.
  2. Die Airline, welche den Flug getrichen hat, hat dies bisher laut Aussage des Reisebüros noch nie vorher getan. Dies ist das erste Mal. Sie bietet aber durch den Flug am Tag vorher und nachher Möglichkeiten, ihren Teil der „Abmachung” zu erfüllen.
OK - soweit die Bestandsaufnahme.

Wie bereits geschrieben, durch das Chaos in diesem Jahr sind wir abgehärtet und können solchen Dingen schon fast mit einem lachenden Auge entgegensehen. Zusätzlich machte uns eine Aussage in der Predigt am Sonntag Mut: „Gott nimmt uns manchmal das Gute, um uns dafür das Beste zu geben.” Dieser kurze Satz hat es in sich - nicht nur in Bezug auf Flugpläne. So, wie es nun aussieht, tauschen wir einen ca. 16-stündigen Flug mit zwei 8-stündigen, der Möglichkeit, sich die Beine zu vertreten, weniger Totschlag-Zeit am Flughafen Los Angeles, Zollformalitäten bereits in New York und Abflug ab Köln statt Frankfurt. So gesehen ein guter Tausch. Aber im voraus sieht es zunächst nach unnötigem Ärger aus.

Dieses Prinzip gilt auch für das Leben. Viele Verluste, die man zunächst nicht versteht und für unnötig hält, bergen das Potenzial für Verbesserungen. Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass diese Aussage nicht pauschal für alle Situationen gilt. Oder dass der Zeitraum, in welchem die Verbesserungen eintreten, jahrelang auf sich warten lassen oder sich jahrelang hinziehen. Es ist ebenfalls müßig, darüber zu diskutieren, ob Gott nun Dinge wegnimmt, oder den Verlust einfach nur zulässt. Für uns ist es in den letzten Monaten jedenfalls immer klarer geworden, dass im Rückblick vieles, was zunächst blöd verlief, im Nachhinein gute Formen angenommen hat. Und darauf vertrauen wir auch weiter.

Montag, 23. Oktober 2006

Adventures

Wer schon einmal ein Computer-Adventure gespielt hat (vorzugsweise die charmanten und fesselnden Exemplare von Lucasarts), der weiß, dass die Hauptpersonen in diesen Spielen niemals auf direktem Weg ihr Ziel erlangen. Immer kommt irgendetwas dazwischen. Immer muss alles komplizierter laufen als nötig. Manchmal muss man tausend Dinge ausprobieren, um auf eine verrückte oder nicht-intuitive Lösung zu kommen, die einen aber letztlich weiterführt.

Monkey Island (Special Edition) 1 Ein Beispiel: Um ein Pfefferminzbonbon zu erhalten, benötigt man Geld. Das bekommt man, wenn man in einem Zirkus einen Stunt als menschliche Kanonenkugel durchführt. Die Verantwortlichen dort lassen einen aber nur mit Helm in die Kanone steigen. Den bekommt man in Form eines Kochtopfes in der Scumm-Bar, allerdings nur, wenn dort der Koch gerade nicht in der Küche ist. Man muss also immer den kurzen Moment abpassen, wenn dieser den Piraten in der Bar Grog nachschenkt (und dieses Beispiel war noch einfach…).

Zurück zum realen Leben: Am Freitag kam ein Brief vom Reisebüro mit der simplen Mitteilung, dass unser Flug von Frankfurt nach Los Angeles kommentarlos gestrichen worden ist. Wir müssen also entweder einen Tag früher fliegen und eine Übernachtung dazu buchen oder einen Tag später und dafür die Verbindung Los Angeles/Auckland ändern (natürlich mit Umbuchungsgebühr). Nach den anderen Erfahrungen dieses Jahres fragt man sich da schon langsam, ob das Leben insgesamt nicht auch eine sehr detaillierte und lebensechte Variante eines Lucasarts-Adventures ist. Und so richtig intuitiv empfinde ich die möglichen Lösungen auch nicht. Die Fluggesellschaft streicht uns (den Frühbuchern) einen Flug und wir müssen dafür noch blechen? (Mal abwarten, was das Reisebüro dazu sagt.)

Monkey Island (Special Edition) 2 Warum sollte es nach all den bisherigen Schwierigkeiten auch einfach werden, mal eben 18.000km zu fliegen? Das kann ja jeder. Warum hätte es nicht ein Flug vorher oder nachher sein können, der gestrichen wird? Dann hätte es uns ja gar nicht betroffen. Mal ehrlich: Mittlerweile ist uns so ein kleines Scharmützel am Rande zwar immer noch lästig, aber nicht mehr Grund für schlaflose Nächte. Wir betrachten es als weitere Abhärtung gegen die garantiert chaotischen Umstände in den ersten Monaten unseres neuen Lebensabschnittes. Und ganz nebenbei: Wenn ein Weg richtig anstrengend war, freut man sich über das Ziel doch viel mehr. Das gilt für Adventures genauso wie auch für (Aus)Wanderer.

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Klettern in Bochum

Kletterhalle Seitdem wir in unserem Urlaub in Neuseeland eine Outdoor-Kletterwand direkt in Auckland gesehen haben, spielen wir mit dem Gedanken, es selbst einmal mit dem Klettern zu versuchen. Klingt ja nach einer guten Idee, wenn man wie ich ziemlich mit Höhenangst zu kämpfen hat und außerdem nicht gerade die kräftigsten Arme besitzt. Vor einigen Wochen dann wurden wir von einer Bekannten zum Klettern eingeladen. Gestern war es endlich soweit: Wir machten uns auf zum „Neoliet” in Bochum, in der Hoffnung, wenigstens eine Wand zu bezwingen.

Kathrin klettert Kaum in der Halle angekommen, legen wir den lebenswichtigen Klettergurt um und ziehen die SEHR unbequemen Kletterschuhe (ganz ganz eng, damit man sich auch mit den Zehen gut abstützen kann) an. Und dann heißt es: Knoten lernen, alles überprüfen und ab in die Wand! Okay, soweit, so gut. Die Hälfte (ca. 5m) ist schnell geschafft, ich riskiere einen vorsichtigen Blick nach unten… oh je, sieht das hoch aus! Ich bin noch nicht mal oben und möchte am liebsten sofort wieder runter auf den Boden. Mir wird geraten, weiter nach oben zu gucken und nicht aufzugeben. Haha, leichter gesagt als getan. Trotzdem beiße ich mich weiter durch und habe es nach kurzer Zeit wirklich geschafft: Ich bin oben!!! Zurück auf dem Boden würde ich dann am liebsten sofort wieder hoch.
Stefan klettert Also weiter geht es. „Klettern macht süchtig”, wurde uns vorher gesagt. Und das stimmt: Einmal damit angefangen, ist es schwer wieder aufzuhören. Jede Route hat ihre eigenen Schwierigkeiten. Man muss viel überlegen beim Klettern, um Technik und Kraftaufwand möglichst gut zu kombinieren und es sich nicht unnötig schwer zu machen. Gleichzeitig denkt man an gar nichts, weil man sich so sehr auf die Wand konzentrieren muss.

Es tut Stefan und mir gut, den Kopf einmal ganz ausschalten zu können und die ganzen Dinge, die wir für Neuseeland noch vorzubereiten haben, zumindest für eine kurze Zeit hinter uns zu lassen. Es ist fast so, als würde man mit jedem Meter, den man hinter sich bringt, sich selbst wieder etwas näher kommen. Man kommt zur Ruhe. Wenn man die Wand geschafft hat und sich traut, nach unten zu sehen, sieht plötzlich alles viel kleiner aus. Es erscheint „bezwingbarer”. So möchte ich mein Leben sehen: „Bezwingbarer”. Viel zu oft erscheinen mir Dinge zu groß oder zu schwierig, fühle ich mich zu klein dafür. Das Problem ist es oftmals aber nicht, dass eine Sache zu groß ist, sondern, dass wir uns nicht dazu in der Lage sehen, diese zu in den Griff zu bekommen. Weil wir nicht an uns glauben. Das möchte ich nicht mehr. Hey, ich habe schließlich meine Höhenangst ignoriert und bin bis auf 14 Meter Höhe geklettert! Was kann jetzt noch passieren…?

Montag, 16. Oktober 2006

Football

Recklinghausen Chargers Das Wetter gibt sich alle Mühe, uns noch einen schönen Herbst zu bescheren. Und was macht man, wenn die Sonne scheint? Man geht raus und setzt sich stundenlang in ein zugiges Stadion, um sich das letzte Footballspiel der Saison von den „Recklinghausen Chargers” anzusehen.

Mr. Touchdown Klingt nach Spaß. Und ist es wirklich. Vor allem, wenn man einen der Spieler kennt und dieser bei einem ziemlich deprimierenden Spielstand (0:20) außerdem noch den ersten Touchdown für sein Team macht und damit der eigenen Mannschaft wieder so richtig Aufwind verschafft. Der Endstand von 22:20 beweist wieder einmal, dass selbst ein haushoher Rückstand erst dann eine Niederlage bedeutet, wenn der Schiedsrichter zum Schlusspfiff ansetzt. Hoffnung gibt es immer.

Das ist auch eine der Lektionen, die wir in diesem Jahr gelernt haben. Es gibt IMMER einen Weg. Manchmal kann man den Weg zunächst nicht richtig erkennen, weil alles so dunkel ist und wir keine Lampe dabei haben. Und manchmal sehen wir den Weg, wollen ihn aber nicht gehen, weil er steil ist. Und uneben. Aber die Erfahrung hat Stefan und mir gezeigt, dass die besten Wege die sind, die uns zuerst als viel zu schwierig erscheinen. Die man am liebsten überspringen möchte. Bei denen man lange nach einer Abkürzung sucht. Doch gerade die schwierigen Wege lassen uns reifen. Bringen uns im Leben weiter. Deswegen werden wir sie auch weiter gehen...

Donnerstag, 12. Oktober 2006

Schönheit für alle

Während unseres Urlaubs im letzten Jahr fanden die von uns zwischendurch per Mail geschickten Fotos regen Anklang. Nun präsentieren wir unsere liebsten Bilder und auch eine Top-20 Auswahl. Die URLs dazu finden sich in der Linkliste.

Visum und Co.

Es ist geschafft: Alle benötigten Dokumente sind beisammen, die Visa-Anträge sind ausgefüllt. Die Visums-Anträge sind bereit Nun galt es nur noch, den dicken Umschlag der Neuseeländischen Botschaft in Berlin zukommen zu lassen. Passenderweise haben wir just an diesem Wochenende mit einem befreundeten Ehepaar Verwandte von ihnen dort besucht. Was lag also näher, als den dicken Umschlag zwecks Portoersparnis direkt bei der Botschaft abzuliefern? Soweit zur Theorie. Schild der Botschaft von Neuseeland

Die Praxis lief wie üblich anders. Öffnungszeiten der Visa-Abteilung: 9:00-12:00. Unsere S-Bahn hielt um 11:50 am Bahnhof Friedrichstraße. Und obwohl wir unser Express-Neuseeland-Wandertempo einschlugen, erreichten wir die Botschaft erst um 12:05. „Naja, kein Problem”, dachten wir, “Wir wollen ja nur kurz unsere Unterlagen abgeben.” Empfangshalle Zu unserem Glück war dies wirklich unser einziges Anliegen, sonst hätten wir wahrscheinlich gar keinen Zugang erhalten. Nach telefonischer Absprache zwischen Empfang und Botschaftsbüro wurde uns ein Aufzug “freigegeben” und wir fuhren dem 4. Stock entgegen. Aufzug Als unsere Freunde und wir uns durch die Eingangsschleuse quetschen wollten, wurden wir relativ unwirsch darauf aufmerksam gemacht, dass angeblich nur eine Person angekündigt worden war. Also durfte Kathrin lediglich den Umschlag ablegen und dann verließen wir auch schon etwas verschreckt das Gebäude. Eigentlich hatten wir uns das nach unseren Erfahrungen mit durchweg freundlichen Kiwis anders vorgestellt. Aber das Ziel war erreicht: Die Visa-Anträge sind eingereicht. Nun heißt es wieder … Warten (mindestens 5 Wochen - und das können wir ja so gut).

Wie alles begann...

Seitdem Kathrin und ich uns kennen, verbindet uns der gemeinsame Traum, eines Tages nach Neuseeland auszuwandern, sei es nur zeitweise oder gar für immer. Doch ziemlich schnell stellte sich heraus, dass die „Kiwis” gut aufpassen, wer ihr Land für mehr als drei Monate (Touristenvisum) betreten darf und wer nicht. Das heißt im Klartext: Für die heißbegehrte unbefristete Aufenthaltsgenehmigung namens „Residency” muss man einiges an Qualifikationen und Voraussetzungen mitbringen - neben einem guten Happen an Glück.

Im Sommer letzten Jahres (2005) kam dann die Frage auf, wo ich ein Doktorstudium beginnen könnte. Mit dem Masterstudium war ja die Qualifikation dafür (endlich) erreicht. Aus irgendeinem uns mittlerweile unbekannten Grund kam die Idee auf, den Doktor doch vielleicht in Neuseeland zu absolvieren. Ein Studentenvisum zu erlangen schien immerhin ein etwas einfacherer Schritt zu sein als gleich mit der Residency ins Haus zu fallen. OK - nächste Frage: Welche Universität?

Ein Info-Tag des Ranke-Heinemann-Institutes in Köln brachte zwar eine Menge an Papier mit sich, aber so recht noch keine entgültige Entscheidung. Diese fiel erst mit einem mehr oder weniger zufälligen Klick auf die Personalseite der Universität von Auckland. Hier fand sich ein potentieller Supervisor, welcher 90% meiner eigenen Interessensgebiete abdeckte. Eine erste, vorsichtige Mail brachte dann den Stein ins Rollen, welcher mittlerweile Lawinencharakter angenommen hat...

Nach seiner Zustimmung und einem ersten Treffen in unserem Neuseeland-Urlaub (November/Dezember 2005) stand fest, dass unsere Pläne konkretere Formen annehmen konnten. Es begann das Zusammentragen aller benötigten Unterlagen, das Bestehen des IELTS-Sprachtests, das Übersetzen von Zeugnissen und … das Warten. Von Anfang an dauerten alle Vorgänge länger als wir es im Voraus gedacht hatten. Unterlagen wurden verlegt oder nahmen kompliziertere Wege als nötig. Was wir im vergangenen Jahr auf jeden Fall gelernt haben ist Geduld.

Doch mittlerweile habe ich endlich die schriftliche Zusage (Offer Letter) der Universität sowie ein Stipendium, das relativ unerwartet und spontan „auftauchte”, so dass die Bewerbung sehr spontan und schnell erfolgen musste.

So weit - so gut. Der Hausstand befindet sich schon in der Auflösung, die One-Way Flugtickets sind gebucht. Eigentlich könnte es ja nun losgehen - wenn da nicht noch das Visum wäre mit seinen zig-tausend dafür nötigen Informationen.