Montag, 31. März 2008

Bushbashing selbstgebaut

Aussicht bei Anawhata

Wir haben uns in unserer Geocaching-Karriere schon des öfteren gewundert, wie manche Cacher diese versteckten, abgelegenen Orte finden, an die wir im Zuge der Suche dann geführt werden. Karfreitag zum Beispiel waren wir in der Nähe von Anawhata. Der Cache, hinter dem wir her waren, befand sich hier. Wie ihr auf den Karten sehen könnt, führt da kein offizieller Weg hin. Inoffiziell waren wir mit ein paar Wegpunkten ausgestattet, die wir aber eigentlich auch so gefunden hätten. Interessant wurde es eigentlich erst nach dem letzten Wegpunkt. Dann waren wir nämlich auf einem Trampelpfad angelangt, dem wir mit unserem rudimentären Wegfindungs-Geschick auf eigene Faust folgen mussten. Das war zwar abenteuerlich, aber auch nicht einfach. Die Belohnung war ein Wasserfall, den wahrscheinlich noch nicht viele Menschen gesehen haben. Dort machten wir dann Rast, klopften uns die Zweige und Blätter aus den Klamotten und Haaren, genossen die Einsamkeit und verglichen unsere Schnittwunden, die wir uns im 3m hoch wuchernden Toetoe-Gras und den Dornensträuchern zugezogen hatten.

Strand bei Anawhata Irgendwo dahinten ist der Cache Aber wo ist der Weg? Hier, im Toetoe Auf halbem Weg Am Ziel angekommen Kathrin genießt das Meer

Wieder am Strand und auf dem Weg zurück zu unserem Auto wurden wir immerhin als Entschädigung mit einem wunderbaren Sonnenuntergang belohnt. Wir kamen zu der Erkenntnis, dass man hier in Neuseeland (und wahrscheinlich auch überall sonst) anscheinend einfach seiner Neugier folgen sollte, um unbekannte Orte zu entdecken (und dann ggf. dort einen Cache zu verstecken).

Der Strand bei Anawhata Sonnenuntergang bei Anawhata Farn im Sonnenuntergang Der Himmel brennt

Ende des offiziellen Wegs

Am Samstag dann wollten wir es einmal selber versuchen. Letztes Jahr hatten uns die Beisleys zwei Tage nach unserer Ankunft in Auckland (also noch in vollem Jetlag-Delirium) nach Bethells Beach („Te Henga” = Māori für „Sand”) entführt und uns dort im Badesee an der schwarzen Riesendüne den Reisestress vergessen lassen. Etwas später hatten wir noch den Zufluss des Sees mit seinen kleinen Wasserfällen besucht. Und schon damals wollten wir wissen, ob es dahinter stromaufwärts weiter geht.

Der Beginn unserer Expedition

Also haben wir es einfach mal versucht. Bis hier war es noch ein normaler und offiziell eingezeichneter Weg. Dann folgte die Suche. Dahinten, hinter dem Flax, da scheint es weiter zu gehen. Dann plötzlich ein steiles Tal und der Fluss verläuft über die ganze Breite tief hindurch. Aber etwas weiter zurück geht es nach oben die Böschung hoch und in ca. 15m Höhe über dem Strom weiter. Bloß nicht abrutschen…

Das Ende unserer Expedition

Nach etwa einer Stunde stoßen wir an einen kleinen Wasserfall, der wieder die gesamte Talbreite einnimmt, und uns gehen die Ideen aus. 60m weiter müssten wir wieder einen eingezeichneten Weg treffen, aber das ist steiler, dicht bewachsener Waldboden. Außerdem sind wir in einer Stunde wieder mit Chad, Dan sowie Tammy und Nathan (zwei Pastoren aus Chad's Heimat-Gemeinde in Amerika) an der Düne verabredet. Also brechen wir schweren Herzens an dieser Stelle ab und kehren um – nur um ausgerechnet jetzt den Weg zu entdecken, der etwas versteckt hinter einem Kauri weiterführt. Naja. Nächstes Mal.

Da kommen sie (Oben auf der Düne: Dan, Tammy, Chad und Nathan)

Auch wenn wir uns wieder mehr als einmal am Toetoe und am Ginster die Hosen auf- und die Hand blutiggeschnitten haben, von glitschigen Steinen in den Fluss abgerutscht sind, quadratmeterweise Spinnennetze im Gesicht hängen hatten, etc.: Es hat so viel Spaß gemacht und die Entdecker in uns noch mehr geweckt. Man beginnt, Menschen wie Columbus und Sir Endmund Hillary zu verstehen (auch wenn wir hier bei Weitem nicht die ersten Personen vor Ort waren). Und alles, was nötig ist, ist Neugier und die Bereitschaft, ausgetretene, vorgezeichnete Wege zu verlassen.

Montag, 24. März 2008

Mal wieder ein Rätsel

Was haben diese vier Fotos gemeinsam?

Leckeres Essen
Malen nach Zahlen
Sonnenaufgang über Auckland
Die Rückkehr der Mumie

Montag, 10. März 2008

Schmackhafte Ehezeit

Pizza Marriaga

Seit geraumer Zeit haben Kathrin und ich es endlich eingerichtet, einen Abend in der Woche ganz alleine dafür zu reservieren, die Zeit miteinander zu verbringen. Nennt sich dann „Marriage Time.”

Und heute war wieder einmal besagter Montag. Gestern beim Einkaufen hatten Stefan und ich beschlossen, zusammen Pizza zu machen. Haben wir dann auch.

Und zwar jeder fuer den anderen. Also viel Käse für mich. Und die besondere Mischung aus Curry, Cayenne und Chhhhhilischoten (chön charf) für Kathrin.

Hjam. Noch nie habe ich eine Pizza mit soviel Liebe und Sorgfalt belegt. Da ich sie ja nur für Stefan gemacht habe (und ich für Kathrin), wollte ich es eben besonders gut machen und die beste Pizza der Welt herstellen – zumindest die beste in seinen (ihren) Augen.

Dazu noch der schon länger im Schrank auf den Einsatz wartende Rotwein, den wir mal von Freunden geschenkt bekommen haben. Passt vorzüglich. Auch im schnöden Trinkglas.

Einen vollen Bauch und einen leicht beschwipsten Kopf später schauen wir uns die aktuelle Folge von Lost an und beschließen dann, danach einen Blogeintrag zum Thema „marriage time” und „Pizza” zu schreiben. Warum das denn? Hat der Wein wirklich so reingehauen?

Vielleicht einfach nur, weil wir festgestellt haben, das solche Zeiten nur für sich als Paar ziemlich wertvoll und aufbauend sind. Und manchmal ist es halt etwas umfangreicher (Theater oder Kino), manchmal mittel (Schmökern im Lieblings-Buchladen mit Latte Macchiato), manchmal einfach (DVD ausleihen). Hauptsache,

wir machen als Paar bewusst etwas zusammen. So, wie jetzt diesen Blogeintrag zu schreiben. Auch das ist marriage time. Nicht immer fällt es uns leicht, diese Zeit wirklich frei zu halten (der Alltag ist manchmal ganz schön fordernd), manchmal sind wir fast zu müde oder fühlen uns ideenlos, doch ausgezahlt hat es sich letztendlich immer. Oder, Hase?

Finde ich auch, Häsin. In diesem Sinne: Guten Appetit.

Dienstag, 4. März 2008

Führerschein, die zweite

Mein neuer Führerschein

Endlich endlich endlich ist er da: Mein Führerschein! Bestanden habe ich ihn am 20. Januar, bekommen letzten Samstag. Eigentlich muss man nur höchstens eine Woche warten, bis man das gute Stück in den Händen hält (so war es dann auch bei Stefan), ich muss mich fast 1,5 Monate gedulden. Weil irgendwas mit meinem Foto schief gegangen war (ich musste noch mal hin und eine neue Aufnahme für den Führerschein machen lassen). Und dann die Daten nicht richtig weitergeleitet worden sind. Aber ich glaube, das sind gar nicht die echten Gründe. Wahrscheinlich war das eine geheime Verschwörung von Kiwis gegen deutsche Frauen (dabei fahren wir doch gar nicht so schlecht!). Oder vielleicht sah ich auch auf dem ersten Foto so furchterregend aus, dass die Bearbeiter erst einmal gründliche therapeutische Behandlung brauchten, um ihren Schock zu verarbeiten. Wer weiß es schon genau. Wichtig ist, dass er jetzt da ist. Manche Rätsel wird man eben doch nicht lösen können…

Samstag, 1. März 2008

Would you like cracked pepper?

Als ich am Montag mit Chad und Diane Kathrin in das „Circus Circus” entführt habe und wir nach ausgiebiger Beratung unsere Hauptmahlzeiten geliefert bekamen, passierte es: Die Bedienung stand mit einer riesigen Pfeffermühle neben uns und fragte jeden, ob er/sie Cracked Pepper haben wolle. Ich hatte in den folgenden Minuten extreme Mühe, nicht laut loszulachen. Warum? Weil ich so etwas das erste Mal erlebt habe und vorher nur über das Fernsehen über diesen Service wusste. Im Unterhaltungsprogramm auf dem Weg von Perth zurück nach Auckland. In einer Comedyserie. Aber seht selbst...

Übersetzung:

..it's a little ??? of mine that anyone who knows me can tell you about....und das ist eine Sache, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann, und die Dir jeder erzählen kann, der mich kennt.
What's that Chris?Und das wäre, Chris?
Cracked Pepper!Gemahlener Pfeffer!
Cracked Pepper?Gemahlener Pfeffer?
Most specifically those waiters at restaurants who constantly interrupt your meal offering cracked pepper. No matter what the course, there they are with their enormous grinder, hovering like ??? vultures.Speziell diese Bedienungen in Restaurants, die einen ständig beim Essen unterbrechen, um gemahlenen Pfeffer anzubieten. Egal, was man isst, schon sind sie da mit ihren gigantischen Pfeffermühlen, dauernd am Kreisen wie die Aasgeier.
Makes my blood boil, people. Just wait. Just wait. Imagine, how much worse it would be if those cracked pepper waiters decide to spread beyond restaurants and suddenly start popping up in other places as well.Das macht mich rasend. Moment, Ich bin noch nicht fertig. Jetzt stellt euch mal vor, diese Gemahlener-Pfeffer-Bedienungen würden sich dazu entschließen, sich über Restaurants hinaus zu verbreiten und dann plötzlich überall auftauchen.