„Komm' doch mit. Du wirst es mögen&rdquo, sagte die beste Ehefrau von allen – ich stimmte zu – und am folgenden Wochenende fand ich mich in diesem Laden wieder. Zum Keramikmalen. Prinzipiell eine beruhigende Sache. Aber wehe, wenn der Perfektionist in mir losgelassen wird…
Die Webseite sagt: „Rechnen Sie ca. 1-1.5 Stunden für Auswahl, Design und Malen” – Soviel zur Theorie…
Zuerst haben Kathrin und ich eine Stunde darüber beratschlagt, was wir denn letztlich auf unseren Pasta-Teller haben wollen. Ein paar Postkarten mit stilisierten Neuseeland-typischen Vögeln gewannen unser beider Zustimmung. Es folgte das Abmalen auf Transparentpapier und das Durchpausen mit Kohlepapier. So weit, so gut. Dann das Auftragen der Farben. Oops. Diese Art des Malens ist so anders als das, was man normalerweise auf Papier produziert.
- Die Farbe zieht sofort ein.
- Man sollte höchstens zwei oder drei mal über die gleiche Stelle pinseln, da sonst die Pigmentschicht zu dick wird und beim Brennen Blasen wirft.
- Es gibt kein Weiß. Man muss solche Flächen aussparen.
- Bleistift- oder Kohlpapier-linien brennen am Ende weg.
- Die Farben sehen vor dem Brennen sehr blass aus. Man muss sich die leuchtende, glänzende Intensität vorstellen.
Fazit: Es bleibt nicht viel Platz für Fehler oder Ausrutscher. Falls doch geschehen, korrigiert man durch Wegkratzen. Das macht dann dieses nette Fingernägel-auf-Tafel-Geräusch und man nimmt sich fest vor, keinen weiteren Fehler zu machen.
Am Ende der drei Stunden, die wir eingeplant hatten, waren wir gerade einmal mit dem inneren Bereich unserer Teller fertig geworden. Und während Diane und Felicity, die mit uns da waren, ihre Ergebnisse bereits strahlend und glänzend im Regal stehen haben, gingen wir in die…
2. Runde: Diese Woche gingen wir auf die Suche nach einer passenden Randdeko. Auch hier wurden wir recht schnell fündig. Da es uns die traditionellen Muster der Māori schon immer angetan haben, wollten wir uns daran versuchen. Erstes Problem: Wie transferiert man ein gerades Muster auf einen gebogenen Tellerrand? Antwort: Mit einem 3D Programm. Hat den Vorteil, dass man gleich sehen kann, wie das Endresultat aussieht. Zweites Problem. Wie transferiert man ein Muster auf einem glatten Blatt Papier auf einen trichterförmigen Tellerrand: Antwort: Durch Zerschneiden und wieder Zusammenkleben.
Nachdem die ganzen Fragen geklärt (und eine Menge Papier und Abklebefolie bei allen vorherigen fruchtlosen Versuchen dabei draufgegangen) waren, begaben wir uns erneut nach Takapuna und beendeten unser Projekt – so gerade eben. Natürlich dauerte es wieder länger als vorhergesehen. Aber dann endlich, nach 3 Stunden, sackten wir beide geschafft in unseren Stühlen zurück und betrachteten zufrieden das Ergebnis.
Jetzt müssen wir warten, bis die Teller gebrannt sind. Das soll am Donnerstag sein. Samstag holen ist es soweit. Dann gibt es die Fortsetzung unseres Beitrags. Hoffentlich mit Happy End. Wir haben nämlich eigentlich vor, noch zwei dieser Teller in unseren Bestand aufzunehmen. Dann haben wir eine einmalige Neuseeland-Vogelarten-Pastateller-Kollektion. Ihr könnt ja mal raten 1. was für Tiere auf den jetzigen Tellern abgebildet sind und 2. was wir für das nächste Paar geplant haben.
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