Sonntag, 22. August 2010

To move or not to move

Gerade haben wir noch geschrieben, dass es auf unserer Seite der Weltkugel nicht viel Neues zu berichten gibt, und dann passiert so etwas: Wir ziehen bald um. In den Westen von Auckland. Naja, vielleicht zumindest. Oder wahrscheinlich. Oder ganz sicher. Ach, wissen wir doch auch nicht. Seht mal selbst:

VorteileNachteile
  • Wir kennen die Mieter. Die Beiden sind Freunde aus unserer Gemeinde und wirklich großartig.
  • Wir würden die gleiche Miete wie bisher bezahlen (sogar $5 weniger pro Woche) für mehr Platz (ein separates Zimmer für den Computer und Gäste - yeah!) und einen kleinen niedlichen Garten mit einem Beet und einer Wurmfarm.
  • Die Wohnung ist auf der Te Atatu Peninsula, einem unserer Lieblingsstadtteile in Auckland, und damit viel näher dran an unserer Gemeinde, vielen unserer Freunde und den Waitakeres.
  • Wir dürften den swimming pool und die Kajaks der Vermieter mitbenutzen. Und da wir direkt am Meer wohnen würden, könnten wir die Kajaks auch direkt ins Wasser lassen und „mal eben” zu Chad und Diane zum Abendessen paddeln.
  • Auf dem Grundstück der Vermieter stehen zahllose Obstbäume und sogar ein Macadamianussbaum, an denen wir uns frei bedienen dürfen.
  • Wir sind innerhalb von fünf Minuten am Strand, um die Skyline zu sehen.
  • Keine undichte Dusche mehr und sogar ein Handtuchwärmer im Bad.
  • Kein Schimmelgeruch im Schlafzimmer.
  • Eine Spülmaschine in der Küche (wie bedient man so etwas eigentlich noch mal&hellip?).
  • Die Fenster sind in Richtung Norden, was die Wohnung sehr hell und im Winter schön warm macht.
  • Holzbalken an der Decke im Wohn/Ess/Koch-Bereich. Sieht schön gemütlich aus.
  • Die Vermieter sind sehr katzenerfahren und würden auf unser kleines Mädchen aufpassen, wenn wir im Urlaub sind.
  • Mehr pendeln. Wir würden auf dem Weg in die Stadt und auf dem Rückweg von der Arbeit/Uni im Stau stecken. Busfahren ist umständlich und recht teuer. Deshalb müssten wir einen guten Plan entwickeln, wie wir das am kosten- und zeiteffektivsten hinbekommen.
  • Wir sind nicht mehr innerhalb von fünf Minuten auf dem höchsten Berg in Auckland, um die Skyline zu sehen.
  • Wir können nicht mehr innerhalb von fünf Minuten zu zwei unserer Lieblingsläden gehen (dem Chapter Cafe und dem Time Out Buchladen).
  • ???

Hm. Wenn man sich das so anschaut, liegt die Entscheidung ja eigentlich auf der Hand. Was denkt ihr da oben…?

Samstag, 21. August 2010

Panzer fahren

Oh je. So lange keine Neuigkeiten mehr von hier unten. Irgendwie gibt es auch nicht so viel. Stefan investiert mehr und mehr Zeit in die Thesis (langsam ist das Ende in Sicht) und Kathrin versucht, den Arbeitsalltag zu überleben.

Da kam es uns ziemlich gelegen, dass diesen Monat der Eintritt in das MOTAT (Museum of Transport and Technology) für alle Einwohner Aucklands kostenlos war. So waren wir denn letzten Sonntag und diesen Samstag drin.

Unterm Strich muss man schon sagen, dass so Institutionen wie das Deutsches Technikmuseum Berlin mehr zu bieten haben. Aber wer sich für Details interessiert, kann hier durchaus auch einen ganzen Tag verbringen (unter anderem in der Schlange zum 4D-Kino).

Am letzten Sonntag war erhöhte Aktivität in der Abteilung für Flugtechnik. Da wurden die ganzen alten Kriegsuniformen und -Fahrzeuge abgestaubt und aufpoliert, nur um dann stilecht im Dreck mit einer weiteren Schicht Tarnfarbe bekleckert zu werden. Ein Panzer und ein Transport-LKW luden ein zu einer kurzen Fahrt über den Acker – der danach relativ gut umgepflügt aussah (sehr zur Freude der ganzen Vögel, die ein reichhaltiges Wurm-Buffet vorfanden). Hat viel Spaß gemacht, aber komfortabel ist was anderes. Wir können uns nicht vorstellen, wie man in einem solchen Ding für lange Zeit irgendwo herumkutschiert werden kann

Interessant war auch das alte Pumpenhaus, in welchem man an gewissen Wochentagen hautnah einem 16t schweren Schwungrad dabei zuschauen kann, wie es die anderen tonnenschweren Pumpenschwengel bewegt, die damals das Wasser für Auckland in die Reservoirs gepumpt haben. Imposant. Und gut gepflegt.

Ebenfalls interessant war es, zu erfahren, dass hinter der glorreichen und gefeierten neuseeländischen Flug-Ikone Jean Batten ein eher trauriges persönliches Schicksal steckt.

Wie dem auch sei – jetzt haben wir das MOTAT besucht und wissen wieder etwas mehr über die Vergangenheit. Gibt es auch irgendwo ein Museum für die Zukunft?

Sonntag, 1. August 2010

Angst beflügelt

Der Flug nach Deutschland ist gebucht. Und gar nicht mehr in so weiter Ferne. Und natürlich wollen wir uns mit Familie und Freunden treffen, viele nette Sachen unternehmen. Und klettern gehen. Nur ein klitzekleines Problem: Wir waren vor gut drei Jahren das letzte Mal klettern, während unsere Freunde weiterhin jede Woche Wand über Wand gemeistert haben. Unsere eigene Ausrüstung haben wir nur schon eine Weile. Trotzdem musste wohl erst die Erkenntnis durchsickern, dass wir bald auf deutschem Boden mit dieser „Expertengruppe” in die eine oder andere Kletterhalle ziehen werden. Jetzt waren wir schon zwei Wochen hintereinander selbst klettern und versuchen so (un)elegant wie möglich, das obere Ende der Wand zu erreichen. Und sind wieder so richtig mit dem Klettervirus infiziert. Kann man doch mal sehen, wozu Angst einen beflügeln kann…