Mittwoch, 29. September 2010

Es ist geschafft

So viel zum Thema Wettervorhersage
Hat jemand Kathrin gesehen?
Keine Angst vor dem Chaos
Sieht doch gut aus.

Wir sind umgezogen. Wir haben 90% der Kisten aus- und den Kram eingeräumt. Wir wissen unsere neue Telefonnummer und wir haben Internet (die Telecom kann anscheinend auch gute Arbeit leisten). Alles ging schneller als erwartet. Jetzt sind wir geschwitzt (“Late afternoon drizzle” – von wegen – Der Frühling hat gezeigt, dass er der Vorbote zum Sommer ist. Mann, war das warm.) und müde und glücklich.

Morgen geht es noch einmal früh raus. Herausfinden, ab wann die Autobahn in die Innenstadt voll wird. Uns wurde gesagt, vor 7:20 Uhr ist alles noch fein. Das passt gut mit Stefans üblicher Zeit an der Uni. Das passt nicht gut mit Kathrin, die eigentlich Urlaub hat. Und morgen die alte Wohnung schrubben und wischen muss, damit der Verwalter nichts zu bemäkeln hat bei der Schlüsselrückgabe. Naja. Wir haben gestern mal verglichen, wieviel Aufwand es in Deutschland ist, die Wohnung zu wechseln. Da ist das in Neuseeland doch etwas einfacher.

Trotzdem. Nach all den Strapazen bleiben wir jetzt erst einmal eine Weile wieder am gleichen Ort wohnen. Vor allem Clementine muss sich noch sehr an all die neuen Gerüche und Dinge und Geräusche und die neue Aufteilung gewöhnen. Da haben wir das doch etwas einfacher. Wir haben entschieden. Sie musste alles ungefragt mitmachen. Naja. Das wird schon. Spätestens, wenn sie den großen Doppeltür-„Fernseher” in Richtung Garten entdeckt – den mit dem tollen Naturprogramm.

Montag, 27. September 2010

Gar nicht mehr lange

…und wir schlafen in unseren neuen vier Wänden. Heute und morgen werden vollgepackte Kisten in die Wohnung gebracht und am Mittwoch ist dann der „echte” Umzug und die erste Nacht im neuen Haus. Gestern Abend haben wir die ersten Kisten abgeliefert und schon mal (soweit möglich) ausgeräumt. War schön, die Wohnung wiederzusehen. Und sich vorzustellen, wie es wohl aussehen wird. Zu entdecken, dass bereits an den richtigen Stellen Haken in der Wand sind für die Bilder, die wir geplant haben. Wir fühlen uns in der neuen Wohnung sehr willkommen, die Vermieter freuen sich genauso sehr wie wir selbst. Umziehen ist aufregend und spannend. Und geht immer einher mit Loslassen. Wir lieben unser kleines Reich hier in Mt Eden. Und werden es vermissen. Good bye, Mt Eden. Wir werden Dich oft besuchen…

Samstag, 11. September 2010

Wohnungsplanung leichtgemacht

…mit Open Source. Ich habe vor kurzem auf SourceForge ein freies Programm zur Haus/Wohnungsplanung entdeckt: Sweet Home 3D. Und nachdem wir heute unsere neue Bleibe ausgemessen und fotografiert haben, konnten wir schon mal virtuell proben, wo denn welches Möbelstück hinkommt, bevor in zwei Wochen das kräftezehrende, reale Herumgeschiebe beginnt.

Hiermit präsentieren wir die vorläufige Aufteilungs-/Positions-Idee des Wohn-/Ess-/Kochzimmers. Was denkt ihr?

Vom Fernseher aus gesehen in Richtung Hintereingang. Vom Hintereingang aus gesehen in Richtung Fernseher.


PS: Das Programm hat noch ein paar kleine Probleme. So z.B. die scheinbar schwarzen Küchenschränke (die sind in Wirklichkeit weiß) und der im rechten Bild fehlende Teppich unter dem Sofa.

Donnerstag, 9. September 2010

Zurück auf die Schulbank

In der nächsten Zeit wird sich hier viel verändern. Wir ziehen um, Stefan schließt seinen PhD ab und ich drücke ab nächstem Jahr wieder die Schulbank, während Stefan arbeitet. Das ganze ist noch nicht fest, aber wenn sie mich nehmen, wird man mich ab Ende Februar 2011 hier finden: Am Wellington Institute of Technology, das praktischerweise auch einen Campus in Auckland hat – direkt gegenüber vom riesigen Buchladen Borders. Ich bin mal gespannt, wie sich diese Versuchung auf unseren Geldbeutel auswirken wird. Studieren werde ich (so ich denn angenommen werde) Counselling, also Gesprächsberatung. Mitte Oktober werde ich zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen und danach weiß ich hoffentlich mehr. Ach, wie ich Warten hasse…

Montag, 6. September 2010

"Comprehensive"?

Das nennt man „Umfassend”   Soll ich das etwa alles lesen?

Da ich ja für meinen letzten Versuch ein medizinisches Szenario entworfen habe, musste ich mich natürlich ein wenig auch in Medizin reinlesen – zumindest in die vier Notfallsituationen, in welche ich meine Versuchsopferteilnehmer virtuell bringen werde:

Also habe ich mir den „Comprehensive Study Guide of Emergency Medicine” aus der Medizin-Bibliothek liefern lassen. Ich habe aber vorher nicht auf die Anzahl der Seiten geschaut. Und war dementsprechend etwas geschockt, als die Bibliothekarin leicht gequält lächelnd mit diesem Motorblock von Buch aus dem Archiv zurückkehrte und es auf die Tischplatte knallte legte (Ich hoffe, sie kriegen die Delle wieder raus).

2050 Seiten. Viel Spaß. Ich weiß zum Glück, dass ich nicht alles wissen muss. Ich muss nur das Wichtige finden. Aber ich habe jetzt doch noch ein wenig mehr Respekt für Mediziner.

Samstag, 4. September 2010

Ein weiteres Wochenende mit Katastrophen

Das ist irgendwie beängstigend. Da wacht man auf. Sonne scheint. Tuis quietschen und zerlegen den gerade so schön gelb aufblühenden Kowhai. Und dann sieht man in der Online-Zeitung diese wenigen Titelzeilen: „Erdbeben der Stärke 7.4 in Christchurch. Bisher keine Toten. CBD abgesperrt. Plünderer sind aktiv. Grundwasser verseucht. Flughafen gesperrt. Ausnahmezustand ausgerufen.”

Das ist doch jetzt ein Witz, oder?

Gefolgt von minutenlangem Kopfschütteln, als wir die Nachrichten detailliert durchgehen.

Gefolgt von einer leicht hektischen Bestandsaufnahme unserer nicht vorbereiteten Trinkwasserbehälter und Konserven-Vorräte und Batterien und Taschenlampen und First-Aid-Kits und und und…

Natur nimmt keine Rücksicht. Es hätte auch hier passieren können. Und was machen wir jetzt mit dem schönen Samstag-Wetter und dem dumpfen Gefühl im Bauch?

Donnerstag, 2. September 2010

Ein Wochenende voller Katastrophen

Wie man jemanden richtig hoch hebt Ohne Bonbons geht gar nichts

Am letzten Wochenende haben wir einen Tramper durch einen Herzinfarkt verloren, sechs Verletzte nach einer Gasexplosion verarztet und einem Patienten mit Wirbelsäulenverletzung seelisch und physisch beigestanden. Äh, was…?

Stefan und ich haben am Wochenende einen Outdoor First Aid Kurs absolviert. Und alle oben beschriebenen Fälle waren gestellte Szenarien, in denen wir uns als Ersthelfer bewähren mussten. Anstrengend war's. Das Wochenende war vollgepackt mit Informationen zu allen erdenklichen Komplikationen, die sich beim Wandern ereignen können, wie z.B. Herzinfarkt, Asthmaattacken, offene Brüche, Verbrennungen. Und gespickt mit mutmachenden Kommentaren wie, dass wir einen Menschen mit Herz-Lungen-Wiederbelebung mit einer Wahrscheinlichkeit von über 99% nicht ins Leben zurückholen können – das geht leider in aller Regel nur mit einem Defibrillator.

Nichtsdestotrotz können wir jetzt unter anderem einen gebrochenen Arm mit einfachen Hausschuhen und einigen Verbänden vorübergehend schienen und einen Patienten zu zweit einigermaßen komfortabel von A nach B tragen. Hoffen wir trotzdem mal, dass wir dieses Wissen nie auf einer Wanderung umsetzen müssen…