Und noch eine Insektenstory: Vorgestern Abend, als ich das Fahrrad in die Wohnung brachte, fiel etwas zunächst Undefinierbares davon ab und auf den Küchenboden. Bei näherer Betrachtung stellte es sich als eine Zikade heraus, die gerade ihre alte Haut abgestreift hatte.
Beim Geocaching sind wir schon öfter über Zaunpfosten und Steinritzen gestolpert, die von den braunen Hüllen nur so übersät waren. Jetzt endlich konnten wir mal hautnah beobachten, was da genau geschieht. Die arme Zikade war sichtlich benommen und müde von der ganzen Aktion. Ihr „Panzer” noch frisch, flexibel, weich und grün und verletzlich. Am nächsten Morgen hatte sie sich schon etwas dunkler gefärbt und war auch sichtlich erholter, was sie mit zahlreichen Flucht- und Flatterversuchen bestätigte.
Wir haben sie dann rausgesetzt und nun sitzt sie irgendwo im Baum mit all den anderen und zirpt uns die Ohren taub. Auch wenn es keine besondere Tierart war – es war schon etwas Besonderes, zuzusehen, wie ein Lebewesen seine alte Haut hinter sich lässt und einen neuen Lebensabschnitt beginnt.
Das Ganze hat mich sehr an unseren Schritt erinnert, nach Neuseeland zu gehen. Nur dass wir nicht buchstäblich unsere Haut, sondern andere Dinge zurückgelassen haben (z.B. Hausrat, Freunde, Nerven). Und, dass wir in der ersten Zeit nach „dem Schlüpfen” ganz schön verletzlich waren. Aber durch die Phase muss man durch. Und wir sind glücklich, dass uns in der Phase sowohl Gott als auch Freunde beigestanden, geholfen und „beschützt” haben, so dass wir nun gut durch unser neues Leben hier zirpen können.
1 Kommentar:
Eine Frage am Rande: Wo um alles in der Welt bringt Ihr in Eurer "Riesen-Wohnung" noch ein Fahrrad (oder etwa sogar zwei???) unter...?
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