Freitag, 6. Juli 2007

Warum nicht Neuseeland - Teil 3 - Regen und Wind

Auckland im Dunst

Winter in Neuseeland. Nicht gerade die einladendste Jahreszeit. Es ist kühl und feucht (die Luftfeuchtigkeit ist wirklich enorm hier – so wie in tropischen Gefilden, nur eben nicht so warm), regnet oft und gern. Das alles haben wir ja im Prinzip auch vorher gewusst. Und das alles ist auch gar nicht so schlimm. Wir haben hier im Moment einen sehr untypischen Winter mit oftmals zu hohen Temperaturen und zu viel Sonne. Nicht, dass es uns stören würde. Wer freut sich nicht über gutes Wetter…?

Was beängstigend ist, sind die Naturgewalten, die man hier doch immer wieder zu spüren bekommt. Regen kommt in der Regel nicht ganz sanft und steigert sich dann langsam aber sicher, nein, man hört in „anrauschen”, wie eine Wand. Es fühlt sich an, als würde man plötzlich, von jetzt auf gleich, unter einem Wasserfall leben. Wenn es ganz schlimm kommt, wird das Wasser durch unsere Haustür gedrückt, so dass der Teppich in unserer Wohnung nass wird. Wenn man es sich genau überlegt, könnte man extrem viel Geld sparen, wenn man einfach immer duschen würde, wenn es so stark regnet. Ist vielleicht ein bisschen kalt und merkwürdig, nackt mit Duschgel und Shampoo in der Hand vor der Haustür zu stehen, funktionieren würde es allerdings in jedem Fall. Manchmal ist der Regen so stark, dass man sich kaum mehr vernünftig unterhalten kann.

Wasserreiches Abendrot

So krass der Regen hier aber auch ist, weitaus heftiger ist der Wind. Erst gestern haben wir erfahren, dass es mehrere Tornados auf der Nordinsel gab – selbst in Auckland, ein paar Kilometer von unserem Haus entfernt. Es hinterlässt ein komisches Gefühl im Bauch, wenn man sich vorstellt, dass ein Tornado so nah war. Die Natur hat so eine unglaubliche Macht. Man kann nicht einfach vor ihr fliehen. Wohin denn? Es gibt in der Regel keine Verstecke.

Neuseelands Natur macht einfach klare Aussagen. Und bei allem Unwohl-fühlen: Ich mag das. Da können wir Menschen uns manchmal direkt noch etwas von abgucken. Manchmal machen uns diese klaren Aussagen Angst. Aber wenigstens weiß man dann, woran man ist…

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